Tiffany exklusiv Band 0018
ihn fest.
„Wenn ich die Tür nicht aufmache, wird er hereinkommen. Das machen Hotelpagen so. Du hast die Wahl, Lady. Entweder gehe ich zur Tür, oder wir werden ihm ein Erlebnis bieten, das er so schnell nicht wieder vergisst.“
Es klopfte erneut, dieses Mal etwas lauter.
„Kannst du die Verbindungstür schließen, bevor er hereinkommt?“
„Nein.“ Er setzte sich schon in Bewegung, griff nach seiner Hose und streifte sich sein Hemd über. Dann konnten sie hören, wie im Zimmer nebenan die Tür aufgemacht wurde.
Cecily gab auf. Vor Publikum Sex zu haben, ging ihr nun wirklich zu weit. „Gib ihm ein dickes Trinkgeld und schicke ihn so schnell wie möglich wieder weg.“
„Einen Moment. Bin sofort da!“, rief er und übertönte lautstark ihren vernünftigen Rat. Mit einem Satz war er an der Verbindungstür und zog sie hinter sich zu.
Will fand, dass er für einen Mann, der gerade aus einem wahr gewordenen erotischen Traum gerissen worden war, ausgesprochen gute Manieren an den Tag legte. Dabei ärgerte er sich schon, weil er eigentlich keinen Hotelpagen gebraucht hätte und den rollenden Kleidersack auch allein hätte transportieren können. Wenn er nicht einen dunklen Anzug für die Party heute Abend und seinen Smoking für die Hochzeit morgen hätte mitbringen müssen, hätte ihm auch ein Matchsack gereicht. Der Smoking war weiß, so wie Sally es sich gewünscht hatte. Sie hatte sich ausgedacht, dass die Brautjungfern und die Freunde des Bräutigams und dessen Trauzeuge ganz in Weiß erscheinen sollten.
„Sir, ist etwas nicht in Ordnung?“
„Doch, doch.“ Während ihm diese Gedanken durch den Kopf gingen, schaute er sich nach seiner Brieftasche um. Denn er hatte es vorhin so eilig gehabt, zu Cecily zu kommen, dass er sie einfach irgendwohin hingeworfen hatte. Als er sie in einem seiner Schuhe auf dem Boden fand, nahm er einen Zehndollarschein heraus und reichte dem Hotelpagen das lächerlich hohe Trinkgeld.
„Danke, Sir. Wir freuen uns, Sie als Gast im Courtland begrüßen zu dürfen. Ich hoffe, Sie werden den Aufenthalt hier genießen. Dürfte ich Ihnen vielleicht die besonderen Annehmlichkeiten dieses Zimmers zeigen? Das hier ist …“
„Die Klimaanlage, ich weiß. Ich denke, ich bin mit allen Annehmlichkeiten einigermaßen vertraut.“ Will machte eine ermutigende Geste Richtung Tür. Geh jetzt wieder.
„Vielleicht haben Sie noch nicht bemerkt, dass Sie eine telefonische Nachricht bekommen haben.“
„Ja, ich weiß“, erwiderte Will mürrisch.
„Es wurde Ihnen vermutlich schon am Empfang mitgeteilt. Sie haben Sie noch nicht abgehört.“
„Ich werde es tun, sobald ich die Zeit dazu habe“, erklärte Will fest.
„Ich kann Ihnen zeigen, wie Sie das am besten …“
„In Ordnung. Werden Sie gehen , wenn ich die Nachricht abhöre?“
„Natürlich, Sir. Ich will ja nicht in Ihre Privatsphäre eindringen.“ Schließlich verließ der Page das Zimmer, aber nicht ohne vorher abzuwarten, ob Will zum Telefon ging.
Wütend über diesen Verrückten schaltete Will den Anrufbeantworter ein.
„Will? Gator. Leider haben wir uns im Krankenhaus verpasst. Ich wollte dich fragen … Nun, ich weiß, er klingt blöd, aber als ich am Flughafen ankam – ich könnte schwören, ich habe Gus in ein Privatflugzeug steigen sehen. Da du ihn etwas besser kennst als der Rest von uns, dachte ich, du weißt vielleicht, was er vorhat. Ist etwas zwischen ihm und Sally schief gelaufen? Ruf bitte zurück.“
Will plagten Schuldgefühle, weil er nur noch an Cecily gedacht und darüber Gus ganz vergessen hatte. Wenn ich doch den Rest des Tages nur mit Cecily verbringen könnte, dachte er und schaute sehnsüchtig zur Verbindungstür. Dann fluchte er leise und rief Gator zurück.
„Du hast Will in ein Flugzeug einsteigen sehen?“, fragte Will und kam ohne Umschweife zu Sache, senkte mit Blick auf die Tür aber die Stimme und drehte sich um.
„Ich glaube zumindest, dass es Gus war. Ich habe den Mann ja nur ein paar Mal kurz auf Partys getroffen. Außer dir kennt ihn ja niemand so richtig. Und es war nicht sein Flugzeug. Es war ein Learjet, wenn ich mich nicht täusche.“
Will hoffte sehr, dass Gator sich irrte. Denn die Sache eines möglichen Steuerbetrugs zusammen mit der Tatsache, dass Gus aus der Stadt verschwand, gab ihm sehr zu denken. „Ich war bei der Probe der Hochzeitszeremonie. Ich glaube nicht, dass zwischen Sally und ihm etwas nicht in Ordnung ist.“
„Das sind gute
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