Tiffany hot & sexy Band 16
Bücherregale, ganz anders als von draußen. Lizzie nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus.
„Setz dich doch.“
Er kam der Aufforderung nach. Falls sie es seltsam fand, dass er sich genau auf den Platz setzte, auf dem er sie für gewöhnlich sitzen sah, machte sie jedenfalls keine Bemerkung dazu.
„Möchtest du darüber reden?“, fragte sie.
„Worüber?“
„Über das, was deine Sorgenfalten auf der Stirn ausgelöst hat.“
Er lächelte halbherzig. Vielleicht war sein Besuch keine gute Idee gewesen. Eigentlich war er hergekommen, um das Geschehene zu vergessen, nicht um darauf herumzureiten.
„Nein, ich möchte lieber nicht darüber sprechen.“
Sie betrachtete ihn nachdenklich. „Auch gut. Wir können einfach hier sitzen und schweigen, wenn du willst. Ich hatte selbst einen anstrengenden Tag, und jetzt, wo du hier bist, fühle ich mich ruhig.“
„Ruhig?“
„Ja. Vor einer halben Stunde hätte ich noch aus der Haut fahren können.“
Er hatte immer geglaubt, sie habe Nerven wie Drahtseile, und nun fragte er sich, was sie aus der Fassung bringen konnte. Er sprach sie jedoch nicht darauf an, denn seiner Erfahrung nach war das nicht nötig. Die Leute redeten einfach drauflos, egal ob man es hören wollte oder nicht, deshalb war Lizzies Schweigen umso beeindruckender.
„Hast du etwas dagegen?“ Er deutete zur Stereoanlage.
„Nur zu.“
Er stand auf und kniete sich vor die teure Anlage. Nachdem er den Einschaltknopf gefunden hatte, erklang die Musik Nina Simones. Lizzies Musikgeschmack überraschte ihn ein wenig. Er hätte sie eher für eine Klassik-Liebhaberin gehalten, für jemanden, der Bach oder Schumann schätzte, aber nicht Blues.
Er warf einen Blick auf ihre DVD-Sammlung, in der er einige interessante Actionfilme entdeckte, dann stand er auf, um sich ihr Bücherregal näher anzusehen. Sie besaß Werke von Jules Verne, Asimov und Wells. Es gab sogar eine Abteilung, die nach modernen Liebesromanen aussah.
Das war ganz und gar nicht das, was er erwartet hatte. Und das hieß, dass die ehrgeizige Anwältin vielseitiger war, als er vermutet hatte.
Er nahm ein gerahmtes Foto, auf dem sie mit einem Jungen und einem Mädchen zu sehen war, die die gleichen blonden Haare und ähnliche Gesichtszüge hatten. Ihre Geschwister?
„Und?“, fragte sie.
Er stellte das Foto wieder hin und drehte sich zu ihr um. „Und was?“
„Was schließt du aus meinen Sachen?“
Er lächelte schief. „Dass du vielschichtiger bist, als ich vermutet habe.“
„Ist das gut oder schlecht?“
„Weder noch. Es ist wie es ist.“
„Gute Antwort.“ Sie lächelte. Ihr goldblondes Haar schimmerte im Licht des Feuers im Kamin, was ihr ein beinah ätherisches, sexy Aussehen verlieh.
Er ging zurück zur Couch, auf der sie saß. „Ich habe den Eindruck, du vergibst für alles Noten.“
Sie sah zu ihm auf. „Habe ich schlechte bekommen oder gute?“ Träge hob sie eine Hand und hakte den Zeigefinger in eine der Gürtelschlaufen an seiner Jeans.
„Beides.“
„Ach?“
„Schlechte, weil ich nicht hätte tun sollen, was ich getan habe … was ich tue.“
Ihre langen manikürten Finger glitten vom Bund seiner Jeans tiefer.
„Und die guten?“
Sie befeuchtete sich die Lippen. „Gute Noten dafür, dass es genau das zu sein scheint, was ich brauche.“
Er hielt ihre Hand fest und presste sie stärker auf seinen Schritt, sodass er ihre Wärme noch deutlicher spürte. „Verrate mir eines“, flüsterte er mit heiserer Stimme. „Gibt es in deinem Leben auch Platz für Zwischentöne?“
Sie zwängte ihre Finger unter den Bund seiner Jeans auf seine nackte Haut, was ihn heftig erregte. Er hatte schon viele Frauen kennengelernt, manche scheu, andere entschlossen. Mit welchen er zusammen war, hing eher von seiner Laune ab als von den Eigenschaften der Frauen. Lizzie jedoch … Bei ihr spürte er eine Verletzlichkeit hinter der kühlen Fassade aus Selbstbewusstsein, und dieser Kontrast faszinierte ihn.
Sie fing an, seine Jeans aufzuknöpfen. Er ließ es geschehen.
Nur Sekunden später schlossen sich ihre schmalen Finger um sein Glied. Sie rutschte zur Sofakante, und diese Bewegung lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Glasscheiben der Fenster und der Terrassentür seitlich von ihr. Die indirekte Beleuchtung ließ ihr Haar golden schimmern, während er im Schatten stand.
Es wirkte unwirklich, auf dieser Seite des Fensters zu stehen und ihr Spiegelbild zu betrachten, statt von außen
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