Tiffany Hot & Sexy Band 26
Einbrecher waren bereits in ihrer Wohnung und haben einiges mitgenommen. Wenn sie also die Schlösser austauschen lässt und sich vielleicht noch einen großen Hund anschafft, gibt es keinen Grund, weshalb sie nicht nach Hause zurückkehren sollte. Ich werde meinerseits alles tun, um die polizeilichen Ermittlungen zu unterstützen.“
Alejandro nickte. „Wir auch, Lucienne und ich.“
Als sich die Aufzugtür hinter Michael schloss, kehrte Lucienne aus dem Schlafzimmer zurück.
„Kann ich rauskommen, oder will Michael mich verhaften, weil ihm eine Laus über die Leber gelaufen ist?“
Alejandro lächelte ironisch und streckte die Hand aus. „Wie viel hast du mitgehört?“
Sie sah toll aus: kurzer grauer Rock, grünes ärmelloses Oberteil, vorne hochgeschlossen, jedoch im Rücken tief ausgeschnitten, dezentes Make-up. Aber als er ihre Hand nahm, spürte er, dass sie zitterte.
Er zog Lucienne an sich und hielt sie fest. „Du weißt, dass ich nicht glaube, dass du etwas mit dem Einbruch zu tun hast.“ Er sah ihr tief in die Augen.
„Ich weiß, du vertraust mir“, erwiderte sie traurig. „Aber ich will nicht, dass du wegen mir Streit mit deinem Bruder bekommst. Am wichtigsten ist immer die Familie. Auf jeden Fall wichtiger als ich.“
Er schlang die Arme um sie. Er hatte so viele Frauen gehabt, aber noch nie eine getröstet.
Er führte mit seinen Geliebten angeregte Gespräche über Kunst, Politik, Religion und Geschäftliches. Aber um so ein Thema wie Vertrauen anzusprechen, musste man einander wirklich nah sein. So nah war er einer Frau noch nie gekommen, ganz gleich wie oft er mit ihr geschlafen hatte.
Warum jetzt? Warum mit Lucienne?
Obwohl seine Familie ihn unter Druck setzte, zu heiraten und Kinder in die Welt zu setzen, hatte Alejandro bis jetzt nie eine ernsthafte Beziehung gesucht. Seine Affären begannen immer so wie jetzt mit Lucienne – man fühlte sich zueinander hingezogen, man hatte Sex, und sobald die Leidenschaft sich abgekühlt hatte, war die Affäre zu Ende. Sein Herz wurde noch nie gebrochen.
Seit Jahren redete er sich ein, er sei zu sehr mit seiner Arbeit beschäftigt, um Zeit für eine Beziehung zu haben. Er wusste aus Erfahrung, wie verletzend es für eine Frau war, wenn ihr Ehemann ihr nicht genügend Aufmerksamkeit schenkte. Also hatte er sich entschieden, immer nur kurzfristig ein guter Liebhaber zu sein.
Lucienne weckte jedoch seinen Beschützerinstinkt. Obwohl sie die Ausstrahlung einer starken Frau hatte, spürte er auch eine Verletzlichkeit, die ihn tief berührte.
„Du bist mehr wert, als du selbst glaubst“, sagte er und küsste ihre Stirn, ihre Schläfe, ihre Wange, ihre Nase.
Er wollte gerade seine Lippen auf ihre pressen, als sie sich aus seiner Umarmung löste.
„Bin ich nicht“, widersprach sie, und ihre Stimme klang schrecklich dünn.
Sie ging zum Fenster und blickte auf die Stadt hinaus.
Er folgte ihr und legte erneut die Arme um sie. Kurz spannte sie die Muskeln an, doch dann schmiegte sie sich an ihn. Er sog den Duft ihres Haares tief ein. Am liebsten hätte er sie gleich wieder zum Bett getragen.
Aber dieser Tag war zu schön, um ihn im Hotel zu verbringen. Die Polizei hatte den Tatort noch nicht freigegeben, er konnte also nicht in sein Büro, und mit der Versicherung hatte er alle Fragen geklärt. Es gab nichts, was ihn davon abhielt, einen wundervollen Tag mit Lucienne zu verbringen.
„Was hältst du davon, wenn wir erst einmal frühstücken und uns dann die Stadt anzuschauen?“, schlug er vor.
„Ich kann nicht“, sagte sie.
„Du musst doch auch hungrig sein.“
„Ich habe gehört, wie dein Bruder gesagt hat, dass ich in meine Wohnung zurückkehren kann. Es tut mir leid, Alejandro, aber ich muss gehen.“
Ohne ein weiteres Wort ging sie zurück ins Schlafzimmer.
Alejandro folgte ihr.
„ Por favor, querida. Geliebte, ich will nicht, dass du gehst.“
„Solltest du aber.“
„Warum? Wegen der lächerlichen Verdächtigungen meines Bruders? Ich habe dir doch gesagt, dass ich nichts davon halte.“
Plötzlich erschien ihm Lucienne, die kompetente Kunstexpertin, wie ein kleines, verlorenes Mädchen, das den ersten Schritt in die große, weite Welt tun wollte und doch nichts besaß außer den Kleidern, die sie in eine Papiertüte gestopft hatte.
„Ich weiß es zu schätzen, dass du so an mich glaubst, Alejandro.“ Ihre Stimme klang jetzt wieder energischer, doch ihr Blick war angsterfüllt. „Aber ich muss nachdenken, und zwar
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