Tiffany Hot & Sexy Band 26
es kein Zufall sein konnte. Außer Danny musste noch jemand wissen, dass sie im Auktionshaus arbeitete – und es war wohl davon auszugehen, dass diese Person es auf den Ring abgesehen hatte.
Ihr Leben und das von Alejandro war dabei in Gefahr geraten. Sie musste unbedingt mit Danny sprechen, bevor noch jemand ernsthaft zu Schaden kam. Sie war überzeugt, dass er – wenn er Alejandro kennen würde – nie von ihr verlangt hätte, den Ring zu stehlen oder seinen Bruder in Gefahr zu bringen.
Das alles änderte jedoch nichts an ihrem Problem mit Alejandro. Sie hatte ihn betrogen, er wusste gar nicht, wer sie wirklich war. Und sie hatte nicht aufgehört, ihn zu belügen, auch nachdem er mehrfach bewiesen hatte, wie sehr er ihr vertraute.
Aber sie musste ihm die Wahrheit sagen. Sobald sie in ihrem Apartment waren. Alejandro hatte verdient, die ganze Geschichte zu erfahren.
Nachdem sie ihren Entschluss gefasst hatte, schien die Zeit viel schneller zu vergehen. Im Nu hatten sie ihr Apartment erreicht, und der Mann vom Schlüsseldienst wartete tatsächlich auf sie.
Als sie ihre Wohnung betraten, war es ein Schock, zu sehen, was die Einbrecher angerichtet hatten. Oder war es Michael gewesen? Wenn er allerdings das Versteck im Lüftungsschacht entdeckt hätte, dann hätte er das nicht für sich behalten. Mit ihrem echten Führerschein und ihren Kreditkarten hätte er Alejandro sofort beweisen können, dass seine Mitarbeiterin – und neue Geliebte – nicht das war, wofür sie sich ausgab.
Sobald die Schlösser ausgetauscht waren, würde sie Alejandro alles gestehen.
„Haben sie viel mitgenommen?“, fragte er sie, während der Handwerker sich an die Arbeit machte.
Sie hob ein pinkfarbenes Nachthemd vom Boden auf. Eine Sekunde lang stellte sie sich vor, was Alejandro wohl mit ihr tun würde, wenn sie das anhätte – und wenn sie ihre eigene Haarfarbe und Frisur und ihre grünen Augen wiederhätte.
Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit sehnte sie sich danach, sie selbst zu sein – die Frau, zu der sie ihre bisherige Lebensgeschichte gemacht hatte. Ohne diese Vergangenheit wäre sie nie fähig gewesen, die Rolle der Lucienne Bonet zu spielen. Und sie wäre Alejandro niemals begegnet … und hätte sich niemals in ihn verliebt.
Denn genau das passierte gerade mit ihr. Ihr wurde es eng in der Kehle.
Alejandros Hand schob sich unter ihre. Mit Kennermiene befühlte er den weichen, halbtransparenten Stoff des Nachthemds.
„Mm“, flüsterte er, „ich glaube, ich würde gern noch mehr von deiner Garderobe sehen.“
Sie lachte freudlos. „Ich habe nur eins, das so sexy ist.“
„Das sollten wir ändern.“
Sie blickte auf und schaute ihm direkt in die Augen. Okay, es reichte. Sie musste es endlich tun, und wenn es noch so wehtat.
„Alex, wir müssen reden.“
Er zog die Hand zurück. „ Querida , ich wollte nicht …“
Lucy nahm all ihre Willenskraft zusammen – und strich ihm über die Wange. Sie konnte nicht. Noch nicht. Erst, wenn sie wirklich allein waren. „Warum fährst du nicht zurück zum Auktionshaus, während ich hier aufräume?“
„Ich kann dir doch helfen.“
Sie schüttelte den Kopf. „Du solltest Michael anrufen, zurück an die Arbeit gehen und in der Galerie aufräumen. Wir treffen uns dort später. Versprochen.“
„Versprich lieber nichts, was du nicht halten kannst.“
Sie blickten beide erschrocken auf.
In der Tür zwischen Wohnzimmer und Schlafzimmer stand ein Mann und richtete eine Pistole auf sie.
Ein Mann, den sie schon einmal gesehen hatte.
Instinktiv schubste Alejandro sie hinter sich. „Wer sind Sie? Was wollen Sie?“
„Fragen Sie Lucy“, sagte der Mann. „Sie kennt mich, nicht wahr, Süße? Als Rotschopf haste mir besser gefallen, aber ich schätze, ’n Mädel muss tun, was ’n Mädel tun muss, wenn es ’n guten Job machen will, was?“
Alejandro blickte sie an. „Lucienne? Kennst du diesen Mann?“
Sie brachte kein Wort heraus.
Ab jetzt würde sie für Alejandro nie etwas anderes sein als die Frau, die ihn nicht nur belogen, sondern auch um das Erbe seines Vaters gebracht hatte.
„Ich erinnere mich an Sie“, sagte sie zu dem Mann. „Sie haben sich von einem meiner Stammkunden ein Empfehlungsschreiben erschlichen, das war vor drei Jahren. Baxter. Boxer. Braxton.“ Sie wusste, sein Name war irgendwie ungewöhnlich. „Sie brauchten mich, um Ihre geklauten Waren an den Mann zu bringen. Ziemlich leichter Job. Genau wie die Bezahlung. Sie hat kaum
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