Tiffany Hot & Sexy Band 26
Fremder schlabbrige Küsse aus?“
„Glaub mir, Michael, meine Küsse sind nie schlabbrig. Und du bist kein Fremder, sondern mein Bruder. Aber wenn du unbedingt in diesen Kuss etwas hineindeuten willst, dann das: Bevor du Lucienne etwas unterstellst, solltest du dir sicher sein, dass du Beweise dafür hast.“
Michael schnaubte. „Wenn ich Beweise hätte, dann hätte ich sie dir schon gegeben.“
„Stattdessen hast du mich mit diesem geschwätzigen Kerl von der Versicherung allein gelassen und angeboten, Luciennes Sachen nach oben zu bringen. Nur damit du sie verhören kannst, während sie allein ist. Und nackt.“
Michael wandte schuldbewusst den Blick ab. „Sie trug einen Bademantel.“
Eigentlich wusste Alejandro, dass Michael sich nicht ohne Grund in sein Privatleben einmischen würde. Aber es war zu befürchten, dass er aufgrund seines Berufs überall Betrug und Intrigen witterte.
Michael ging im Zimmer auf und ab. Als er endlich zu reden begann, klang er sehr beherrscht und leise. „Irgendetwas an ihr stimmt nicht, Alex.“
„Sie hat die besten Referenzen“, erwiderte Alejandro.
„Und du hast sie alle überprüft? Sorgfältig?“
„Vielleicht nicht so sorgfältig, wie ich es bei einer weniger attraktiven Person getan hätte, aber ich habe mit einigen Leuten telefoniert. Außerdem besitze ich eine ziemlich gute Menschenkenntnis. Abgesehen davon hat sie exzellente Arbeit geleistet und ist sogar eine Woche früher fertig geworden als geplant. Ich habe nicht den geringsten Grund zu glauben, dass Lucienne eine Betrügerin oder Diebin sein könnte.“
Michael stieß einen Fluch aus. „Gerade dass sie ihren Job so gut macht, könnte eine Masche sein, um dein Vertrauen zu gewinnen.“
„Das ist ja lächerlich“, brummte Alejandro. „Das hätte ich gemerkt.“
„Wenn sie ein Profi ist, dann kann sie sogar einen wie dich zum Narren halten. Ich habe so etwas schon erlebt.“
Alejandro verschränkte die Arme vor der Brust. Er war bis jetzt noch nie betrogen worden. „Jetzt gehst du zu weit, Michael“, sagte er. „Du hast absolut nichts in der Hand, um deine Unterstellungen zu begründen. Ich dachte immer, bei euch gilt der Grundsatz ‚im Zweifel für den Angeklagten‘.“
„Ich bin weder Richter noch Anwalt“, gab Michael zurück. „In meinem Job muss man manchmal seinem Bauchgefühl vertrauen.“
„Und in meinem Job spielt das Bauchgefühl keine Rolle. Ich kann fühlen, ob ein Monet echt ist. Ich sehe es an der Farbtiefe und an der Form der Pinselstriche. Doch solange ich es nicht beweisen kann, wird mir niemand auch nur einen Cent dafür zahlen.“
„Wenn ich irgendetwas in der Hand hätte, würde ich es dir zeigen“, erwiderte Michael hitzig. Er holte tief Luft und begann wieder, auf und ab zu gehen. „Das ist ja das Problem. Ich finde einfach nichts Konkretes.“ Er wirbelte herum und deutete mit dem Finger auf Alejandro. „Aber ich werde etwas finden.“
Alejandro schwieg. Gestern der Streit mit Michael über ihren Vater, jetzt über Lucienne – so hatte er sich die Beziehung zu seinem einzigen leiblichen Bruder eigentlich nicht vorgestellt.
Michael war genau wie er selbst ein Mann mit einem hohen moralischen Anspruch. Deshalb war ihm auch klar, dass sein Bruder nicht aus einer Laune heraus gekommen war. Obwohl er selbst Lucienne völlig vertraute, musste er zugeben, dass er, trotz ihrer sehr intimen Begegnung letzte Nacht, nicht sehr viel über sie wusste.
Aber das würde sich ändern.
„Lucienne war genauso ein Opfer dieses Einbruchs wie ich, Michael. Und sie kennt die Codes sämtlicher Safes und der Alarmanlage. Hätte sie etwas mit dem Einbruch zu tun, dann wäre das El Dorado komplett ausgeräumt worden.“
Michael brummte nur etwas Unverständliches.
„Ich rate dir, vergiss es einfach“, sagte Alejandro. „Der Versicherungsagent hat gesagt, dass Ramons Police auf dem neuesten Stand ist. Er hatte in den letzten zehn Jahren nur ein paar kleinere Schadensfälle, die alle anstandslos geregelt wurden. Wenn die Polizei die gestohlenen Dinge nicht findet, dann werden du und deine Mutter dafür entschädigt werden. Im Übrigen wird die Auktion wie geplant stattfinden.“
„Es geht hier nicht um Geld.“
„Worum dann?“
Michael erwiderte seinen Blick nur ganz kurz. Hätte er es nicht besser gewusst, Alejandro hätte geglaubt, sein Bruder verschweige ihm etwas.
Etwas sehr Wichtiges.
Michael ging zur Tür. „Halt wenigstens die Augen offen, okay? Die
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