Tiffany Hot & Sexy Band 34
Sie ließ die Trennwand herabgleiten und beugte sich darüber, um Collins etwas ins Ohr zu flüstern.
Dann ließ sie die Trennwand wieder hochfahren. „Ich würde sagen, zu einem Ausflug mit Luxuslimousine gehört unbedingt Champagner.“ Sie füllte zwei Gläser, setzte sich neben Jonas und reichte ihm eines.
„Ich bin ja so froh, dass es nicht mein Dad war, der uns diese Limousine geschickt hat“, sagte sie.
„Warum?“, fragte Jonas und sie hatte den Eindruck, als ob da etwas Misstrauen in seinem Ton mitschwang.
„Ich will ihm nichts schuldig sein und ich will nicht, dass er mich in irgendeiner Weise manipuliert. Er behauptet zwar, dass er das nicht tut oder dass er mich nur beschützen will. Aber ich weiß, dass alte Gewohnheiten schwer zu ändern sind.“
„Er will nur dein Bestes. Väter wollen ihre Töchter schützen, das ist ganz normal.“
„Schützen? Vielleicht. Aber was mein Dad mit dieser Begründung alles anstellt, das ist nicht normal.“
„Inwiefern?“, fragte Jonas.
„Als ich klein war, waren wir uns sehr nah“, erinnerte sich Tessa.
Damals war ihr Vater alles für sie gewesen. Er hatte ihr das Radfahren beigebracht, hatte mit ihr gespielt und ihr zum dreizehnten Geburtstag ihre allerersten Blumen geschickt.
„Aber er verwechselt einfach Beschützen mit Kontrollieren. Ich hasse es, kontrolliert zu werden.“ Tessa erinnerte sich an ihre weniger angenehme Teenagerzeit. Damals hatte ihr Vater ihr oft das Leben schwer gemacht. „Als ich älter wurde, wurde mir klar, dass er wollte, dass ich so bin, wie er es sich vorstellt, nicht, wie ich sein will.“
„Ist das nicht immer das Problem zwischen Eltern und Jugendlichen?“, erwiderte Jonas. „Meine Brüder und ich haben es meinen Eltern auch oft nicht leicht gemacht. Alle Teenager rebellieren.“
„Es war mehr als das. Ich konnte kein normales Leben führen, noch weniger als andere Politikerkinder. Er wollte alles kontrollieren – was für Freunde ich habe und vor allem, was für einen Freund ich habe. Ich durfte nur als Spiegelbild seiner selbst existieren.“
„Ich bin sicher, das war keine Absicht“, sagte Jonas. „Dein Vater hat auf mich immer den Eindruck gemacht, als würde er dich aufrichtig lieben. Er ist stolz auf dich.“
Tessa schnaubte. „Das ist das Image, das er der Welt gegenüber aufbaut. Er war außer sich, als ich das College geschmissen habe.“
„Das wären wohl die meisten Eltern.“
„Ja, wahrscheinlich, aber ich habe nur deshalb Jura studiert, weil er es wollte. Seifen und Parfums waren mein Hobby, das habe ich schon immer wirklich gern gemacht. Ich war gut darin. Ich habe früher schon Seifen online und an meine Klassenkameradinnen verkauft.“ Sie lachte leise.
„Hättest du nicht weiterhin beides tun können?“
„Das wollte ich nicht. Wenn er mir erlaubt hätte, etwas anderes zu studieren, etwas Kreativeres … dann hätte ich womöglich durchgehalten. Aber ich hasste Jura und ich wollte mein eigenes Geschäft eröffnen. Er fand das unmöglich, hielt es für unseriös. Er hat es mir sogar schlichtweg verboten. Er hat sogar versucht, mich daran zu hindern.“
„Wie?“
„Er hat die Auszahlung der Darlehen verhindert, die ich beantragt habe, und auch sonst alles getan, um meine Pläne zu sabotieren.“ Das hatte damals ihr Verhältnis zerrüttet.
Eine Frau, die schon länger Produkte bei ihr gekauft hatte und zufällig bei ihrer Bank arbeitete, hatte Tessa erzählt, weshalb sie nie einen Kredit bekommen hatte.
Sie war außer sich gewesen, wütend und zutiefst verletzt. Sie hatte sich von ihrem Vater verraten gefühlt.
„Das hat er wirklich getan?“ Jonas beugte sich unwillkürlich vor.
Tessa wusste, er hatte bis jetzt nur die Fassade wahrgenommen, die ihr Vater allen vorspielte: den konservativen Politiker, dem sein Land und seine Familie wichtig waren; den Mann, der eine Engelsgeduld hatte mit seiner widerspenstigen, egoistischen, undankbaren Tochter. Das war das Bild, das die Welt von ihm hatte.
James glaubte selbst daran und wahrscheinlich glaubte er auch tatsächlich, dass das, was er tat, das Beste für Tessa war.
„Ja, das hat er wirklich getan und nicht nur das.“
„Zum Beispiel?“
„Das Allerschlimmste war, dass er einen Jungen, in den ich wahnsinnig verliebt war, quasi dafür bezahlt hat, dass er mich verließ. Er hat Musik studiert, wollte Gitarrist werden. Wir waren so verliebt … und plötzlich bekam er ein Stipendium am Juilliard College .“
„Das war
Weitere Kostenlose Bücher