Tiffany Hot & Sexy Band 33
Vergangenheit loszulassen. Nur weil du ein paar schlechte Erfahrungen gemacht hast …“
„Es ist mehr als das“, unterbrach Staci ihn. „Die Wahrheit ist, dass Jean-Luc mich sitzen gelassen hat, um etwas mit einer anderen Frau anzufangen. Eines Tages bin ich zur Arbeit gekommen und habe ihn und die neue Kollegin zusammen erwischt. Das war’s. Er hat nur zu mir gesagt, dass Köche eben einen großen Appetit haben. Ich habe gekündigt und bin abgereist.“
„Das tut mir leid.“
„Es ist nicht deine Schuld.“
Doch Remy kannte sie. Staci war stolz, stark, selbstsicher und durch diese eine Erfahrung ungeheuer verletzt worden. Erst jetzt wurde ihm klar, wie schwer es ihr fiel, Vertrauen zu jemandem zu fassen. Wenn herauskam, dass er sie belogen hatte – und das war unvermeidlich –, würde sie sich an diese Vergangenheit erinnern und ihn verlassen, wie Renard sie damals verlassen hatte.
Staci gewann das Kochen, worüber sie froh zu sein schien. Renards Lob ließ sie ohne eine besondere Reaktion über sich ergehen, und es schien, als hätte sie wirklich mit der Vergangenheit abgeschlossen und schaute nach vorn. Remy wünschte sich, dass das mit ihrem derzeitigen Liebhaber zu tun hatte.
Er selbst hatte bei der heutigen Challenge den zweiten Platz belegt. Er hatte ihr zugezwinkert, als die Jury sie zur Siegerin gekürt hatte.
Jack hatte angekündigt, dass die Gruppe heute in Hamiltons Restaurant zu Abend aß. Staci vermutete, dass dort morgen die nächste Herausforderung auf die Kandidaten wartete. Den Nachmittag über hatten sie frei. „Wie wäre es mit einer Sightseeingtour?“, fragte sie Remy.
„Das ist das erste Mal, dass du mich um eine Verabredung bittest.“
„Wenn du mir nicht die richtige Antwort gibst, wird es auch das letzte Mal sein“, warnte Staci ihn.
„Dann sage ich Ja. Ich begleite dich sehr gern. Was hast du im Sinn?“
„Ich war noch nie auf der Aussichtsplattform vom Empire State Building.“
Remy war nicht mehr dort oben gewesen, seit er zwanzig Jahre alt gewesen war. „Dann lass uns gehen.“
Sie nahmen ein Taxi und fuhren mit dem Aufzug zur Aussichtsplattform. Oben angekommen, verschränkte er die Finger mit ihren. Selbst solche Sachen machten mit ihm Spaß. „Ich kann nicht glauben, dass du mich heute geschlagen hast. Vermutlich war es eine gute Strategie, dafür zu sorgen, dass du dich entspannst.“
Sie grinste frech. „Anscheinend. Aber, um ehrlich zu sein, gab es einen anderen Grund für meinen Erfolg.“
Remy führte sie weg von den anderen Touristen, um mit ihr allein zu sein. „Welchen?“
Staci seufzte. „Wahrscheinlich klingt es albern … Du warst der Grund, und die Gefühle, die du in mir auslöst. All das habe in mein Gericht einfließen lassen.“
Darüber freute er sich. Denn er wollte ihr so viel geben, wie er konnte. Damit sie sich an die guten Zeiten erinnerte, wenn seine Lüge unweigerlich ans Licht kam. „Das hast du wirklich großartig gemacht, ma chérie .“
„Danke für deine Unterstützung, Remy. Es tat gut, dich an meiner Seite zu wissen.“
„Kein Problem.“
Staci ging zum Geländer und betrachte die Stadt unter ihr. „New York ist riesig. Ich habe heute mehr Leute gesehen, als ich normalerweise in meiner beschaulichen Nachbarschaft in einem Jahr treffe. Wie ist es in New Orleans?“
„Im French Quarter ist immer viel los – ein bisschen wie in New York. Aber im Garden District – wo ich wohne – ist es genauso beschaulich und ruhig wie offenbar bei dir in der Gegend.“
„Kehrst du nach der Kochshow dorthin zurück?“
„Ich weiß es nicht“, antwortete Remy. Aber die Wahrheit lautete: ja. Er hatte so viele neue Ideen für das Gastrophile .
„Wirklich? Ich glaube, dass du eine ziemlich konkrete Vorstellung davon hast, was du danach tust.“
Es ärgerte ihn, dass Staci – zu Recht – seine Aufrichtigkeit zu bezweifeln schien. Er sollte ihr endlich alles über das Gastrophile erzählen und sie bitten, zu ihm nach New Orleans zu ziehen. „Entschuldige. Es ist nur so, dass wir beide keinen Job mehr hätten, falls du diesem Investor deine Anteile an der Bäckerei verkaufst. Und was machen wir dann?“ Als sie ein paar Schritte zurücktrat, wusste Remy, dass er das Falsche gesagt hatte.
„Vermutlich bringst du es damit auf den Punkt. Warum sagst du nicht gleich, dass es nach der Kochshow auch mit uns vorbei ist?“
„Weil ich nicht will, dass es so kommt.“ Er hatte das Gefühl, in der Falle zu sitzen.
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