Tiffany exklusiv Band 0018
einfach mit mir. Noch können wir das auf nette und höfliche Weise regeln.“
„Bitte verhaften Sie ihn nicht“, sagte Cecily atemlos hinter der Tür. „Es ist so: Wir müssen in großer Eile einige Dinge für mich einkaufen, weil er zurück ins Krankenhaus zu seiner Frau und ihrem neugeborenen Baby muss. Er ist nur hier, um Zigarren zu kaufen. Aber dann brauchte ich etwas Hilfe bei der Auswahl eines Kleides. Also … Oh! Das fühlt sich aber gut an.“
Während sie hinter der Tür dem Wachmann die Situation erklärte, malte Will sich aus, wie sie das Kleid über den Kopf zog, über die Hüften streifte und die Seide auf der Haut spürte. Aber wenn der Wachmann seine Erektion bemerkte, würde er umgehend im Gefängnis landen. Also versuchte er angestrengt, an etwas anderes zu denken.
„Das macht nicht viel Sinn!“, meinte der Sicherheitsbeamte. Doch die entzückten Ausrufe in den anderen Umkleidekabinen – „Ein frischgebackener Vater, wie süß!“, und „Glückwunsch, Daddy!“ – stimmten ihn etwas weicher.
„Nein, viel Sinn macht es nicht.“ Cecily klang jetzt verträumt, was Wills Testosteron-Spiegel wieder ansteigen ließ. „Okay, ich nehme das Kleid. Es kostet …“, sie schnappte nach Luft, „… zwölfhundert Dollar. Sie wollen doch, dass Sutherland’s dieses Geschäft macht, oder? Falls Sie Will mitnehmen, muss ich das Geld stattdessen für einen Anwalt ausgeben. Aber wenn Sie ihn in Ruhe lassen, verspreche ich, dass er keine Schwierigkeiten mehr machen wird.“ Die Seide raschelte. Offensichtlich zog sie das Kleid wieder aus. „Gibt es hier im Sutherland’s Zigarren zu kaufen? Will braucht wirklich gute, nicht wahr, Will?“
„Mein Mann kauft sie immer in dem Laden hinter der Abteilung für Herrenmode. Dort gibt es eine kleine, aber sehr feine Auswahl“, erklang eine Frauenstimme hinter einer der Türen.
Will mochte gar nicht daran denken, wie viel Zigarren hier kosteten. Gator würde zwar anbieten, ihm das Geld zurückzugeben. Aber Will wollte dafür aufkommen und ahnte, dass er nach dem Besuch bei Sutherland’s ein ganzes Stück ärmer sein würde. Doch als er Cecily jetzt mit offenen, leicht zerzausten Haaren und glänzenden Augen aus der Umkleidekabine kommen sah, war es ihm das wert.
Der Wachmann sah sie an und schmolz dahin wie Butter in der Sonne.
„Ist es immer so aufregend, wenn man mit dir unterwegs ist?“, fragte sie, als sie mit Will zur Kasse ging.
„Ja.“ Er lächelte und fand, dass doch eigentlich alles sehr gut lief.
„Kein Wunder, dass Muffy manchmal ein bisschen reizbar wird“, meinte sie. „Also, dann danke, und noch einmal bye-bye.“
„Du bist mir einen Gefallen schuldig“, erklärte Will hastig. „Ich habe dir beim Kleiderkauf geholfen. Jetzt musst du mir dabei helfen, Zigarren zu kaufen.“
„Will!“ Sie funkelte ihn kurz aufgebracht an, gab sich dann aber geschlagen. „Warum widerspreche ich überhaupt? Lass mich nur schnell das Kleid bezahlen.“ Während sie nach ihrer Handtasche griff, murmelte sie vor sich hin, dass sie in den letzten drei Jahren nicht so viel Geld für Kleidung ausgegeben habe wie jetzt für dieses eine Seidenkleid. Doch Sekunden später handelte sie mit der Verkäuferin aus, dass sie das Kleid zusammen mit den passenden Schuhen und einer kleinen Handtasche in etwa einer halben Stunde bezahlen würde, bevor sie das Geschäft verlassen würde. „Okay, jetzt die Zigarren“, sagte sie zu Will. „Obwohl es wirklich albern ist, weil ich keinen blassen Schimmer davon habe. Aber wenn du glaubst, dass ich dir das schuldig bin.“
„Absolut“, meinte Will. „Für dieses Kleid hätte ich um ein Haar meinen guten Ruf ruiniert.“ Er führte sie zu einem Aufzug, der nach oben fuhr. „Auf dem Weg zum Zigarrenladen kommen wir bei der Wäsche-Abteilung für Damen vorbei, da bin ich sicher“, log Will. „Und hier sind wir ja schon bei den Dessous. Was für ein Zufall. Wolltest du diesbezüglich nicht auch meinen Rat?“
Ja, das hatte sie gesagt, was sie allerdings schon längst zutiefst bedauerte. Sie war völlig aufgewühlt. Will hatte unwissentlich ein sowohl für die Trägerin als auch für den Betrachter höchst verführerisches Kleid ausgesucht. Der Seidenstoff fühlte sich auf der Haut unendlich sinnlich an und ließ sie unwillkürlich an einen Mann denken, der sie streichelte. Natürlich nicht an Will, denn er war ja verheiratet – aber an einen Mann, der sie in die Arme nehmen und berühren würde. Sie stand
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