Tiffany exklusiv Band 0018
einen Mann wie Gus kontrollieren?“
„Richtig. Wer schon?“, bestätigte Sally und lauschte Derek aufmerksam.
„Nun, zumindest hat er sich bei mir gemeldet. Es ist alles in Ordnung, aber bei diesem Wetter kann das Flugzeug nicht starten.“
„Es ist doch nur heiß“, warf Will skeptisch ein.
„Das Unwetter dort, wo Gus ist“, erklärte Sally geduldig.
„Und wo ist er?“
Sally sah Derek an. „Ich denke, es ist okay, es zu sagen, oder?“
„Sicher“, meinte Derek. „In eine der Firmen, für die Gus’ Sicherheitsfirma tätig ist, wurde eingebrochen. Gus muss der Sache persönlich nachgehen.“
„Aber wo …?“
„Ja, so ein Mann ist Gus. Sehr verantwortungsbewusst“, fiel Sally ihm ins Wort. „Danke, Derek, dass du es mir ausgerichtet hast.“
„Für welches Unternehmen, sagtest du, ist er …?“, fragte Will.
„Gus würde mich umbringen, wenn ich das nicht getan hätte“, sagte Derek zu Sally. „Entschuldigt bitte. Ich möchte vor dem Essen noch gern mit ein paar Leuten reden.“
„Ich auch“, meinte Sally. „Ich möchte allen sagen, dass Gus okay ist.“ Sie zog Cecily mit sich fort.
Wieder allein sahen sich Will und Gator einen Moment lang an. „Glaubst du ihm?“, fragte Gator.
„Was denn? Er hat uns ja nichts gesagt. Der Typ ist aalglatt.“
Gator nickte. „Da ist es etwas faul.“
„Du hast ja keine Ahnung“, murmelte Will. Aber er konnte Gator nicht einweihen, so gern er das auch getan hätte.
„Ich werde jetzt kurz Muffy anrufen, um zu hören, wie es ihr geht.“
„Okay.“ Will fühlte sich abgespannt. „Ich halte die Stellung. Grüß Muffy von mir. Übrigens, Gator, findest du, dass Muffy sich verändert hat?“
„Oh ja. Sie hat ziemlich zugenommen. Vielleicht wird sie wieder abnehmen, vielleicht auch nicht. Aber ich liebe sie so, wie sie ist.“ Und damit ging Gator glücklich nach draußen.
Will ging in den hinteren Teil des Ballsaals, um sich die gedeckten Tische mit den Platzkarten anzusehen. Er machte seinen eigenen Platz ausfindig und suchte dann Cecilys. Als Ehrenbrautjungfer sollte sie neben Derek, dem Trauzeugen des Bräutigams, sitzen. Doch Will war die sorgfältig ausgefeilte Sitzordnung egal. Er vertauschte Cecilys Platzkarte mit derjenigen rechts neben ihm. Doch dann bemerkte er, dass neben Derek keine Brautjungfer mehr sitzen würde und jemand den Irrtum registrieren könnte. Also suchte er nach der Platzkarte einer Brautjungfer und stellte sie neben Dereks, musste dann aber wiederum eine andere Brautjungfer finden, um sie auf deren Platz zu setzen. Auf diese Weise hatte er in weniger als fünf Minuten die Platzordnung an drei Tischen komplett durcheinandergebracht. Aber für ihn zählte nur, dass Cecily neben ihm saß.
Als ein Gong die Gäste zu Tisch rief, sah er sich nach Cecily um, konnte sie aber nicht finden. Er suchte vergeblich den Ballsaal nach ihr ab und versuchte, dabei nicht allzu sehr aufzufallen. Denn noch viel schlimmer war, dass er Derek ebenfalls nicht entdecken konnte. Entschlossen ging er nach draußen und lief an Sitzungszimmern und Tagungsräumen vorbei, um im Gang die Suche fortzusetzen. Doch erst als er wieder auf dem Rückweg war, sah er Cecily um die Ecke kommen. „Cecily!“
„Will? Stimmt etwas nicht?“
„Wo warst du?“
„Ich habe mir die Nase gepudert.“
„Warst du mit Stafford im Waschraum?“
„Natürlich nicht. Warum sollte ich?“
„Genau das würde ich gern wissen.“ Innerlich wütend und verletzt verschränkte er die Arme vor der Brust. Es war nicht zu leugnen, dass er total eifersüchtig war.
Cecily kam näher, und er konnte ihren Duft wahrnehmen. „Ich war nirgendwo mit Stafford zusammen. Wie kommst du darauf? Hast du den Verstand verloren?“
„Vielleicht.“ Will legte den Arm um sie, zog sie in ein leeres Sitzungszimmer und machte die Tür hinter ihnen zu. „Ganz sicher habe ich meinen kühlen Kopf verloren.“ Er wollte sie mehr als je eine Frau zuvor. Er wollte sie und brauchte sie, um sich besser zu fühlen. Denn die ihm aufgebürdete Verantwortung für die Geschehnisse – Gus’ Verschwinden in geheimer Mission, Dereks aalglatte Erklärungen, Sallys und Elaine Shipleys Furcht, dass die Hochzeit in einem Desaster enden könnte – lastete auf seinen Schultern. Sosehr, dass der Gedanke, Cecily hätte den Ballsaal für ein kurzes Stelldichein mit Derek verlassen, ihn fast um den Verstand gebracht hatte.
Dabei hatte Cecily ihn doch gewarnt, dass ihr Liebesleben nur aus einer
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