Tiffany exklusiv Band 0018
Stuhl.
„Was hattest du denn auf dem Tisch vor? Tanzen oder einen Strip hinlegen?“, fragte Cecily.
„Nein, die Zeiten sind vorbei. Ich wollte eine Erklärung abgeben.“
„Welche denn?“
„Dass Gus mich nicht wegen einer anderen sitzen gelassen hat, sondern sich nur verspätet.“ Sally deutete auf die Gäste. „Sieh nur. Jeder von ihnen hat Angst, zu mir zu kommen und Hallo zu sagen. Es bringt sie in Verlegenheit, dass Gus nicht hier ist.“ Mit Tränen in den Augen drehte sie sich Cecily zu. „Auf meiner eigenen Party will niemand mit mir reden.“
„Ich rede mit dir und weiß, dass du recht hast. Gus hat dich nicht sitzen gelassen.“ Sie legte den Arm um Sally, um sie zu beruhigen, sah aber dann nur noch Will, der auf sie zukam. In dem dunklen Anzug weißen Hemd und mit der schwarzen Krawatte wirkte er stark, verlässlich und seriös. Sie erinnerte sich an die Wärme seiner Haut, an seine sinnlichen Liebkosungen und daran, wie zärtlich er sein konnte.
„He, Gator“, sagte Sally zu dem rothaarigen Mann, der Will begleitet hatte. „Glückwunsch, Daddy.“
Gator küsste sie auf die Wange. „Ich habe eine Nachricht von Muffy für dich. Der Arzt sagt, dass sie zur Hochzeit kommen kann, wenn sie sich gut fühlt. Ist das nicht fantastisch?“ Mit einer raschen Drehung schloss er Cecily herzlich in die Arme. „Und das alles wegen dieser Frau. Wie kann ich Ihnen jemals danken? Ich bin so dankbar, dass Sie da waren.“ Wieder kamen ihm fast die Tränen.
„Es war mir ein Vergnügen“, brachte Cecily, fest an ihn gedrückt, heraus.
Will befreite Cecily sanft aus Gators Armen. „Ich muss euch wohl nicht mehr vorstellen.“ Er nahm ihre Hand und schenkte ihr ein so umwerfendes Lächeln, dass Cecily die Knie weich wurden. Sie konnte den Blick nicht von ihm wenden.
Sallys Aufmerksamkeit wurde einen Moment lang von ihrem abwesenden Bräutigam abgelenkt. „Ihr beide habt euch doch schon vor langer Zeit kennengelernt, nicht wahr? Schon verrückt, dass ihr euch hier wieder getroffen habt. Will hast du kürzlich etwas von Gus gehört?“
„Nein.“ Er lächelte Cecily immer noch an, riss sich dann aber los und wandte sich Sally zu. „Gus ist doch hier, oder?“, fragte er unschuldig.
„Nein, ist er nicht“, antwortete Sally verbittert. „Warum sollte er auch? Es ist ja nur die Probe für sein Hochzeitsdinner.“
„Ach, du meine Güte“, meinte Gator genauso unschuldig.
„Wo ist er, Sally, und was macht er?“, fragte Will.
„Er hat mich angerufen“, schaltete Cecily sich ein, als ob sie alle drei das nicht ganz genau wüssten. „Er bat mich, Sally auszurichten, dass er heute Nachmittag etwas außerhalb der Stadt zu erledigen hat. Er sagte aber nicht, wo.“
„Sind seine Eltern hier?“, fragte Will. „Oder Familienmitglieder oder Freunde von ihm? Sie könnten es wissen.“
„Gus hat keine Eltern, keine Familienmitglieder und keine Freunde, soweit ich weiß. Außer diesem Derek, der auch noch nicht hier ist.“ Sally wurde lauter. „Kennst du jemanden, der keine Familie und keine Freunde hat? Das Thema ist erst zur Sprache gekommen, als wir mit den Hochzeitseinladungen anfingen. Ich wusste das nicht. Ich brauche noch einen Drink.“ Sie hielt einen der Kellner an. „Einen Martini, bitte. Und zwar schnell.“ Sie war kurz davor, erneut die Fassung zu verlieren. „Was ist eigentlich mit diesem Derek los? Der Trauzeuge sollte doch ein Auge auf den Bräutigam haben.“ Sie hickste.
„Wir sollten Ruhe bewahren“, warf Gator nervös ein.
„Ich bin die Ruhe selbst“, murrte Sally. „Es sind die anderen, die unruhig werden.“
„Will noch jemand ein Glas Wein?“, fragte Cecily schnell.
„Ich hole Wein“, sagte Will schuldbewusst, weil er Sally ausgefragt hatte. „Weißwein oder Rotwein?“
„Weißwein.“
„Ich helfe dir“, erklärte Gator.
„Das ist verrückt“, bemerkte Gator leise an der Bar zu Will. „Dieses Dinner kommt einem wie ein böses Erwachen aus einem schönen Traum vor.“ Er griff in eine Schale mit Cashewnüssen. „Die Ärztin ist sehr hübsch“, sagte er dann.
„Und kompetent.“ Will fragte sich, ob Muffy Gator erzählt hatte, dass Cecily Tierärztin war.
„Ist sie Single?“
„Ja“, sagte Will.
„Hm.“
„Halt den Mund. Ich habe schon genug Probleme.“ Und tatsächlich hatte er in diesem Moment ein neues, denn Mr Shipley packte ihn sehr unsanft am Ellbogen. Will wandte sich ihm zu. „Ja, Onkel Jim Bob …“
„Was, zum Teufel,
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