Tiffany hot & sexy Band 28
Schlafzimmer.“
Er lachte leise. „Nein, darüber hinaus.“
Sie schien sich ein wenig zu entspannen.
„Sag wenigstens, dass du darüber nachdenkst.“
„Ich … wir werden sehen“, erwiderte sie. „Und jetzt muss ich wirklich gehen.“
Widerstrebend trat er zur Seite und sah ihr ratlos hinterher, wie sie den Gang entlangeilte.
Kendall kehrte in die Pension zurück und war entschlossen, zu packen und nach Hause zu fahren. Doch als sie ihr Zimmer betrat, war sie zu aufgewühlt, um die hundertundvierzig Meilen bis nach Portland zu fahren.
Sie ließ sich gegen die Tür sinken und rutschte langsam daran zu Boden. Nicht zu fassen, dass sie es getan hatte. Sie konnte nicht glauben, dass das, was gerade geschah, Wirklichkeit war. Bisher war sie immer stolz darauf gewesen, hart, aber aufrichtig zu sein.
Jetzt war sie weder das eine noch das andere.
Ihr Handy klingelte in der Seitentasche ihres Aktenkoffers. Sie nahm es kaum wahr. Sie saß einfach da und starrte vor sich hin, während sie ihre Atmung unter Kontrolle zu bekommen versuchte.
Zum Glück hörte das Klingeln wieder auf.
So viele Bilder gingen ihr durch den Kopf – Troys überraschtes Gesicht. Ari, der den Champagnerkorken knallen ließ. Ihr Vater, der hinter seinem Schreibtisch saß. Ihre Schwester mit ihren Kindern.
Kendall griff sich an den Kopf und wünschte, es gäbe einen Knopf, um die Bilder verschwinden zu lassen und nicht mehr daran denken zu müssen, was sie getan hatte.
Das Handy klingelte erneut.
Troy?
Möglich, aber nicht wahrscheinlich. Er war bestimmt noch im Sägewerk und feierte seinen großen Sieg.
Oder das, was sein Sieg sein sollte.
Kendall tastete nach der Seitentasche ihres Aktenkoffers, nahm das Telefon heraus und meldete sich.
„Alles erledigt?“
Beim Klang der vertrauten Stimme von Manolis Philippidis schauderte es sie. „Ja.“
„Gut. Sehr gut. Sie werden für Ihre exzellenten Dienste reich belohnt werden.“
Kendall starrte das Handy an, dann legte sie ohne ein Wort des Abschieds auf.
Sie hatte es aus keinem dieser Gründe getan, sondern um ihren Vater zu retten. Damit Philippidis seine Kanzlei nicht schloss und ihr Vater weiter seinen Lebensunterhalt verdienen konnte. Denn sonst würde er seine Hoffnung begraben können, die Kanzlei eines Tages zurückzukaufen.
Um ihre eigene Familie zu retten, musste Kendall die Familie von Troy betrügen, indem sie eine wichtige Seite in dem eben unterzeichneten Vertrag änderte. Eine Zeile, die dem reichen Griechen einundfünfzig Prozent von Metaxas, Inc. und damit die Kontrolle zusicherte.
Mithilfe der Anteilsmehrheit wollte er die Metaxas-Brüder ausschalten. Diesmal endgültig, denn im Vertrag war eine Wettbewerbsklausel enthalten, nach der sie nicht einmal mehr einen Cent verdienen würden, wenn Manolis es wollte.
Und diese absolut unangreifbare Klausel hatte Kendall für Philippidis erarbeitet.
Troy glaubte, diese Klausel stünde im Vertrag, um ihn zu schützen. Ihm war nicht klar geworden, dass sie ebenso gut gegen ihn verwendet werden konnte.
Jetzt wusste sie, warum man sie gebeten hatte, dieses Geschäft abzuwickeln. Jetzt begriff sie, warum Philippidis sie geschickt hatte, eine Außenstehende, jemanden, der nicht direkt für ihn arbeitete.
Sie war sein Trojanisches Pferd gewesen …
8. KAPITEL
Troy erwachte am nächsten Morgen und fühlte sich irgendwie anders. Heiterer. Solche Empfindungen waren ihm schon so lange fremd, dass er zunächst verwirrt war. Alles würde gut werden.
Endlich zahlte sich seine harte Arbeit aus, trugen seine Pläne Früchte. Gleich Montagmorgen hatte er Meetings mit dem örtlichen Gewerkschaftsvertreter anberaumt, außerdem Vorstellungsgespräche mit zwei Vorarbeitern, die Palmer ihm vermittelt hatte. Die Ingenieure würden die Baupläne anfertigen, die bisher nur als Skizzen existierten.
Wenn er jetzt noch wüsste, was Kendall gestern so bedrückt hatte, wäre er vollkommen zufrieden.
Natürlich hatte er versucht, sie zu erreichen, doch sie meldete sich nicht auf ihrem Handy. Ein Anruf bei Mrs Foss hatte ergeben, dass sie nach wie vor im Bed & Breakfast wohnte. Um ein Haar wäre er hingefahren und hätte erneut Steinchen an ihr Fenster geworfen. Aber Thekla und Frixos hatten zur Feier des Tages ein Abendessen ausgerichtet, das bis spät in die Nacht dauerte.
Während er den Abend mit Palmer und dessen Frau Penelope verbrachte, mit Bryna und Caleb sowie Ari und Elena, dachte er daran, wie schön es wäre, Kendall bei sich
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