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Tiffany Duo Band 0162

Tiffany Duo Band 0162

Titel: Tiffany Duo Band 0162 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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eine halbe Ewigkeit in dem nassen Gras und schaute mit hämmerndem Herzen zu, wie die beiden Männer um die Pistole rangen. Dabei schaffte sie es, ohne richtig hinzusehen, einen Stein von der Größe einer Bratpfanne aus dem schlammigen Boden auszugraben, dann wartete sie auf eine günstige Gelegenheit, ihn als Waffe einzusetzen. Er war so glitschig und schwer, dass sie betete, ihn lange genug halten zu können.
    Sie wollte helfen – irgendwie –, aber sie befürchtete, dass sie Zack so ablenken könnte, dass Wade die Oberhand gewann.
    Obwohl im Moment Zack im Vorteil zu sein schien. Die beiden waren so ineinander verklammert, dass sie nicht genau erkennen konnte, was passierte, aber sie sah, dass Wade durch das Blut gehandicapt war, das immer noch aus seiner Nase schoss. Jetzt schaffte es Zack, ihn, die Hand mit der Pistole festhaltend, zu Boden zu reißen. Sie wälzten sich im Schlamm, bis Cassie die Pistole nicht mehr sehen konnte.
    Dann sah sie, dass Wades Gegenwehr merklich schwächer wurde. Offenbar hatte Zack ihn fast überwältigt.
    Gleich darauf peitschte ein Schuss auf.
    Cassie stockte der Atem. Sie starrte voller Entsetzen auf die beiden Männer, während das Echo des Schusses von den Felswänden abprallte. Großer Gott, war jemand getroffen worden?
    Als Zack sich auf den Rücken rollte, sah sie, dass sich auf seiner Hemdbrust in Windeseile ein roter Fleck ausbreitete. Der Atem, den sie unwillkürlich angehalten hatte, entwich ihrer Lunge mit einem tiefen Gurgeln, während ihr für einen Moment schwarz vor Augen wurde.
    Wade stand über Zack gebeugt da und wischte sich mit dem Handrücken das Blut ab, das immer noch aus seiner Nase sickerte. “Du Dreckskerl”, stieß er keuchend hervor.
    Die Worte und die wütende Verachtung, die darin mitschwang, veranlassten Cassie, umgehend zu handeln. Sie sprang auf, stemmte den Stein mit beiden Händen hoch, rannte auf Wade zu und ließ ihn mit allerletzter Kraft auf seinen Hinterkopf niedersausen.
    Von dem scheußlichen dumpfen Geräusch, das dabei entstand, wurde ihr ganz schlecht.
    Er ging auf der Stelle zu Boden, wo er bewegungslos liegen blieb. Sie entriss ihm den Revolver und rannte zu Zack.
    Der rote Fleck auf seiner Hemdbrust hatte sich noch weiter ausgebreitet, deshalb riss sie sich ihr T-Shirt, das sie unter seiner Öljacke trug, vom Leib und versuchte, die Blutung damit zu stoppen.
    Lieber Gott. Bitte mach, dass er durchkommt.
    “Warum musstest du bloß unbedingt den Helden spielen?”, flüsterte sie weinend, während sie das T-Shirt auf die Wunde presste.
    Er atmete unregelmäßig und flach, und seine Haut war unter der Sonnenbräune unnatürlich blass. Er tastete nach ihrer Hand und drückte sie matt. “Es tut mir leid, Cass.”
    “Was?”, fragte sie.
    “Dass ich dich zum Weinen bringe. Ich kann es nicht ertragen, wenn du weinst.” Als er hustete, quoll aus der Wunde noch mehr Blut, dann schlossen sich seine Augen und blieben zu.
    “Du wirst nicht sterben”, flüsterte sie beschwörend, wobei ihr die Tränen, vermischt mit Regen, über die Wangen strömten. “Ich lasse es nicht zu, dass du mich noch einmal verlässt.”
    Sie musste ihn ins Trockene schaffen und Hilfe holen, aber sie wusste, dass ihr nicht viel Zeit dafür blieb. Wade konnte jeden Augenblick aus seiner Bewusstlosigkeit erwachen. Und auch wenn er den Revolver, dessen Gewicht sie in ihrem Hosenbund spürte, nicht mehr hatte, konnte er, noch ehe sie Hilfe geholt hatte, Zack immer noch töten.
    Obwohl es sie wertvolle Zeit kosten würde, musste sie Zack irgendwie in Sicherheit bringen. Aber wie bloß? überlegte sie verzweifelt. Die Pferde! Sowohl an ihrem wie auch an seinem Sattel hingen zusammengerollte Seile. Damit konnte sie Wade fesseln. Als sie den Trampelpfad hinunterrannte, fühlte sie sich ganz elend vor Angst um Zack, aber sie versuchte, nicht daran zu denken und sich auf den Weg zu konzentrieren, um auf dem glitschigen Pfad nicht auszurutschen. Nachdem sie bei den Pferden angelangt war, riss sie das Seil vom Sattelhorn ihres Hengstes, dann knotete sie in fliegender Eile die Zügel auseinander und schwang sich auf Zacks Vollbluthengst.
    Zum Glück war er viel sicherer auf den Beinen als sie selbst eben noch.
    Als sie wieder bei Zack und Wade ankam, wollte sie unverzüglich an Zacks Seite eilen, doch dann sah sie, dass Wade anfing, sich zu regen. Er war offenbar erst halb aus seiner Ohnmacht erwacht, und sie erwog, ihm den Stein noch einmal über den Kopf zu hauen. Doch

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