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Tiffany Duo Band 0162

Tiffany Duo Band 0162

Titel: Tiffany Duo Band 0162 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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Elch handeln könnte, als er ein lautes Wiehern und Hufgetrappel hörte.
    Verdammt. Was für ein Idiot galoppierte denn da bei so einem Sauwetter einen derart rutschigen, steil abfallenden Pfad entlang? Entweder scheute das Pferd oder der Reiter war ein verkappter Selbstmörder.
    Als er einen ersten Blick auf den Reiter erhaschte, glaubte er einen unvernünftigen Jungen vor sich zu haben, der – seiner alles andere als wetterfesten Kleidung nach zu urteilen – vom Regen überrascht worden war.
    Doch als sich der vermeintliche Junge wenig später umdrehte, sah Zack, dass er sich getäuscht hatte.
    Es war Cassie. Und sie wirkte zu Tode verängstigt.
    Er hatte einen Moment lang den Eindruck, sie hätte vor, in diesem mörderischen Tempo den steilen Pass hinunterzugaloppieren, aber dann zügelte sie ihr Pferd und wartete auf ihn.
    Nachdem er bei ihr angelangt war, sprang er ab und rannte mit weit ausgebreiteten Armen auf sie zu. Sie rutschte aus dem Sattel und ließ sich in seine Arme sinken. Er spürte, dass sie zitterte, aber er wusste nicht, ob es die Kälte oder ein Schock war, und sein Magen krampfte sich vor Angst zusammen.
    “Was ist los? Was ist passiert?”, fragte er mit vor Dringlichkeit scharfer Stimme.
    “Er hat sie getötet”, stieß sie atemlos hervor. “Wir müssen sofort hier weg. Ich glaube, er ist hinter mir her.”
    Cassie versuchte sich von ihm freizumachen, aber er hielt sie fest. “Wer? Beruhige dich.”
    “Wade. Er … er hat Melanie getötet. Mir ist zufällig der Beweis dafür in die Hände gefallen, und er kam genau in diesem Moment dazu. Ich habe ihm heiße Suppe ins Gesicht geschüttet und bin davongerannt. Ich konnte nur daran denken, dass ich es unbedingt schaffen muss, auf die Lost Creek zu kommen. Zu dir.”
    Seine Arme legten sich fester um sie, und sie lehnte für einen Moment ihren Kopf gegen seine Brust, aber dann riss sie sich von ihm los.
    “Wir müssen weg. Ich glaube, er ist verrückt. Wer müssen sofort zur Lost Creek und Jesse anrufen.”
    “Du bist am Ende und dein Pferd auch. Du kannst bei mir mitreiten.”
    Sie wollte widersprechen, doch dann gab sie nach und kletterte hinter Zack in den Sattel.
    Während sie mit Wades Pferd am Zügel den Pfad hinunterritten, berichtete sie ihm von ihrer grausigen Entdeckung und Wades Geständnis.
    Kurz nachdem sie mit ihrer Geschichte am Ende angelangt war, hörten sie ein Stück weiter vorn ein lautes Knacken im Unterholz. Beide Pferde wieherten erschreckt und schlugen nervös mit den Schweifen. Zack zügelte seinen Hengst und schaute sich, den lohfarbenen Kopf hoch erhoben wie ein Berglöwe, der eine Gefahr wittert, um.
    Ein dichter Regenvorhang behinderte die Sicht. Cassie hörte nur das Hämmern ihres Herzens und den Regen, der von den Bäumen tropfte.
    “Ob das Wade ist?”, flüsterte sie verängstigt.
    Sie hatte ihre Arme fest um seine Taille geschlungen, und er drückte beruhigend ihre Hand. “Vielleicht nicht, aber ich bin mir nicht sicher. Verdammt. Ich wünschte, ich hätte eine Pistole dabei.”
    Nachdem sie eine Weile nichts mehr gehört hatten, drängte Zack sein Pferd behutsam zum Weitergehen. Sie hatten jedoch kaum zehn Meter zurückgelegt, als sich die Büsche teilten und Wade mit einer glänzenden Pistole in der Hand aus dem Unterholz trat.
    Cassie schrie erstickt auf und schlang ihre Arme noch fester um Zacks Taille.
    Der Mann vor ihr war nicht der freundliche Mensch, den sie seit Jahren kannte, sondern ein zorniger Fremder. Wades Gesicht war krebsrot, als ob er viel zu lange in der Sonne gelegen hätte, was Cassie in Anbetracht der Witterung ein paar Sekunden lang irritierte, bis ihr klar wurde, dass sie ihm mit der heißen Suppe das Gesicht verbrüht hatte.
    “Na, das ist ja perfekt”, sagte er gedehnt. “Perfekter hätte es gar nicht kommen können. So kann ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.”
    Cassie starrte ihn entsetzt an. Was hatte sie getan? Sie hatte Wade zu ihnen geführt, und jetzt waren sie ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Großer Gott.
    Gleich darauf befahl er: “Los, absitzen. Beide.”
    Sie spürte, wie sich Zack noch mehr anspannte. “Warum?”
    “Weil ich es sage, verdammt. Los, runter von dem Gaul.”
    Cassie, die vor Angst am ganzen Körper zitterte, musste sich an Zacks Hand festklammern, um beim Absteigen nicht herunterzufallen. Nachdem sie sicher auf den Beinen stand, stieg Zack ebenfalls ab, dann stellte er sich vor sie und schirmte sie mit seinem Körper

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