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TIFFANY EXKLUSIV Band 05

TIFFANY EXKLUSIV Band 05

Titel: TIFFANY EXKLUSIV Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TRACY SOUTH HEATHER MACALLISTER KATE HOFFMANN
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Bisher war sie für ihn nur Prudence Trueheart gewesen, doch nun roch er ihr Parfum, und ihre Haut fühlte sich unter seiner Hand warm an. Jetzt war sie nicht mehr Prudence.
    Sie räusperte sich und richtete den Blick auf die Stelle an ihrem Bein, die er behutsam streichelte. Dann kniff sie die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen, griff nach dem Baseball und hielt ihn hoch. „Mr. Beckett, ich glaube, der gehört Ihnen.“
    Pete rang sich ein Lächeln ab, zog die Hand ruckartig von ihrem Bein zurück und nahm ihr den Ball aus der Hand. Dabei kam er sich vor, als hätte er soeben Schwester Amalia unter die Nonnentracht gefasst. „Danke.“
    Sie zog die Augenbrauen hoch. „Und?“
    „Und?“ Er überlegte fieberhaft. Was noch? Vielen herzlichen Dank? Ob sie auf eine dermaßen überschwängliche Antwort wartete? Er betrachtete den Baseball, Prudences kühle Augen und den roten Fleck unterhalb ihres Augen. „Ach … und ich möchte mich entschuldigen. Es tut mir leid, aufrichtig leid.“
    Als sich ihre Miene leicht entspannte, unterdrückte Pete einen tiefen Seufzer. „Danke“, sagte sie. „Entschuldigung angenommen. Vielleicht könnten Sie das nächste Mal vor Beginn des Spiels meine Tür schließen.“
    „Hm“, brummte er und ließ den Blick über ihren Körper gleiten. Die Knöpfe an ihrem Kostüm sahen ganz so aus, als könnte er sie innerhalb weniger Sekunden öffnen. Unter dem langweiligen Kleidungsstück verbarg sich der Körper einer Frau, der nach Petes Einschätzung keine so konservative Verhüllung verdiente. Er schob den Gedanken rasch von sich und konzentrierte sich wieder auf ihr Gesicht.
    Nora rieb sich das Auge und holte tief Atem. Als sie aufstehen wollte, drückte Pete sie behutsam zurück. „Zeigen Sie her“, sagte er und schob vorsichtig ihre Finger zur Seite.
    „Blute ich?“
    Er blickte in unbeschreiblich blaue Augen. Wieso waren ihm ihre Augen bisher nicht aufgefallen? Groß und unschuldig und verlockend. Ein Mann konnte sich in ihnen verlieren. Sekundenlang sah er nichts weiter vor sich als ihre Wimpern, das honigblonde Haar, das ihr in die Stirn hing, und den anmutigen Hals. Dann räusperte sie sich und holte ihn auf den Boden der Tatsachen zurück.
    „Nein, Sie bluten nicht“, stellte er fest. „Es ist nicht so schlimm, nur ein wenig gerötet. Man sieht es kaum.“
    „Gerötet?“, fragte Nora stöhnend. „Das darf nicht wahr sein!“
    Vorsichtig betastete er die Stelle. „Wenn Sie etwas Make-up auflegen, merkt keiner was.“
    „Aber ich kann mir kein blaues Auge leisten!“
    Er lachte auf. „Warum nicht? Haben Sie heute Abend vielleicht eine Verabredung?“ Als sie rot wurde, verwünschte er sich. „Tut mir leid, ich hätte nicht lachen sollen.“
    „Nein, das hätten Sie nicht tun sollen“, stellte sie leise fest. „Das war sehr unhöflich.“
    „Ich sehe Sie nur einfach nicht als … ich meine, Prudence. Na ja, Sie wissen schon, was ich meine. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Prudence etwas anderes macht als Handarbeiten und Kartenspiele.“
    „Ich bin nicht Prudence“, wehrte sie verletzt ab. „Vielleicht habe ich wirklich heute Abend eine Verabredung. Ist das so schwer zu glauben?“
    Er berührte flüchtig ihre Wange. „Also, Nora Pierce, Sie bekommen ein hübsches Veilchen, wenn Sie kein Eis auflegen.“ Pete griff nach ihrer Hand und half ihr beim Aufstehen. „Ich hole Ihnen welches. Setzen Sie sich, ich komme gleich wieder.“
    Nora nickte und schaffte sogar ein dankbares Lächeln, als er das Büro verließ. Petes Kollegen standen schon zur Rettungsaktion bereit, doch er winkte im Vorbeigehen ab und warf ihnen den Ball zu.
    „Alles in Ordnung“, sagte er. „Macht weiter. Ich hole ihr Eis, weil ich sie am Auge erwischt habe.“
    Mit entsetzten Gesichtern eilten seine Kollegen an ihre Schreibtische zurück, um bloß nicht mit Prudence Truehearts Verletzung in Verbindung gebracht zu werden.
    Pete holte aus dem Kühlschrank das Einzige, was sich als Eisbeutel benützen ließ, und kehrte in Noras Büro zurück. Sie saß zurückgelehnt im Sessel und hatte die Beine ausgestreckt.
    „Hier.“ Er beugte sich zu ihr herunter und stützte sich auf die Seitenlehne. „Das hilft bestimmt.“
    Nora öffnete die Augen und betrachtete das längliche Päckchen. „Das ist eine tiefgefrorene Frühlingsrolle.“
    Er zuckte die Schultern. „Die Eiswürfelbehälter sind nicht gefüllt.“
    Sie nahm die Frühlingsrolle entgegen und drückte sie behutsam aufs Auge.

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