Tiffany Hot & Sexy Band 33
Daran war er allein schuld. Warum hatte er diesen Wettbewerb gebraucht, um sich zu beweisen, dass er ein genauso guter Koch war wie sein Vater, sein Großvater und seine Onkel? Hatte er wirklich wissen müssen, dass er es wert war, den Namen Cruzel in der kulinarischen Welt weiterzuführen?
Als er sah, wie verletzt und enttäuscht Staci war, wünschte er sich, alles davon aufgeben zu können, wenn er damit seine Lüge ungeschehen machen könnte. Er entschied, ihr mehr von sich und seinen Gefühlen zu offenbaren. Umso leichter fiel es ihr vielleicht später, ihm zu verzeihen. „Ich will, dass du mit mir nach New Orleans kommst. Aber ich hatte Angst, es zu sagen.“
Staci ahnte, dass sie vorsichtig sein musste, wenn sie Remy bedrängte. Er tat immer etwas, das sie nicht erwartete. Sie einzuladen, nach New Orleans mitzukommen, war keine Ausnahme von dieser Regel. Obwohl er sie nicht wirklich eingeladen hatte. Er hatte einfach gesagt, was er wollte.
„Warum hast du mich dann nicht einfach gefragt?“ Sie sah keinen Grund, warum ihm das schwerfallen sollte. Er hatte nichts zu verlieren. Oder war er vielleicht nicht sicher, dass sie ihn mochte? „Hör mal, wenn du dir Gedanken machst, weil du keinen Job hast – das ist keine große Sache. Wenn diese Kochshow erst einmal im Fernsehen läuft, wird jeder Koch im Land dir die Tür einrennen. Du wirst dir aussuchen können, wo du arbeitest.“
Remy strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe, bevor er sie küsste. „Danke. Dein Angebot bedeutet mir unendlich viel. Aber es ist wohl nicht fair, dich zu bitten, deine Familie und deine Freunde zu verlassen, um mit einem Mann ans andere Ende des Landes zu ziehen.“
„Das verstehe ich. Nur damit du es weißt: Wenn du mich bittest, nach New Orleans zu ziehen und unserer Beziehung wirklich eine Chance zu geben, sage ich Ja.“ So mutig hatte sich Staci nicht mehr gefühlt, seit sie gemeinsam mit Alysse die Bäckerei gestartet hatte. Sie hatte sich für die Teilnahme an der Kochshow entschieden, weil sie sehr lange kein Risiko mehr eingegangen war – und Remy war die Herausforderung, deretwegen sie sich so lebendig fühlte. Er und seine Art, sie dazu zu inspirieren, besser zu kochen.
Noch nie hatte sie so viel für einen Mann empfunden. Sie wollte dieses Gefühl nicht beim Namen nennen. Sie hatte sich in einen Mann verliebt und war sich nicht völlig sicher, ob sie ihn wirklich kannte und ihm vertrauen konnte.
„Dann frage ich dich“, sagte er. „Willst du nach der Kochshow zu mir nach New Orleans ziehen?“
„Ja“, antwortete Staci. „Aber ich behalte mir das Recht vor, meine Meinung zu ändern.“
„Nein“, forderte Remy sie heraus. „Egal, was passiert – wir beide haben die Abmachung getroffen, uns eine Chance zu geben. Dich das zu fragen ist mir schwergefallen. Entweder bist du dabei oder nicht.“
„Ich bin dabei.“
Er lächelte und küsste sie erneut. „Das müssen wir feiern. Ich weiß auch wo. Dort gefällt es dir bestimmt.“ Er nahm ihre Hand in seine. „Folge mir.“ Im Souvenirladen blieb er vor der Schmucktheke stehen und kaufte ihr ein Armband mit einem Anhänger in Form des Empire State Building. „Damit du dich immer an diesen Ausflug erinnerst.“
Staci lächelte. „Den vergesse ich bestimmt nicht.“
„Das hoffe ich.“
Als sie mit dem Aufzug nach unten fuhren, quoll ihr Herz vor Liebe über. Jetzt habe ich dem Gefühl einen Namen gegeben, dachte sie, als sie in der Lobby ausstiegen.
„Remy?“, rief ein Mann.
Staci hörte, das Remy leise fluchte, als er sich umdrehte. Der Mann kam ihr irgendwie bekannt vor. Er war genauso groß wie Remy und hatte grau melierte, lockige Haare und braune Augen. Die Frau neben ihm hatte rotbraune Haare, war perfekt frisiert und sah sehr schick und elegant aus. „Kennst du die beiden?“, fragte sie ihn leise.
„Ja. Das sind meine Eltern.“ Er drehte sich um. „Mom und Dad, das ist Staci.“ Er sah sie an. „Staci, das sind meine Mom und mein Dad.“
„Hallo.“ Sie streckte erst der Frau und dann dem Mann die Hand hin, die sie nacheinander schüttelten.
„Ich bin Alain“, sagte sein Vater. „Das ist Betsy.“
„Wie schön, Sie kennenzulernen. Remy hat schon von Ihnen erzählt.“
„Gut zu hören“, meinte Alain. „Von Ihnen wissen wir nichts.“
Staci sah Remy fragend an. „Vermutlich weil wir nicht zu Hause anrufen sollen.“
„Warum nicht? Den meisten Söhnen, die vor ihren Verpflichtungen davonlaufen, ist nicht
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