Tiffany exklusiv Band 0018
wird nichts passieren, dafür werde ich schon sorgen.“
Sie presste die Hände gegen die Brust und ließ sich aufs Bett sinken. Sie zitterte am ganzen Leib.
„Felicia, bitte beruhige dich.“ Nick zog sich einen Stuhl ans Bett und setzte sich ihr gegenüber. „Ich kann dir gar nicht sagen, wie leid mir das alles tut. Ich bin so gemein, so ekelhaft zu dir gewesen.“
„Du konntest doch nichts dafür, Nick.“
„Doch die Art und Weise, wie ich dich behandelt habe, wie ich dich beschimpft habe … Warum hast du mir bloß nichts erzählt? Warum hast du es zugelassen, dass ich dich gequält und gedemütigt habe?“
„Ich konnte nichts anderes tun.“
„Aber hast du nicht gewusst, dass ich dir immer geholfen hätte?“
„Ich war mir nicht sicher, ob du überhaupt etwas tun konntest. Sie haben es mehr als deutlich gemacht, dass es fürchterliche Folgen hätte, wenn ich dir alles erzählen würde. Louie hatte gesagt, wenn du jemals herausfinden würdest, dass … ich glaube, du kannst dir den Rest schon denken.“
Nick nahm ihre Hand. „Ich habe ein fürchterlich schlechtes Gewissen. Nie hätte ich dich geheiratet, wenn ich das alles gewusst hätte. Ich habe wirklich geglaubt, dass du es wegen Geld getan hast.“
Sie strich ihm über die Hand. „Du hast keine Schuld, wir konnten beide nicht anders handeln. Das war mir ziemlich bald klar.“
„Wie musst du mich gehasst haben, als ich so widerlich zu dir war.“
„Ich konnte verstehen, warum du so denken musstest.“
„Aber trotzdem …“
„Quäl dich nicht, Nick. Wir kennen jetzt beide die Wahrheit. Mir ist, als sei mir eine riesige Last von der Seele genommen.“
Er schüttelte traurig den Kopf. „Für mich gibt es jetzt nur eins, ich muss versuchen, alles wieder in Ordnung zu bringen. Ich weiß, manches lässt sich nicht mehr ungeschehen machen, aber ich werde alles tun, was in meinen Kräften steht. Es gibt zum Beispiel keinen Grund, warum unsere Ehe nicht annulliert werden könnte. Erpressung ist nun wirklich ein ausreichender Grund dafür. Bitte, sag mir, was du möchtest, und ich werde sehen, was sich machen lässt.“
„Und was ist mit deiner Einwanderungssache?“
„Wie musst du mich verabscheut haben, und ich habe selbstverständlich erwartet, dass du mir auch noch hilfst. Unvorstellbar.“
Felicia lächelte kurz. „Mit mir zu leben, muss ja auch nicht immer das reine Vergnügen gewesen sein.“
„Mit einem großen Unterschied. Mir hatte keiner die Pistole auf die Brust gesetzt.“
„Aber dein Onkel hat dich doch auch unter Druck gesetzt.“
„Das war lächerlich im Vergleich mit dem, was du aushalten musstest.“ Er lachte ironisch auf. „Und ich war auch durchaus bereit, die Situation auszunutzen. Wir hätten ja nicht miteinander schlafen müssen, aber ich war zynisch und selbstsüchtig. Du warst so schön, und da habe ich dich eben benutzt. Dafür gibt es keine Entschuldigung.“
Sie fühlte, wie ihr die Tränen kamen.
„Ich fühle mich so mies, dass ich deine Situation ausgenutzt habe. Kein Wunder, dass du mich jetzt hasst.“
„Aber ich hasse dich nicht, Nick.“
„Ich wünschte, du würdest mich hassen, das wäre für mich leichter zu ertragen. Mir ist es rätselhaft, wie du all das hast aushalten können, was meine Familie dir angetan hat.“
Nun konnte sie die Tränen nicht länger zurückhalten. Nick streichelte ihr tröstend die Hände.
„Aber vielleicht ist das doch nicht so schwer zu verstehen“, sagte er leise. „Du liebst deinen Vater und wolltest ihn schützen.“ Er senkte den Kopf und sah sie nicht an. „Felicia, ich weiß, es ist sehr viel verlangt, aber ich hoffe so sehr, dass du mir eines Tages vergeben kannst.“
„So darfst du nicht sprechen, dadurch wird alles nur noch schlimmer.“
„Du hast recht“, sagte er und stand auf. „Ich mache mir mehr Gedanken um mein schlechtes Gewissen als um dein Wohlbefinden. Ich werde jetzt gehen. Aber eins müssen du und deine Familie unbedingt wissen. Ihr habt von meinem Onkel nichts zu befürchten, darauf könnt ihr euch verlassen.“
„Nick, du musst mir versprechen, dass du nicht wütend auf ihn bist. Deine gute Meinung ist ihm sehr viel wert. Sag ihm einfach, du wolltest mich los sein. Sag ihm bitte nicht die Wahrheit.“
„Ich werde alles tun, was dir hilft.“
„Du darfst ihm nicht sagen, dass du die Sache mit der Erpressung von uns weißt.“
„Gut, aber eines ist mir klar geworden. Die eigenen Probleme sollte man immer selbst lösen.
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