Tiffany hot & sexy Band 16
wollen.
„Was ist los?“, kam Annie gleich zur Sache. „Mom ist außer sich vor Sorge, weil du nicht ans Telefon gehst.“
Lizzie rutschte tiefer in die Polster des Sofas und berichtete ihrer Schwester in Kürze, was sie im Haus ihrer Eltern erlebt hatte.
Am anderen Ende der Leitung herrschte zunächst Stille, dann lachte Annie.
„Na, da bin ich ja froh, für deine Unterhaltung gesorgt zu haben“, meinte Lizzie genervt.
„An dein Bett gefesselt … eine Feder? Du meine Güte, Liz, stell dich nicht so an. Das ist doch ganz normal für Eheleute.“
„Kann sein, aber nicht mitten in einer Scheidung.“
„Hm, stimmt auch wieder.“
Sie schwiegen und dachten beide an eine Zukunft, in der ihre Eltern nicht mehr verheiratet sein würden. Getrennte Weihnachtsfeiern wären die Folge, Besuche erst beim einen, dann beim anderen Elternteil. Das würde keinem Spaß machen, weil sie sich die Klagen des einen über den anderen anhören müssten. Sie hatten das schon bei Freunden erlebt und schätzten sich glücklich, bisher davon verschont geblieben zu sein.
Am anderen Ende der Leitung war ein Kreischen zu hören. Offenbar hatte ihre Schwester Jason, ihren Jüngsten, auf dem Arm.
„Pscht“, machte Annie in beruhigendem Ton.
Überraschenderweise führte das dazu, dass Lizzie sich auch gleich besser fühlte.
„Weißt du noch, wie wir sie einmal am helllichten Tag in der Garage erwischt haben?“, fragte Annie.
Lizzie stöhnte. „Musst du mich daran erinnern? Wie alt waren wir da? Zehn oder elf? Und wir hatten auch noch Freunde dabei.“
„Das hatte ich schon vergessen, aber ich sehe Mom noch deutlich vor mir, mit hochgeschobenem Tennisröckchen auf der Waschmaschine sitzend, während Dads Shorts um seine Knöchel hingen. Die beiden trieben es beim Schleudergang.“
Lizzie rieb sich die Stirn. „Oder weißt du noch, als sie uns mit ins Autokino nahmen? Da waren wir sogar noch jünger.“
„Oh ja! Und sie taten es auf dem Vordersitz, weil sie glaubten, wir Kinder würden hinten schlafen.“
„Selbst wenn wir geschlafen hätten, wären wir vom Quietschen der Federung aufgewacht.“
„Oder von Moms Lustschreien.“
Sie mussten beide lachen. „Na ja, du kannst nicht sagen, dass es langweilig war.“
„Stimmt, aber ich verstehe einfach nicht, warum sie sich nach all den Jahren scheiden lassen wollen.“
„Vielleicht fallen ihnen keine Orte mehr ein, an denen sie es tun können“, vermutete Lizzie scherzhaft. „Hast du die beiden mal nach dem Grund gefragt?“
„Nein, du etwa?“
„Ich habe es ein paarmal versucht, aber sie scheinen so mit ihrer Scheidung beschäftigt zu sein, dass meine Fragen wie von einer Wand abprallen.“
„Was ist mit Jesse? Meinst du, er hat mit ihnen darüber gesprochen?“
„Wohl kaum.“
Ihr Bruder hatte andere Sorgen, seit er sich von dem Mädchen getrennt hatte, mit dem er seit der Highschool zusammen gewesen war, um sich mit einer Stripteasetänzerin aus Boston einzulassen. „Vielleicht sollten wir ein Familientreffen einberufen, um darüber zu sprechen.“
„Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist“, meinte Annie. „Du erträgst es ja kaum, dass sie noch ein aktives Sexleben haben.“
„Damit habe ich überhaupt kein Problem. Ich will nur nicht dabei zusehen.“
„Aber willst du es wirklich erfahren? Die ungeschminkte Wahrheit?“
„Jemand muss es sich anhören.“
Annie seufzte. „Hoffen wir nach dem heutigen Tag, dass sie ihre Differenzen beigelegt haben und dass uns ein friedliches Weihnachten bevorsteht.“
Lizzie schloss die Augen. „Weihnachten hatte ich vollkommen verdrängt.“
„Ich habe gestern meine letzten Einkäufe gemacht.“
„Ich habe noch gar nichts.“
„Was wirst du Mom und Dad schenken?“, wollte Annie wissen.
„Wie wäre es mit einer Therapiesitzung?“
„Sehr witzig. Im Ernst.“
„Ich weiß es nicht.“ Sie verzichtete darauf, ihre Schwester nach deren Geschenken zu fragen, weil Annie jedes Jahr die perfekte Überraschung für jeden hatte.
„Ich muss mich um Jason kümmern“, sagte Annie. „Soll ich Mom anrufen oder machst du es?“
„Ich rufe sie morgen früh an“, versprach Lizzie.
„Gut, dann rufe ich sie jetzt an.“
„Tu was du willst.“
„Gute Nacht, Lizzie.“
„Was soll daran gut sein?“
Ihre Schwester lachte und legte auf. Lizzie warf das Handy aufs Sofa und hätte fast einen Herzschlag bekommen, als sie ein leises Klopfen an der Terrassentür hinter sich hörte.
Sie fuhr
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