Tiffany exklusiv Band 0018
die ernste Unterhaltung zu beenden. Ja, sie wollte sich schlichtweg drücken. „Es gibt alle möglichen Dinge, die du nicht über mich weißt. Du könntest mich hassen, wenn du mich besser kennenlernst.“
„Das bezweifle ich. Aber das werden wir nie erfahren, wenn wir nicht zusammen sind.“ Er lächelte sie so süß an, dass sie ihm am liebsten um den Hals gefallen wäre und gerufen hätte: „Heirate mich!“
Aber sie hatte nicht vor zu heiraten. Sie war gut in ihrem Beruf. Sie konnte noch ein paar Jahre praktizieren und auf eine der Hochschulen für Veterinärmedizin wechseln. Dafür würde sie umziehen müssen und musste deshalb frei und ungebunden bleiben. Und doch blickte sie in Wills golden schimmernden Augen. Ihr Körper prickelte, und wieder wollte sie ihn. Nein, viel mehr als das. Sie begann sich zu wünschen, sie könnte mit ihm und den dreizehn Katzen zusammenleben.
Sie zwang sich, sich diese Vorstellung ganz schnell wieder aus dem Kopf zu schlagen und meinte mit aufgesetzter Lässigkeit: „Nun, Will, du weißt doch, dass wir mit dieser kleinen Affäre das nachholen, was wir als Teenager versäumt haben. Die Sache hat sich aufregender als geplant entwickelt. Aber wir können es nicht zulassen, dass die Gefühle mit uns durchgehen, und sollten auf dem Boden der Tatsachen bleiben.“
Will streichelte ihre Hand, zögerte und sagte schließlich: „Cecily, warum hast du dich damals nicht küssen lassen?“
„Weil es dem Personal verboten war, etwas mit den Reitern anzufangen. Dieser Job hat mir viel bedeutet. Wenn du mich geküsst hättest, wäre ich gefeuert worden.“
„Der Job hat dir mehr bedeutet als ein Kuss von mir?“ Wills Versuch, einen neckenden Ton anzuschlagen, schlug fehl. Seine Frage hatte einen tieferen Sinn.
„Das war nicht der Punkt. Ich hatte den Job ja schon angenommen und mich entsprechend zu verhalten.“
„Aber der Job war dir wichtiger?“
Cecily konnte ihm nicht mehr in die Augen sehen und schaute weg. „Vermutlich war er das.“
„Hat dein Beruf heute immer noch Vorrang vor einer persönlichen Beziehung?“
„Das frage ich mich auch gerade“, wisperte Cecily.
Sie wusste, dass Will diese Antwort nicht gern hörte. Aber er ließ ihre Hand nicht los.
Will konnte nachvollziehen, was Cecily gesagt hatte, aber trotzdem tat es ihm weh. In den wenigen Stunden, die sie zusammen verbracht hatten, hatte er so viele Seiten an Cecily entdeckt. Sie war zugleich sanft und ausgesprochen geradlinig. Sie war vernünftig und kreativ, aber auch klug und pragmatisch. Er wollte dieser Beziehung eine Chance geben.
Ihre dreizehn Katzen, von denen vier mit zum Flughafen gekommen waren, amüsierten ihn nicht nur, sie sagten auch etwas über Cecily aus. Offensichtlich nahm sie ihren Beruf sehr ernst. Das fand er gut, denn das tat er auch. Aber der Beruf allein füllte ihn nicht aus. Cecily hatte mehr Liebe zu geben, als kleine Affären abdecken konnten. Ihre kurze Zeit zusammen war nicht irgendein One-Night-Stand für sie gewesen. Da war er sicher. Natürlich war es möglich, dass sie sich nicht so verliebt hatte wie er sich in sie. Aber auch dann hatte er nicht vor, sie einfach wieder gehen zu lassen.
„Ich wollte dich nicht unter Druck setzen“, sagte er, weil ihm klar wurde, dass er es getan hatte. „Ich denke einfach, wir sollten den Kontakt nicht wieder verlieren.“
„Das müssen wir ja auch nicht.“ Doch sie wirkte immer noch beunruhigt. „Ein Besuch hier und da, zum Beispiel. Ich habe allerdings sehr viel zu tun. Auch an den Wochenenden.“
„Ich auch. Ganz besonders wenn die Steuerprüfungen der Unternehmen fällig werden. Aber gehen wir einmal davon aus, dass wir es schaffen. Und nachdem wir uns ein paar Mal gegenseitig besucht haben …“, er lächelte verführerisch, „… könntest du dich hier einmal umsehen. Auch in Texas werden Tierärzte gebraucht. Vielleicht hättest du ja Lust, hier zu arbeiten.“
„Du könntest ja auch in Erfahrung bringen, welche Steuerberatungsfirmen es in Burlington gibt“, gab sie sofort zurück.
Ihre Heftigkeit alarmierte ihn. „Ja, natürlich“, bemerkte er schnell, wollte dann aber doch noch auf die Nachteile hinweisen. „In meiner Branche ist es allerdings besser, wenn man lange in einer Kanzlei bleibt.“
„Und du willst so viel Geld wie möglich verdienen, um die Klamotten mit den Logos kaufen zu können“, murmelte sie.
„Die was?“
„Nichts.“
„Natürlich werde ich mich in Burlington umsehen“, meinte
Weitere Kostenlose Bücher