Tiffany Extra Band 01
auf das Feuer. Zum Frühstück hatte er etwas zubereitet, das er „Mischmasch“ nannte und das hauptsächlich aus Eiern, Käse, Peperoni und Zwiebeln bestand und über einem offenen Feuer gekocht wurde. Es war köstlich.
Die Rückfahrt in die Stadt verlief angenehm, und später trug Nate ihren Rucksack und Schlafsack ins Sutherland. Dann entstand ein Augenblick der Verlegenheit zwischen ihnen. Normalerweise hätte sie ihn mit hineingebeten, ihn vielleicht sogar gefragt, ob er die Nacht nicht bei ihr verbringen wollte. Aber das wäre schon fast so etwas wie der Beginn einer Beziehung gewesen, deshalb verzichtete sie darauf.
Ebenso wenig würde sie nach einem Wiedersehen fragen.
„Ich hatte eine schöne Zeit“, sagte sie, als sie draußen vor dem Eingang zur Lobby standen.
„Ich auch“, erwiderte er mit seinem sexy Lächeln, gegen das sie einfach wehrlos war. Dann wurde seine Miene ernst, und er rieb sich das Gesicht. „Wir absolvieren in den nächsten drei Tagen Übungen, deshalb werde ich mich nicht melden können.“
„Ich verstehe.“ Siehst du? dachte sie. Das passt doch ganz gut. Die Intimität des Wochenendes kühlte bereits deutlich ab, und dass er unterwegs sein würde, kam ihr nur entgegen.
„Ich melde mich, sobald ich wieder zurück bin.“
Hailey sah ihm hinterher und hörte klackernde Schritte drinnen auf der Treppe. Ihre Schwester Rachel war im Anmarsch.
„Und? Wie ist es gelaufen?“, fragte diese, kaum dass sie bei ihr war.
„Gut.“
Rachel verschränkte die Arme vor der Brust. „Gut?“, wiederholte sie stirnrunzelnd.
Hailey errötete.
„Aha, das dachte ich mir“, meinte ihre Schwester. „Verrate mir nur eines: Muss ich eine neue Schachtel Kondome kaufen?“
Lachend bejahte Hailey, woraufhin Rachel sie abklatschte. „Amy hat angerufen, nachdem du fort warst. Sie möchte, dass wir ihre Hochzeit ausrichten. Ich konnte ihre Bitte nicht ablehnen.“
„Eine so große Veranstaltung haben wir noch nie organisiert!“
„Na ja, irgendwann müssen wir damit mal anfangen. Ich habe schon eine Liste erstellt. Lies sie durch, ich rufe inzwischen Amy an, denn sie braucht unsere Antwort wegen der Einladungskarten.“
Hailey überflog die Liste und stellte fest, dass einiges an Tischlerarbeiten anfallen würde. Unwillkürlich musste sie an Nate denken. Ob er mit einem Hammer umgehen konnte?
Nein, hör auf damit, tadelte sie sich im Stillen. Derartige Gedanken hatte man in einer Beziehung, und deshalb durfte sie sie nicht dulden.
Nate war um 0500 zurück auf dem Stützpunkt und grinste bei der Erinnerung an Haileys Bemerkung, dass er Single sei, liege an seiner militärischen Art, die Uhrzeit zu benennen. Bisher hatte er nie über sein Single-Dasein nachgedacht. Seine kurzen Beziehungen waren bei jeder neuen Stationierung zu Ende gewesen. Die Vorstellung von einer Frau, die zu Hause auf ihn wartete, kam ihm eher wie eine Last vor. Was hatte er denn zu bieten, außer vielen einsamen Nächten? Nate war zum Navy-SEAL geboren, und seine Karriere kam an erster Stelle.
Nur fragte er sich in letzter Zeit, ob da nicht doch noch Platz für jemanden war. Denn der Schmerz in seinem Bein warf die Frage auf, was nach seiner Soldatenzeit kam. Sicher, er hatte noch etliche Jahre vor sich, bevor er den extremen körperlichen Anforderungen des Berufs nicht mehr gewachsen sein würde und Jüngeren Platz machen musste. Aber irgendwann würde diese Zeit gekommen sein. Wollte er sich erst dann nach jemandem umschauen, mit dem er sein Leben verbringen konnte? Hailey würde ganz sicher nicht so lange warten.
„Nate.“
Er blickte von der Arbeit an seiner Ausrüstung auf und sah Riley auf sich zukommen.
„Ich wollte dich nur vorwarnen, dass ein paar von den Jungs, die bei dieser Dating-Party im Sutherland nicht dabei sein konnten, dich suchen. Die wollen wissen, wann die nächste Party stattfindet.“
Und er hatte geglaubt, Hailey einen Riesengefallen damit getan zu haben, seine Kameraden ins Sutherland zu schleppen! Jetzt wollten sie mehr. Er konnte es kaum erwarten, das Hailey zu erzählen und ihre Begeisterung zu sehen. Plötzlich lagen die nächsten drei Tage endlos lang vor ihm.
„Ich werde es weitergeben“, versprach er.
„Ich habe heute und morgen Abend ein Date.“
„Klingt nicht danach, als handele es sich um eine und dieselbe Frau.“
Riley schüttelte den Kopf. „Wenn man gefragt ist, muss man den Frauen geben, was sie wollen.“
„Hört sich nach einem gefährlichen Leben
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