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TIFFANY EXKLUSIV Band 05

TIFFANY EXKLUSIV Band 05

Titel: TIFFANY EXKLUSIV Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TRACY SOUTH HEATHER MACALLISTER KATE HOFFMANN
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„Ein weiterer Verstoß gegen die Regeln im Büro, sogar zwei. Gestohlene Lebensmittel und leere Eiswürfelbehälter.“
    Er schob ihre Hand mit der Frühlingsrolle so, dass die Schwellung bedeckt wurde. Dabei löste sich eine Strähne aus ihrem Knoten und strich über seine Hand. Das Haar fühlte sich weich an und duftete gut. „Ja, aber Ihr Memo ist vermutlich schon von der Kühlschranktür heruntergefallen.“
    „Sie haben es abgenommen“, warf Nora ihm vor.
    „Das war ich nicht“, log er. „Aber Sie müssen zugeben, Sie sind manchmal …“
    „Lästig?“, fragte sie. „Ich spiele mich auf?“ „Ich wollte ‚pingelig‘ sagen“, behauptete er und wich zurück, bevor er in Versuchung geriet, ihr durchs Haar zu streichen. In Wahrheit hatte er „selbstherrlich und herrschsüchtig“ sagen wollen. Sie wirkte im Moment jedoch so verletzlich, dass er seine Meinung änderte. „Sportsleute lehnen Regeln ab. Nur in einem Spiel sollten Regeln gelten.“
    „Eine zivilisierte Gesellschaft benötigt richtige Umgangsformen“, entgegnete sie. „Wir müssen einander im Zusammenleben respektieren. Und diesen Respekt erkennt man am guten Benehmen.“
    „Bei siebenundzwanzig Regeln an der Kühlschranktür treiben Sie uns aber zum Wahnsinn.“
    Leise seufzend lehnte sie sich zurück und schloss die Augen. „Ich möchte Sie nicht zum Wahnsinn treiben, sondern will nur helfen.“
    Er richtete den Blick wieder auf ihren Mund und musste sich zurückhalten, sonst hätte er den Schmerz weggeküsst, der in ihrer Stimme mitschwang. Er hatte sie bisher für berechnend gehalten, kraftvoll, stahlhart und eiskalt. Doch Nora Pierce war nicht wie Prudence Trueheart. Sicher, sie war etwas verkrampft und achtete zu viel auf gutes Benehmen. Doch hinter dieser steifen Fassade war sie weich, verwundbar und einfach unwiderstehlich.
    „Ich könnte Sie zum Mittagessen einladen“, schlug er vor. „Als Wiedergutmachung.“
    Sie setzte sich kerzengerade auf, nahm die Frühlingsrolle vom Auge und betrachtete ihn misstrauisch. „Mittagessen?“
    „Ja, wieso nicht? Das verstößt nicht gegen die Regeln, oder? Habe ich nicht den richtigen Weg für eine Einladung beschritten? Hätte ich vorher anrufen sollen? Oder eine schriftliche Benachrichtigung schicken sollen?“
    Nora schüttelte den Kopf und lächelte kaum erkennbar. „Ich halte ein Mittagessen für keine gute Idee. Immerhin sind wir Kollegen. Es könnte Gerede geben.“
    Pete haftete beim „Herald“ der Ruf eines Casanovas an, obwohl sich das mehr auf Gerüchte und nicht auf Tatsachen stützte. Offenbar hatte Prudence das mitbekommen. Er bemühte sich nicht um attraktive Frauen, hatte aber stets zwei oder drei zu seiner Verfügung. Im Verlauf des letzten Jahres hatte er sich allerdings immer weniger für die Frauen interessiert, mit denen er ausging. Und sein Ruf gefiel ihm auch nicht mehr. Leider wurde er diesen nicht mehr los. Sein Privatleben bildete ein unerschöpfliches Thema für die Gerüchteküche im Büro.
    Es war nicht so, als hätte er Frauen nicht mehr gemocht. Auch jetzt ging er gelegentlich aus, aber vielleicht wurde er allmählich zu alt für die Single-Szene. Mit dreiunddreißig war er sicher noch nicht jenseits von Gut und Böse, aber er war zu einer Erkenntnis gelangt. In einer schönen Beziehung ging es nicht nur um tollen Sex und einen hinreißenden Körper. Leider hatte er bisher nicht herausgefunden, worum es nun wirklich ging.
    Pete seufzte. Es war merkwürdig, aber jetzt wollte er mit Nora Pierce essen gehen. „Es ist nur eine schlichte Einladung“, meinte er amüsiert. „Was gibt es denn schon groß zu erzählen, wenn wir beide einen Hamburger essen?“
    Als er auch jetzt Schmerz in ihrem Gesicht entdeckte, begriff er, wie sie seine Worte verstanden hatte. Natürlich endete ein Mittagessen mit Prudence Trueheart mit Nachtisch und getrennten Rechnungen. Sie besaß schließlich auch einen ganz bestimmten Ruf, und der war makellos. Ihre Reaktion überraschte ihn jedoch so, dass er sich nicht entschließen konnte, ob er sich entschuldigen sollte.
    „Ich habe keinen Hunger, aber trotzdem danke“, erwiderte Nora plötzlich kühl und distanziert und hielt ihm die Frühlingsrolle hin. „Die legen Sie besser wieder ins Tiefkühlfach zurück, damit niemand sie vermisst.“
    Kopfschüttelnd griff er nach der Frühlingsrolle. Er hatte schon gedacht, mit Nora Pierce einen Waffenstillstand und vielleicht sogar den Beginn einer Freundschaft erreicht zu haben.

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