Tiffany Hot & Sexy Band 33
wirken.
Rechts von ihr lagen in einer alten, verstaubten Glasvitrine Boxhandschuhe, Shorts, ein Lederhelm, Mundschutz und Trinkflaschen.
Auch diese Boxerausrüstung gehört jetzt dir, dachte sie. Es kam ihr seltsam und fast unwirklich vor, Einblick in diese Welt zu bekommen.
Hastig verdrängte sie diese Gedanken und malte sich aus, wo sie eine Sitzgruppe platzieren konnte, und stellte sich vor, wie hier hoffnungsvolle und aufgeregte Menschen darauf warteten, dass Jenna ihnen half, ihre romantischen Träume zu verwirklichen.
Nur noch ein paar Monate, dann würde hier Bostons Filiale von Spark entstehen, einer Partnervermittlung, die in letzter Zeit in jeder Stadt New Englands Fuß fasste.
Jenna war die neueste Franchise-Nehmerin.
Im Gegensatz zu allen Online-Partnervermittlungen ging es bei Spark fast schon altmodisch zu, doch genau das gefiel Jenna. Für spontane Handlungen war das Internet perfekt, zum Beispiel für Schuhe, die man aus eine Laune heraus kaufte, obwohl man sie nie anprobiert hatte, aber beim Liebesleben sollte man nicht blindlings eine Entscheidung treffen. Schon bald würde Jenna ihren Kunden den richtigen Weg zeigen.
Am Ende des Foyers führte eine breite Treppe nach unten. An der Wand hing ein Banner von Wilinski’s Fight Academy . Über diese Hälfte ihrer Erbschaft war Jenna weniger glücklich. Der Anblick des Banners holte sie schlagartig auf den Boden der Tatsachen zurück.
Hinter ihr öffnete und schloss sich die Eingangstür, und Jenna verspannte sich, als ein bulliger Mann mit einer großen Sporttasche wortlos an ihr vorbeiging und über die Treppe im Untergeschoss verschwand.
Von einer Sekunde zur anderen waren all die Zweifel wieder da, die sie schon seit Monaten quälten.
Links von ihr befand sich ein Büro. Durch die großen Fenster zum Foyer sah sie einen Mann am Schreibtisch vor einem Laptop. Wenn das derjenige war, für den sie ihn hielt, dann erwartete er Jenna. Leider hatte sie keine guten Nachrichten für ihn.
Noch einmal atmete sie tief durch und musterte ihren Gegner durch die Scheibe, bevor sie sich bemerkbar machen würde.
Er war um die dreißig, sein braunes Haar war kurz geschnitten. Die muskulösen Oberarme und der breite Oberkörper verrieten ihr, dass auch er sich häufig im Keller prügelte. Obwohl er es sicher als Sport bezeichnen würde.
Beim Anblick seines Körperbaus schlug ihr Herz automatisch schneller. Das ist nur die Nervosität, beruhigte sie sich.
Ein Lover mit so einem Körper wäre der Wahnsinn, aber dieser Mann würde schon bald ihr Gegner sein, spätestens dann, wenn sie ihm ihre Pläne eröffnet hatte.
Er sah hoch und musterte sie von Kopf bis Fuß, bevor er sich erhob. Trotz seiner strengen, nachdenklichen Miene schienen seine Augen sich einen Sekundenbruchteil zu weiten.
„Jenna?“
Sie betrat das Büro. „Ja. Mercer Rowley?“
„Der bin ich. Schön, Sie endlich persönlich kennenzulernen.“
Er kam um den Tisch herum und gab ihr die Hand. Seine Finger fühlten sich stark an, die Haut war rau. Genau so einen Händedruck hatte Jenna erwartet. Stark und rau, so wie sicher auch sein Charakter.
Allerdings war er jünger, als sie ihn sich vorgestellt hatte. Sie hatte damit gerechnet, dass ihr Vater die Geschäftsführung irgendeinem alten, gescheiterten Boxer übertragen hätte, einem wie ihm selbst. Das Bild ihres Vaters, das Jenna sich aus den Schilderungen ihrer Mutter und allem, was sie im Internet gefunden hatte, gebildet hatte, war nicht gerade sehr schmeichelhaft.
Mercer zog einen alten Drehstuhl heran und beobachtete Jenna, während sie sich setzte. „Wow! Jenna Wilinski. Sie haben die Augen von Ihrem Dad.“ Sein Blick glitt an ihrem Körper entlang, eher abschätzend als verlangend.
Das kann ich auch, dachte sie, straffte die Schultern und ging in Gedanken den Leitfaden durch, den sie im letzten Monat beim Seminar für Partnervermittler gelernt hatte.
Mercer hatte die typische Nase eines Boxers, die sicher mehrfach gebrochen war, und auch die typischen Ohren. Eine seiner Augenbrauen war von einer Narbe durchzogen. Der Mann atmete tief und regelmäßig, also blieb er auch unter Druck ruhig. Eine ängstliche Frau würde bei ihm Sicherheit finden, eine chaotische die nötige Ruhe. In seinem Job ging es um den Kampf von Mann gegen Mann, was für Ehrgeiz und Leidenschaft stand. Allerdings hätte Jenna sicher Schwierigkeiten, eine reizvolle Umschreibung für gelegentliche Veilchen und Blutergüsse zu finden.
„Mein Vater hat
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