Tiffany exklusiv Band 0018
bereits alles gepackt und muss nur noch abschließen.“
Vor ihrem Apartment stieg er aus, um ihr behilflich zu sein, und sie nahm sogar die Hand, die er ihr anbot. Dann standen sie sich gegenüber, und Felicia wusste nicht, was sie sagen sollte. In einer normalen Ehe hätten die Ehepartner sich selbstverständlich zum Abschied geküsst, aber dieses war keine normale Ehe.
Dennoch hielt Nick ihre Hand fest und wollte sie gar nicht wieder loslassen. Felicia blickte ihn an und wartete.
„Ich hasse Sentimentalitäten“, sagte er schließlich und bemühte sich um einen gleichmütigen Tonfall, „aber dieses ist unsere erste Trennung.“
„Das wird unsere Ehe sicher überleben“, antwortete sie und lächelte kurz.
Immer noch sah sie ihn an, und ein Verlangen brannte in ihm, sie zu küssen. Aber er lächelte nur. „Das wollen wir hoffen.“
„Bis später dann“, sagte sie.
„Etwa in einer halben bis einer Stunde höchstens.“
Felicia nickte. „Ich werde bereit sein.“
Er blickte ihr nach, als sie zur Eingangstür ging. Was hatte sie für eine tolle Figur. Dann stieg er wieder in das Taxi und ließ sich zu „Carlo’s Restaurant“ fahren.
Carlo Mauro saß allein an einem Ecktisch, vor sich einen Stapel Speisekarten. Er hob den Kopf, als er Schritte hinter sich hörte, und drehte sich um.
„Felicia packt noch die letzten Sachen zusammen“, sagte Nick. „Wir werden auf dem Weg zum Flughafen noch mal bei euch vorbeikommen, damit sie sich verabschieden kann. Etwa in einer Stunde.“
Carlo nickte und sah ihn abwartend an. „Noch etwas?“
„Ja, ich möchte mit Ihnen über etwas sprechen.“
„In Ordnung. Möchten Sie eine Tasse Kaffee?“ Er schob die Speisekarten zur Seite und machte Anstalten aufzustehen.
„Nein, danke“, sagte Nick. „Ich möchte nichts.“ Er setzte sich Carlo gegenüber.
Sie blickten sich an.
„Ich weiß, dass Sie mit der Heirat nicht einverstanden waren“, begann Nick.
„Was geschehen ist, ist geschehen“, sagte Carlo nur. „Ich werde damit schon irgendwie zurechtkommen.“
„Dennoch möchte ich etwas wissen, Mr Mauro, und ich bin sicher, dass Sie mir das sagen können. Warum hat Felicia mich geheiratet? Sie wissen, dass sie mich nicht liebt, sonst hätten Sie mir nicht das Geld angeboten.“
„Felicia hat ihre eigenen Gründe. Vielleicht will sie nicht, dass Sie sie kennen.“
„Also wissen Sie etwas.“
„Das habe ich nicht gesagt, Mr Mondavi.“
Nick war klar, dass er aus Carlo genauso wenig herausbringen würde wie aus Felicia. Aber irgendetwas ging hier vor, was vor ihm geheim gehalten wurde.
„Warum können Sie denn nicht offen zu mir sein?“ Nick blieb hartnäckig. „Was ist denn daran so gefährlich?“
„Ich kann nicht!“, stieß Carlo hervor, aber sein Ton war mehr bittend als zornig. „Hören Sie“, fuhr er fort, und seine Augen wurden feucht, „quälen Sie mich bitte nicht länger mit Fragen, und bitte quälen Sie auch mein Kind nicht. Ich flehe Sie an.“ Er trocknete sich die Augen mit einem Taschentuch.
Nick war klar, dass Carlo Angst hatte. Auch Felicia hatte Angst. Er hatte schon gedacht, sie hätte Angst vor ihm, aber das wäre keine Erklärung für Carlos Reaktion. Irgendetwas anderes setzte ihn und sie unter Druck.
Nick stand auf und ging auf die Tür zu. Aber dann drehte er sich noch einmal um und ging zu Carlo zurück. „Es hat doch sicher mit Onkel Vinny zu tun, oder? Deshalb haben Sie und Felicia Angst. Was hat er getan?“
„Bitte, gehen Sie“, flehte Carlo. „Sie können mich umbringen, aber Sie werden aus mir nichts herausbekommen.“
Nick sah, dass es hoffnungslos war, aber Carlos Verhalten bestärkte ihn in seinem Verdacht. Vinny mochte Felicia Geld gegeben haben, doch das war nur die halbe Wahrheit.
„Felicia sagt, mein Onkel habe ihr Geld gegeben, damit sie mich heiratet. Stimmt das, Mr Mauro, oder lügt Ihre Tochter?“
Carlo senkte den Kopf. „Nein, sie lügt nicht.“
„Aber das ist nicht alles. Da ist noch etwas anderes. Geld und was? Haben Sie etwas damit zu tun, Carlo? Waren Sie mal auf der Gehaltsliste meines Onkels?“
„Nein!“, rief Carlo aus. „Niemals!“
„Was dann?“
„Nichts. Nehmen Sie meine Tochter, und verschwinden Sie. Keine weiteren Fragen, bitte. Sie und Ihre Familie haben mir genug angetan.“
Nick richtete sich auf. „Gut. Ich werde dafür sorgen, dass Felicia noch bei Ihnen vorbeikommt, um sich zu verabschieden. Bis dann.“
Nick wandte sich zum Gehen. Diesmal
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