Tiffany Duo Band 0162
ab.
Eine Geste, die Wade mit einem eisigen Lächeln quittierte, bevor er seine Pistole auf Zack richtete und Cassie befahl: “Binde die Pferde fest. Meins auch. Wir wollen schließlich nicht, dass sie zur Ranch zurücktraben und sich irgendwer wundert, oder? Oh, und sorg dafür, dass die Knoten auch wirklich fest sind, es sei denn, du willst, dass ich deinem Lover auf der Stelle das Gehirn wegpuste.”
Sie gehorchte mit eiskalten, zitternden Händen, dann trat sie einen Schritt beiseite, während Wade die Knoten überprüfte.
“Okay. So, und jetzt Abmarsch”, befahl Wade.
“Wohin bringen Sie uns?”, fragte Zack.
Cassie hatte eine dumpfe Ahnung, die Wade gleich darauf bestätigte.
“Zwischen der Rendezvous und der Lost Creek gibt es eine verlassene alte Hütte”, sagte er. “Ein perfektes Liebesnest. Und perfekt geeignet, um sich in die Haare zu geraten.”
Sein Lachen jagte ihr einen eisigen Schauer über den Rücken.
Sie trotteten mit Cassie an der Spitze auf einem Trampelpfad im Gänsemarsch durch das dichte Unterholz. Zwei Schritte hinter ihr ging Zack, und Wade, der sie mit seiner Pistole in Schach hielt, bildete das Schlusslicht. Cassie fror erbärmlich, obwohl Zack ihr seine Öljacke um die Schultern gelegt hatte.
Aber was spielte das schon für eine Rolle? Sie würde sowieso gleich tot sein.
“Dann planen Sie also, uns umzubringen und es wie einen Mord mit anschließendem Selbstmord aussehen zu lassen?”, erkundigte sich Zack in fast beiläufigem Ton. Cassie bewunderte seinen Mut und fragte sich, wo er die Ruhe hernahm, während sie es kaum schaffte, vor Angst einen Fuß vor den anderen zu setzen.
“So ungefähr.”
“Sie waren früher bei der Polizei. Ich bin mir sicher, Sie wissen, dass so etwas nicht ganz problemlos zu bewerkstelligen ist.”
“Vertrauen Sie mir, ich werde an alles denken. Obwohl es nicht allzu schwer werden dürfte, weil alle denken, dass Sie Melanie getötet haben. Den Beweis dafür habe ich hier.”
Cassie, die sich verzweifelt nach irgendetwas umschaute, was sie als Waffe benutzen könnte, hörte hinter sich ein dumpfes Klappern, als Wade gegen die Tasche seiner Öljacke klopfte. Er musste das Kästchen mit dem Foto von Melanie und ihrem Schmuck mitgebracht haben.
“Dein armer leidgeprüfter Bruder wird intelligent genug sein, sich einen Reim darauf zu machen, Cass. Wenn er das hier in deinen kalten Händen sieht, wird er wissen, dass du den Beweis gefunden hast, wer Melanie getötet hat. Und ihm wird ebenso klar werden, dass du Slater mit diesem Wissen konfrontiert hast, sodass er keinen anderen Ausweg sah, als dich zu töten. Und dann hat er sich selbst gerichtet, weil er mit seinen Verbrechen nicht leben konnte. Höchst tragisch das Ganze.”
Es war wirklich perfekt. Jesse mit seiner Feindseligkeit Zack gegenüber würde wahrscheinlich schnell zu einer solchen Schlussfolgerung gelangen.
Damit darf Wade nicht durchkommen, dachte sie verzweifelt. Nicht nur, weil sie nicht hier in den kalten verregneten Bergen sterben wollte, sondern auch wegen Zack.
Es war nicht fair. Man hatte ihm schon viel zu viel in die Schuhe geschoben, nur weil er ein Außenseiter war.
Durch die Bäume sah sie die Umrisse einer Hütte und wusste, dass sie fast an ihrem Ziel angelangt waren. Ihr blieb nicht mehr viel Zeit. Sie überlegte gerade fieberhaft, womit sie Wade ablenken könnte, als sie Zack hinter sich husten hörte. Als sie sich zu ihm umdrehte, sah sie, dass er mit den Lippen ein einzelnes Wort formte.
Renn.
Sie sollte wegrennen? Nein, niemals und unter gar keinen Umständen würde sie ihn hier allein zurücklassen, wo er Wade hilflos ausgeliefert war, nicht einmal, wenn sie eine echte Chance auf Entkommen hätte.
Sie drehte sich wieder um und hielt weiter nach etwas Ausschau, das sie als Waffe benutzen könnte, wobei sie sein resigniertes Aufseufzen eher fühlte als hörte.
Gleich darauf ging alles so schnell, dass sie es nur verschwommen mitbekam. Sie spürte, wie sie beiseite gestoßen wurde – wahrscheinlich von Zack, der versuchte, sie aus der Gefahrenzone herauszubringen. Sie fiel hin, rollte durch das nasse Gras und schaute in dem Augenblick auf, in dem Zack Wade seinen Ellbogen mit voller Wucht ins Gesicht rammte. Wade ging in die Knie und das Blut schoss ihm aus der Nase, aber die Waffe hielt er immer noch fest umklammert.
Zack stürzte sich auf ihn und versuchte, ihn zu Fall zu bringen und ihm die Waffe zu entreißen, aber vergebens.
Cassie kauerte
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