Tiffany hot & sexy Band 28
Kendall folgte ihr den Flur entlang und hielt die Arme um sich geschlungen, als fröstele sie. Zu ihrer Erleichterung ging es Mutter und Tochter gut. Widerstrebend musste sie sich eingestehen, dass es für sie Zeit wurde zu gehen.
„Kendall?“
Sie drehte sich um, in der Hoffnung, dass es Troy war, der sie rief.
Aber es war Ari.
„Danke“, sagte er nur und schien darüber selbst verblüfft zu sein, angesichts all dessen, was vorher geschehen war.
„Gern geschehen“, erwiderte sie, und ihre Kehle war wie zugeschnürt. „Herzlichen Glückwunsch. Ich bin froh, dass es Elena und dem Baby gut geht.“
„Amygdalia.“
Sie stutzte.
„Der Name meiner Mutter.“
Sie lächelte. „Ein wunderschöner Name.“
„Nein, ist es nicht, aber es ist nun mal Familientradition. Und ich finde, sie soll ruhig unter dem gleichen griechischen Fluch leiden, wie wir alle. Wir werden sie Amy nennen.“
Kendall lachte, obwohl sie so traurig war. Er winkte ihr noch einmal zu, ehe er zu seiner Familie zurücklief.
In diesem Moment fühlte sie sich so einsam, wie noch nie in ihrem Leben.
Es wurde auch nicht gerade durch das Wissen besser, dass sie sich das selbst zuzuschreiben hatte.
9. KAPITEL
Es war bereits nach zwei Uhr nachts, als Kendall in ihr Zimmer im Bed & Breakfast zurückkam. Zum Glück hatte sie Mrs Foss nicht aufgeweckt. Doch jetzt, als sie in ihrem stillen Zimmer war, wünschte sie beinah, sie hätte es getan. Dann müsste sie nicht unablässig diese Stimmen in ihrem Kopf hören.
Zunächst einmal sollte sie ihre nassen Sachen ausziehen. Dann den Koffer zu Ende packen und anschließend duschen. Aber sie konnte sich zu nichts mehr aufraffen und ließ sich stattdessen einfach aufs Bett fallen.
Wie schnell sich die Dinge ändern konnten.
Sie lag auf dem Rücken auf der Tagesdecke, die Füße noch auf dem Boden, und stöhnte. Ihre Gedanken kamen nicht zur Ruhe. Troy … Philippidis … Elena … Ari, der die frühe Geburt seiner kleinen Tochter verkündete … Das alles schien Teil eines verrückten Traums zu sein und sehr weit weg von dem, was sie kannte.
Was sie getan hatte, die Änderung des Vertrages, war so untypisch für sie, dass sie es selbst nicht begreifen konnte. Aber nicht nur das allein machte ihr zu schaffen. Da war noch viel mehr.
Irgendwann im Lauf der letzten zwei Wochen hatte sie sich verliebt.
Liebe.
So ein simples Wort für eine so komplizierte Sache.
Wenn sie gewusst hätte … was dann? Dann hätte sie nie getan, was sie getan hatte? Das war Unsinn, denn sie hätte das, was sie getan hatte, überhaupt nicht tun dürfen, unter welchen Umständen auch immer.
Auch wenn sie ihr Verhalten noch nicht bis ins Kleinste analysiert hatte, gab es keine Rechtfertigung dafür. Sicher, sie war Manolis’ Anwältin und hatte die Interessen ihres Klienten zu wahren. Aber deshalb durfte sie noch lange kein Unrecht begehen. Durch ihre kriminelle Tat gefährdete sie außerdem ihre Karriere.
Trotzdem steckte sie in einem Dilemma, denn eigentlich musste sie auf Philippidis’ Seite bleiben und das Doppelspiel aufrechterhalten. Tat sie es nicht, würde es beruflichem Selbstmord gleichkommen. Tat sie es, war das Ergebnis das Gleiche.
Im Flur war eine Stimme zu hören.
Sie stützte sich auf die Ellbogen und horchte. Caleb wohnte inzwischen im Haus der Metaxas, weshalb sie momentan der einzige Gast in der Pension war. Mit wem schimpfte Mrs Foss also? Oder war das die verspätete Reaktion auf Kendalls nächtliche Heimkehr? Hatten die Matratzenfedern gequietscht, als sie sich aufs Bett legte?
„Was haben Sie denn für ein Benehmen?“ Mrs Foss’ Stimme wurde lauter, als käme sie immer näher.
Kendall sprang vom Bett. Was machte Mrs Foss denn hier oben?
„Na schön, aber lassen Sie sich das gesagt sein, Freundchen. Behalten Sie lieber Ihre Hose an, denn ich lasse mir solche Sachen heute Nacht nicht bieten.“
Kendall öffnete die Tür, eine Entschuldigung für die Pensionsbesitzerin schon auf der Zunge. Doch zu ihrem Erstaunen stand sie plötzlich Troy gegenüber.
Auf diese Begegnung war sie überhaupt nicht vorbereitet.
„Welche Sorte Frau empfängt denn um diese Uhrzeit Herrenbesuch?“, murrte Mrs Foss. „Zu meiner Zeit wäre der Ruf einer Frau ruiniert gewesen …“
„Danke, Mrs Foss. Und verzeihen Sie bitte die Umstände“, sagte Kendall rasch, schob Troy in ihr Zimmer und machte die Tür zu.
Dann standen sie sich schweigend gegenüber. Kendall räusperte sich. „Was sie nicht
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