Tiffany exklusiv Band 0018
müssen.“
Wieder hätte Cecily fast laut aufgestöhnt. „Was wäre dir dann also am liebsten? Denn ich gehe davon aus, dass andere Männer einen ähnlichen Geschmack haben.“
„Nichts“, sagte Will. „Am besten nichts.“
„Gut“, meinte sie forsch. „Das spart eine Menge Geld. Dann bin ich jetzt fertig und werde bezahlen.“
Wieder hielt Will sie am Arm fest. „Aber das Nichts ist erst zu einem späteren Zeitpunkt angesagt. Vorher brauchst du noch etwas. Und danach hattest du mich doch gefragt, erinnerst du dich? Wie man den betreffenden Mann dazu bringen kann, dich bis auf die Haut auszuziehen.“
„Das habe ich nicht gesagt!“
„Aber gemeint.“ Er warf ihr einen verständnisvollen Blick zu.
Sie hatte es langsam satt, daran erinnert zu werden, dass sie für dieses wahnwitzige Shopping-Unternehmen verantwortlich war. Mit ihrer Frage hatte sie einen Mann, der eigentlich bei seiner frisch geborenen Tochter sein sollte, dazu gebracht, mit ihr verführerische Dessous zu kaufen. Aber wer zwang hier eigentlich wen? Sie hatte ihn nun bereits mehrere Male darauf hingewiesen, dass er seine Zigarren kaufen gehen sollte. Dennoch waren sie immer noch in der Dessous-Abteilung. Wie konnte er nur mit ihr hier zwischen Stringtangas und Bustiers stehen und solch provokative Dinge zu ihr sagen, wenn er Muffy genug liebte, um sie zu heiraten und ein Kind mit ihr zu haben?
Will räusperte sich. „Ich sehe eine Frau gern in etwas, das leicht zugänglich ist und signalisiert: ‚Hier bin ich. Nimm mich‘.“
„Hier bin ich. Nimm mich“, wiederholte Cecily unabsichtlich im Flüsterton. Ihr schlechtes Gewissen meldete sich, aber die Wirkung von Wills Stimme war stärker.
„Ja.“ Er sah ihr in die Augen. Seine haselnussbraunen Augen glitzerten golden.
Unwiderstehlich von ihm angezogen, beugte sie sich zu ihm. Doch dann hörte sie eine Alarmglocke in ihrem Kopf schrillen. „Zeig mir ein Beispiel“, brachte sie mühsam hervor.
Um sich nach der passenden Wäsche umzuschauen, wandte er schließlich den Blick ab, was Cecily zugleich erleichterte und enttäuschte.
„Kann ich Ihnen helfen?“
Beide wirbelten herum. Cecily hatte das Gefühl, bei etwas Verbotenem ertappt worden zu sein. Doch Will lächelte die Verkäuferin an, die misstrauisch den Dessousstapel auf Cecilys Arm beäugte. „Ich suche nach einer dieser kurzen Kombinationen aus Nachthemd und Morgenmantel“, erklärte er.
„Für seine Frau“, meinte Cecily, die den beiden zu den Nachthemden folgte. „Sie hat gerade ein Baby bekommen und …“ Sie hielt inne. Jetzt dämmerte ihr, dass es Muffy war, die Will die ganze Zeit über bei der Auswahl der Dessous vor Augen gehabt hatte. Die Geburt der Tochter hatte Muffy von einem zänkischen Weib in eine verführerische Frau verwandelt. Es war wohl der Gedanke an die veränderte Muffy gewesen, der seine Augen zum Funkeln gebracht hatte. Cecily hatte gehört, dass Paare in den letzten Wochen vor der Geburt und sechs Wochen danach dazu angehalten wurden, nicht miteinander zu schlafen. Will war wahrscheinlich sexuell ein wenig ausgehungert, würde Muffy aber nie untreu werden.
Oder doch? Waren ihm weitere sechs Wochen Abstinenz vielleicht zu viel? Sah er durch sie etwa eine Möglichkeit, unverbindlich seinen Spaß haben zu können? Cecily würde nie zulassen, dass er Muffy derart betrog. So verzweifelt konnte sie doch nicht sein, oder? Aus Angst, dass man ihr ihre Gefühle ansehen könnte, drehte sie ihm und der Verkäuferin den Rücken zu. Am anderen Ende der Abteilung entdeckte sie ein Gesicht, das ihr irgendwie bekannt vorkam. Der Mann sah sich im beschönigend mit „Sexy Plus“ beschriebenen Bereich für Modelle in Übergröße nach Negligés um.
„Oh, sehen Sie nur. Da ist der Kongressabgeordnete Galloway“, sagte die Verkäuferin plötzlich.
„Solltest du nicht zu ihm gehen und mit ihm sprechen?“ Cecily war alles recht, um Will von der aufregenden Wäsche abzulenken.
„Ja, gute Idee“, stimmte die Verkäuferin zu. „Er muss wohl etwas Hübsches für seine Frau kaufen wollen.“ Sie runzelte die Stirn. „Obwohl die eigentlich eine sehr schlanke Frau ist. Ich werde ihm besser helfen, die richtige Größe zu finden. Frauen werden sehr ärgerlich, wenn die Ehemänner zu große Sachen mitbringen.“
„Richtig“, erklärte Will. „Aber zuerst werden Sie mir helfen, ein Nachthemd aus hauchdünnem Stoff zu finden.“
„Du solltest wirklich zu ihm gehen und Hallo sagen“, beharrte
Weitere Kostenlose Bücher