Tiffany hot & sexy Band 28
zur Geburt waren es noch über zwei Monate.
Während Kendall losfuhr, erinnerte er sich daran, dass Elena schon vorher blass ausgesehen hatte. Ihm war aufgefallen, dass sie sich mehrmals den Bauch gehalten hatte. Doch sie war so mit den Vorbereitungen der Party beschäftigt gewesen, dass er nicht weiter darüber nachgedacht hatte.
Wenn sie das Baby verlor …
Kendall berührte seinen Arm. „Mach dir keine Sorgen“, sagte sie leise. „Meine Schwester hatte auch eine Frühgeburt, und alles ging gut. Heutzutage können die Ärzte in dieser Hinsicht Wunder vollbringen.“
„Atme ganz ruhig“, gab Ari hinten auf dem Rücksitz Anweisungen. „Halt durch …“
Ein Blick in den Rückspiegel ergab, dass ihnen mindestens drei Wagen folgten. Kendall gab Gas, sobald sie auf der Straße waren, während Troy den Sheriff informierte. Auf dem Weg zum Highway überholte Barnaby den Konvoi und fuhr mit Blaulicht vorweg.
Troy schaute zu Kendall. In ihm tobte ein Durcheinander an Emotionen, die er nicht alle benennen konnte. Er fühlte sich verraten und gekränkt.
Kendall hatte keine Zeit mehr gehabt, sich einen Mantel überzuziehen, doch schien sie nicht zu frieren. Sie wirkte angespannt, aber das konnte auch mit der momentanen Situation zusammenhängen und musste nichts mit ihnen beiden zu tun haben.
„Warum?“
Die Frage war heraus, ehe er wusste, was er tat.
Sie sah ihn an. Tränen schimmerten in ihren Augen. Obwohl er gefragt hatte, war er für die Antwort noch gar nicht bereit.
Noch nicht.
Vielleicht nie.
„Oh!“, rief Elena.
„Wir sind fast da“, versuchte Ari sie zu beruhigen. Kendall drückte auf die Hupe, um dem Sheriff zu signalisieren, dass sie schneller fahren sollten …
Kendall hielt sich vor dem Wartezimmer im Krankenhaus auf, in dem sich die Metaxas versammelt hatten und auf Neuigkeiten von Elena warteten.
Sie rieb sich die Stirn und fühlte sich elend, weil sie den Menschen dort drinnen wehgetan hatte. Die Familie war vollkommen mit sich selbst beschäftigt, niemand schien ihre Anwesenheit wahrzunehmen. Bis auf Troy, der ihr hin und wieder einen Blick zuwarf, während er sich mit seinem Vater und seinem Cousin unterhielt.
„Ist es wahr?“
Kendall drehte sich um und entdeckte Caleb, der mit Kaffeebechern beladen war.
„Ich war in der Küche, als der Ärger losging, aber Bryna hat mir unterwegs alles berichtet.“ Er kniff die Augen zusammen. „Mir war schon klar, dass man Philippidis das Zutrauen kann. Aber Sie … aber haben Sie wirklich die Verträge manipuliert?“
Sie schloss die Augen und nickte stumm.
Kendall erwartete, dass er sie einfach stehen ließ. Doch als sie die Augen wieder aufmachte, war er immer noch da und sah sie an, als versuche er, aus ihrem Verhalten schlau zu werden.
„Hier“, sagte er und hielt die Becher hoch. „Einer ist für Sie.“
Kendall war so erleichtert, dass ihre Knie ganz weich wurden. Nicht, weil er ihr Kaffee gab, sondern weil er sie nicht gleich verurteilte. Er kannte aus eigener Erfahrung derartige Situationen mit Philippidis.
„Danke“, flüsterte sie und nahm einen Becher. Sie schaute ihm nach, als er ins Wartezimmer ging und dort die anderen Pappbecher verteilte. Ihr Blick begegnete Troys, und ihr Herz tat einen Satz. Wenn Caleb ihr vergeben konnte, war es dann auch möglich, dass Troy ihr verzieh?
Er wandte sich ab, und der Funke Hoffnung starb.
„Entschuldigen Sie“, sagte ein Arzt in voller Krankenhausmontur zu ihr.
„Ja?“
„Gehören Sie zur Metaxas-Familie?“
„Ja … ich meine, nein.“ Sie deutete zum Wartezimmer, aus dem Troy bereits auf sie zukam. „Sie sind da drin.“
„Wie sieht es aus?“, wollte Troy wissen. „Geht es ihr gut? Geht es dem Baby …“
„Ja, sie ist wohlauf“, unterbrach der Arzt ihn. „Und was das Baby betrifft – herzlichen Glückwunsch. Es ist ein Mädchen.“
Hinter dem Arzt erschien Ari, dessen breites Grinsen nicht über seine Besorgnis hinwegtäuschen konnte. „Sie ist so winzig, aber sie schreit sich die kleinen Lungen aus dem Leib. Die sagen, es sei ein gutes Zeichen.“
„Sie befindet sich noch in einem kritischen Zustand und wird bis auf Weiteres auf der Frühchenstation bleiben müssen. Wenn Sie sie sehen wollen …“ Der Arzt erklärte, sie könnten das Kind nur durch die Glasscheibe sehen und sollten sich keine Sorgen wegen der Schläuche und Monitore machen. Falls Elena sich entsprechend fühle, könnten sie sie auch besuchen.
Die Familie setzte sich in Bewegung.
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