Tiffany exklusiv Band 0018
Stadt.“ Wieder Pause. „Er hat eine Sicherheitsfirma und da gibt es nun mal keine regulären Arbeitszeiten, Sally.“ Sie hielt den Hörer etwas vom Ohr weg, weil Sally anscheinend laut wurde. „Natürlich werde ich das. Aber ja doch“, antwortete sie dann und warf Will einen wehmütigen Blick zu. „Das würde ich doch nie verpassen. Und jetzt brauchst du wirklich jede Unterstützung, die du bekommen kannst. Wir … Ich werde mich etwas verspäten. Meine Haare machen mir Probleme. Nun beruhige dich, Sally. Du bist doch so eine nette und charmante Frau und wirst dieses Abendessen wie eine Lady über die Bühne bringen.“ Sie verdrehte die Augen.
Will hob resigniert die Hände, denn offensichtlich redete Cecily von der Probe des Hochzeitsdinners. Das Handtuch fiel herunter und enthüllte, um wie viel lieber er mit Cecily ins Bett gegangen wäre. Er hob das Handtuch auf, holte sein Rasierzeug, marschierte dann in Cecilys Bad und stellte die Dusche an.
Sie kam in wenigen Sekunden nach. „Ich kann nicht glauben, dass ich eben genau das gesagt habe, was meine Mutter unter diesen Umständen von sich geben würde.“ Sie bemerkte nicht einmal, wie Wills Körper auf sie reagierte. „Ist die Dusche für mich bestimmt?“
„Für uns beide. Ich leide unter Trennungsangst.“
„Ich dusche nur mit dir, wenn du mir die Haare wäschst.“
„Abgemacht. Ich werde jedes Haar an deinem Körper waschen.“
Als er Cecilys Mähne sanft shampoonierte, bedauerte er, nicht genug Zeit zu haben, jeden Zentimeter ihres Körpers einzuseifen und sie dann unter der Dusche zu lieben. Aber Cecily hatte es furchtbar eilig.
„Gib mir die Pflegespülung“, kommandierte sie angespannt, und nachdem er den Conditioner wieder ausgespült hatte, sprang sie mit einem Satz aus der Dusche.
Durch das Glas der Duschkabine beobachtete Will, wie sie sich hastig fertigmachte. Während er sich die Seife abspülte, registrierte er, wie konzentriert sie war. Sie wollte ihrer Verantwortung Sally gegenüber gerecht werden. Würde er sie davon überzeugen können, dass er genauso verantwortungsbewusst war wie sie und dass zwei so verantwortungsbewusste Menschen dafür prädestiniert waren, eine liebevolle und verbindliche Beziehung haben zu können. Konnte er das? Und wollte er es? Doch bevor er sich Cecily zuwenden konnte, musste er sich mit Gus, Sally und diesem Fiasko von einer Hochzeit beschäftigen.
Als er aus der Dusche kam, hatte Cecily einen ihrer neuen cremefarbenen Spitzenslips angezogen. Sie stützte ein Bein auf den Rand der Badewanne und versuchte, sich mit der linken Hand kopfüber die Haare zu föhnen und mit der rechten Hand die Fußnägel zu lackieren. „Verflixt“, stöhnte sie. „Ich weiß nicht, wie andere Frauen diesen ganzen Aufwand betreiben, ohne die Nerven zu verlieren. Wer wird denn schon meine Fußzehen aus der Nähe betrachten?“
„Ich. Tatsächlich werde ich ihnen nach dem Abendessen meine vollste Aufmerksamkeit schenken.“
„Dann kannst du die Fußnägel ja später noch einmal lackieren, wenn sie deinen ästhetischen Ansprüchen nicht genügen.“ Sie attackierte ihre Fußnägel weiter mit dem Pinselchen.
Selbst Will war klar, dass die Situation heikel wurde, wenn sie beides gleichzeitig in Angriff nahm. „Lass mich dir helfen.“
„Du musst doch selbst fertig werden.“
„Bei mir dauert das fünf Minuten.“ Er nahm ihr den Föhn aus der Hand und trocknete ihre Haare, während sie ihre Fingernägel lackierte.
„Sally hat etwas Interessantes gesagt“, meinte sie dann. „Sie sagte, dass Gus ihr versprochen hatte, keine gefährlichen Jobs mehr anzunehmen. Aus diesem Grund habe er ja die Sicherheitsfirma gegründet. Deshalb ist sie so hysterisch geworden. Aber welche gefährlichen Jobs? Das musst du herausfinden, Will. Was hat er getan, bevor er seine Firma gegründet hat?“
Will war sprachlos. Welche gefährlichen Jobs? Er hatte Gus’ Lebenslauf gesehen. Mr Shipley hatte Gus’ Werdegang durch Privatdetektive recherchieren lassen, aber dieses Geheimnis musste Will für sich behalten. Demnach war Gus einen ganz geraden Weg gegangen. Er war die Inkarnation des amerikanischen Traums: ein junger, zielstrebiger und erfolgreicher Mann. Nur dass dieser Mann am Tag vor seiner Hochzeit verschwunden war. Doch dafür war Cecily an diesem Tag aufgetaucht, was Will sehr positiv fand. Das Schlechte kam anscheinend immer zusammen mit dem Guten.
Während er darüber nachdachte, war Cecily verschwunden und kam dann
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