Tiffany exklusiv Band 0018

geht hier vor, Will?“, knurrte Jim Bob Shipley. „Es macht mich ganz krank, so zu tun, als wenn nichts wäre, während dieser Mistkerl mein kleines Mädchen so aufregt.“
    „Nimm einen Drink.“ Will entzog ihm seinen Ellbogen.
    „Genau das hatte ich vor. Einen doppelten Bourbon, bitte“, orderte er. „Ah, Gator. Meinen Glückwunsch. Gut, dass hier wenigstens einer glücklich ist.“
    „Nimm eine Zigarre“, meinte Gator und reichte sie ihm.
    „Dein Bourbon.“ Will reichte Shipley den Drink.
    „Ich bringe ihn um, wenn ich ihn sehe“, drohte Shipley. „Und wenn ich ihn nicht zu Gesicht bekomme, werde ich ihn erst recht umbringen.“ Er trank das Glas in einem Zug aus und reichte es dem Barkeeper zum Nachfüllen.
    „Ich bringe Cecily den Wein.“ Gator verdrückte sich.
    Shipley packte Will an den Schultern. „Da ist noch etwas“, zischte er ihm ins Ohr. „Es geht um Don Galloway. Jemand ist heute Nachmittag in sein Hotelzimmer eingebrochen.“
    „Der Kongressabgeordnete Galloway? Was ist denn gestohlen worden?“
    „Ich weiß es nicht. Aber das Ganze ist irgendwie seltsam. Er ist auf sein Zimmer gegangen und …“
    „Jim Bob, Schatz, Bürgermeister Watkins ist gekommen. Komm und begrüße ihn.“ Elaine Shipley hakte sich bei ihrem Gatten unter und zog ihn fort.
    Will atmete tief durch und sah zu Cecily. Am liebsten hätte er sie auf der Stelle von hier entführt, um sie wieder zu lieben und ihr eine unvergessliche Nacht zu schenken. Er machte sich quer durch den Ballsaal auf den Weg zu ihr.
    „Du und Will scheint euch ziemlich schnell wieder näher gekommen zu sein“, meinte Sally zu Cecily, als sie Will näherkommen sah. „Magst du, wie er sich entwickelt hat?“
    „Er scheint sehr nett zu sein.“
    „Will ist nett. Ich wünschte, er wäre mein Bruder. Muffy verdient ihn nicht. Will ist ein richtiger Mann. Was ich von Gus auch dachte“, fügte sie grimmig hinzu.
    „Muffy hat sich verändert“, erklärte Cecily, um von Gus abzulenken „Ich meine …“ Sie hielt inne, weil Sally nicht zuhörte.
    Gebannt starrte Sally auf einen Mann, der gerade zur Tür des Ballsaals hereinkam. „Da wir gerade von richtigen Männern reden. Das hier ist Derek“, erklärte sie und marschierte bereits auf den dunklen, gut aussehenden Mann zu. Dann packte sie ihn am Ellbogen und zerrte ihn mit sich. „Wo, zum Teufel, ist Gus?“, rief sie.

9. KAPITEL
    „Jetzt sind wir gefragt, Kumpel“, sagte Will zu Gator, als er sah, dass Sally mit Derek Stafford, Gus’ Trauzeugen, ins Gericht ging.
    „Warum? Ich kenne den Mann doch kaum“, meinte Gator
    „Niemand kennt ihn. Deshalb wird ihn außer uns auch niemand vor Sally retten.“
    „Verdient er es denn, gerettet zu werden?“
    „Keinen Schimmer. Aber schließlich hat Gus sie sitzen gelassen. Und Derek ist hier.“
    „Das stimmt. Aber stell dir vor, wie Sally sich fühlt. Ehemann Nummer eins ist schon Geschichte. Und nun ist Bräutigam Nummer zwei auch noch verschwunden. Der Mann kann sich auf was gefasst machen, wenn er zurückkommt. Und Derek wird wohl auch ihren Zorn zu spüren bekommen“, prophezeite Gator düster.
    „Also könnten wir doch hingehen und eingreifen, falls es notwendig werden sollte.“ Will beobachtete, dass Cecily schon auf dem Weg zu Sally war.
    Die beiden Männer machten sich auf, um Derek im Notfall solidarisch beizustehen. Dann bemerkten sie, dass Derek Sally die Hand auf den Arm legte. Sally verstummte und begann dann, sich ernsthaft mit ihm zu unterhalten.
    „Er muss das Zauberwort gesagt haben.“ Cecily tauchte plötzlich an Wills Seite auf.
    Alle drei gesellten sich zu Derek und Sally. „Derek, erinnerst du dich an Will? An Gator? Das hier ist Cecily, meine Freundin aus Kindertagen und Ehrenbrautjungfer.“ Plötzlich ganz zahm geworden, stellte Sally sie einander vor.
    Will schüttelte Derek die Hand, aber aus zwei Gründen blieb er besorgt. Zum einen war er sicher, dass Derek und Sally wussten, wo Gus war, und es verheimlichten. Und zum anderen missfiel ihm die Art, wie Derek Cecily die Hand schüttelte. Er wusste, dass daran eigentlich nichts auszusetzen war. Doch dieser Derek sah viel zu gut aus und strahlte etwas Gefährliches aus. Will wusste, dass solche Männer Frauen faszinierten. Und er glaubte zu bemerken, dass Derek Cecilys Hand viel zu lange festhielt.
    „Sally und ich haben über Gus geredet“, sagte Derek. „Ich weiß, dass ich während der Hochzeit ein Auge auf ihn haben sollte, aber wer kann schon