Tiffany Extra Band 01
„ Du sollst gehen.“
Eric starrte sie befremdet an, aber es war das Aufflackern von Schmerz in seinen Augen, bei dem ihr Magen sich zu verknoten schien. „Okay.“ Er deutete mit dem Kinn zu den Kids. „Sag, dass ich ein andermal komme.“ Dann machte er sich auf den Weg zum Parkplatz.
Nachdenklich sah Tess ihm hinterher. Sie hatte ihn nicht verletzen wollen, aber es war besser, wenn er ging. Sie musste sich um die Kinder kümmern. Gleich nach dem Training würde sie ihn anrufen und ihm alles erklären.
Entschlossen atmete sie durch. Die Kinder umringten sie und bombardierten sie mit Fragen, wollten wissen, wieso ihr Held schon gegangen war.
„Er hat zu tun. Aber er kommt ein andermal wieder.“
„Habt ihr miteinander gekämpft?“, fragte Billy frech.
„Nein, wo denkst du hin. Er wollte mir nur ein paar Stellungen zeigen.“
„Dein Gesicht ist ganz rot, Coach“, stellte Tommy fest.
Tess spürte ihre Wangen heißer werden. „Zu viel Sonne wahrscheinlich.“ Sie klatschte in die Hände. „Los, in Position gehen. Wir haben noch eine halbe Stunde.“
Billy seufzte und rückte seine Basecap zurecht. „Stimmt, er hat zu tun. Mit Miss Green.“ Er machte eine Kopfbewegung in Richtung Parkplatz und trabte aufs Feld.
Tess wirbelte herum. Eric lehnte, die Arme verschränkt, an seinem gelben Corvette-Cabrio und sprach angeregt mit Lana Green, der neuen Lehrerin der fünften Klasse.
In die blonde Lana, die auch in der Schule immer so elegant angezogen war wie jetzt, hatten sich alle kleinen Jungs verknallt. Tess verzog das Gesicht und brachte ihren zerzausten Pferdeschwanz in Ordnung. Na und, dann sprach Eric eben mit Lana Green.
„Coach, wo bleibst du?“, riss Billy sie aus ihren Gedanken, und sie wandte sich den Kindern zu. „Okay, wer ist dran mit Schlagen?“
Die Jungen lachten, als hätte sie einen Witz gemacht, und sie presste die Lippen zusammen, als sie sah, dass Tommy längst mit dem Schläger in der Hand dastand. Verstohlen sah sie noch einmal zu Eric und Lana – gerade noch rechtzeitig, um mitzubekommen, wie Lana ihm einen Zettel zusteckte – und warf Tommy den Ball zu.
Tess kam etwas später zum Spiel. Sie war sich nicht sicher gewesen, ob sie hingehen sollte, aber Sally hatte darauf bestanden, und sie wollte Eric natürlich auch sehen. Nach dem Training hatte sie sich zu Hause ein Bad gegönnt, etwas gegessen, versucht, ihre Lieblingsmusik zu hören, die sie sonst beruhigte. Vergebens.
Ein paar Mal war sie nahe daran gewesen, ihn anzurufen, doch sie hatte sich nicht aufraffen können. Das Bild von ihm und Lana ging ihr nicht aus dem Kopf.
Tess hatte damit gerechnet, die Blondine in der Nähe des Zauns sitzen zu sehen, wie sie Eric anfeuerte. Aber sie konnte sie nirgends entdecken.
Es war der achte Durchgang, und immer wieder glitt ihr Blick zu Eric, meist zu seinem knackigen Hintern, und ihr wurde heiß wie am Nachmittag. Sie schloss die Augen, damit sie nicht hinsehen konnte, aber statt die Erinnerungen abzuschütteln, beschwor sie sie wieder herauf. Seinen Atem an ihrem Kinn, seine Erektion hart an ihrem Po …
Verflucht. Sie machte die Augen auf und konzentrierte sich auf den Pitcher. Das Geräusch, als der Ball auf den Holzschläger traf, hallte von den Tribünen wider. In hohem Bogen flog der Ball in den Himmel. Die Fans ahnten den Home Run, sprangen jubelnd auf und rissen die Arme hoch, als Eric ein Base nach dem anderen umrundete.
Bevor er das letzte erreichte, stieß Sally sie an. „Hey Tess, ich habe völlig vergessen …“
„Hm?“ Wie um alles in der Welt sollte sie sich auf Sally konzentrieren? Jetzt, wo sie Eric nicht aus den Augen lassen konnte, der nur noch wenige Schritte vom Ziel entfernt war?
„Eric bat mich, dir zu bestellen …“
Tess drehte den Kopf.
„… dass du vor der Kabine oder auf dem Parkplatz auf ihn warten sollst. Er sagte zweimal bitte . Bekniete mich förmlich.“
„Du bist fies.“
„Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“ Sally tat unschuldig.
Tess lenkte den Blick wieder auf das Spielfeld, gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Eric zum Zaun joggte und seinen Helm auszog.
Er schenkte ihr ein Lächeln und rief: „Das war für dich.“
Ihr Herz wäre fast davongeflattert.
Alle in ihrer Nähe reckten den Hals, um zu sehen, mit wem Eric sprach. Tess wurde heiß. Hatte sie zurückgelächelt? Wahrscheinlich stand ihr der Mund immer noch offen.
„Was war das denn?“ Sally musterte sie neugierig.
„Was denn?“
„Du und
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