Tiffany Hot & Sexy Band 34
sagte Tessa lahm. Sie wusste einfach nicht, wie sie sich jetzt verhalten sollte.
„Taxi, U-Bahn, Pferde, Krankenwagen.“ Jonas schmunzelte. „Was kommt wohl als Nächstes?“
Das sollten sie gleich erfahren.
„Wo bleibt nur das Taxi?“ Tessa wurde immer nervöser. Jonas wirkte auf einmal so distanziert und nachdenklich, was sie zutiefst verunsicherte.
Eine Stretch-Limousine parkte am Straßenrand und der Fahrer, ein älterer Herr mit langem Regenmantel und Hut, stieg aus. Er kam mit zwei riesigen Schirmen zum Eingang des Krankenhauses, schaute Tessa und Jonas fragend an und lächelte dann. Er suchte wohl selbst Schutz vor dem Regen, oder glaubte er etwa, sie seien seine Kunden?
„Tessa Rose?“
„Ja“, sagte sie überrascht, „das bin ich.“
„Ich bin Ihr Fahrer, Collins. Wenn Sie mir bitte folgen wollen.“ Er bot ihnen die beiden Schirme an.
„Moment mal, das muss ein Irrtum sein“, protestierte Tessa. „Hat etwa Senator Rose Sie beauftragt?“
Der Fahrer sah sie überrascht an. „Nein. Ich erhielt einen Anruf von Ms Masters. Ich sollte Sie schnellstmöglich hier abholen. Zu Ihren Diensten, Miss.“ Der Fahrer führte Jonas und eine völlig verblüffte Tessa zur Limousine.
„Kate hat diese Limousine geschickt?“ Erst jetzt bemerkte Tessa das Firmenlogo auf der Innenseite der Tür.
Masters’ Luxury Transport .
„Ja, Ma’am. Es ist nur eine ganz kleine Firma mit fünf Fahrzeugen, aber das Geschäft läuft ganz gut. Ihr Mann hat die Firma vor vielen Jahren gegründet und sie hat den größten Anteil geerbt, als er starb. Ein kleiner Anteil ging an mich, für meinen Ruhestand. Aber ich arbeite immer noch gern. Hank Masters hat mich vor fünfundzwanzig Jahren eingestellt, er war ein guter Mann.“
Tessa lehnte sich in die bequemen Sitzpolster zurück. Sie war sprachlos. Kate lebte so einfach und bescheiden und fuhr immer mit dem Bus oder mit dem Taxi.
Collins beugte sich durch die Tür. „Kate hat mir erzählt, was Sie beide heute Abend für sie getan haben. Sie hatte mich schon früher am Abend angerufen, damit ich ihr die Medikamente besorgen sollte, aber ich war mit einem Hochzeitspaar unterwegs in Baltimore. Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet!“ Collins war seiner Arbeitgeberin offenbar sehr zugetan.
„Ich würde alles für Kate tun“, sagte Tessa und griff nach Jonas’ Hand. „Zum Glück konnte Jonas die Tür öffnen. Das hätte ich allein nie geschafft.“
„Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie etwas brauchen“, sagte Collins. „Ich stehe Ihnen zur Verfügung.“
Offenbar wollte Kate sie und Jonas ein bisschen verwöhnen. Tessa sah sich neugierig um. Hinter einer Schiebetür verbarg sich eine Minibar mit Champagner, Erdbeeren und Schokopralinen.
„Ich nehme an, Sie möchten ungestört sein?“, fragte Collins mit einem Augenzwinkern.
Tessa nickte stumm.
„Dann wünsche ich eine angenehme Fahrt.“ Collins schloss die Tür und setzte sich hinters Lenkrad. Eine undurchsichtige Trennscheibe glitt lautlos zwischen Fahrersitz und Passagierabteil nach oben. Kurz darauf setzte sich der Wagen in Bewegung.
„Ich fasse es einfach nicht“, sagte Tessa. „In all der Zeit hat Kate nie von ihrer Firma gesprochen.“
„Wahrscheinlich ist es für sie einfach die Firma ihres Mannes, die jetzt von Collins geführt wird“, meinte Jonas.
„Ich bin so erleichtert. Ich habe mir immer Sorgen um ihre finanzielle Situation gemacht.“
„Die Leute in ihrer Generation machen nicht so viel Gerede um ihren Wohlstand“, erwiderte Jonas. „Aber es ist immer gut, wenn man Freunde hat, die sich um einen kümmern. Das weiß Kate offenbar zu schätzen.“
„Ich auch“, sagte Tessa und hoffte, dass Jonas verstand, was sie damit sagen wollte.
Ein Summen ertönte und Tessa drückte auf den Knopf, der in der Mittelkonsole aufleuchtete.
„Ja, bitte?“
„Ich habe Ihre Adressen, Ma’am, aber Ms Masters meinte, Sie möchten vielleicht noch essen gehen, da Sie ja ihretwegen unterwegs waren und sicher das Abendessen verpasst haben. Es gibt keinen Grund zur Eile.“
„Jetzt, wo Sie es sagen“, erwiderte Tessa, „Ich bin tatsächlich hungrig. Und bitte nennen Sie mich Tessa. Wir haben allerdings nicht gerade die passende Garderobe, um essen zu gehen.“ Sie sahen aus wie zwei Chirurgen auf dem Heimweg.
„Wenn Sie irgendeinen Wunsch haben, lassen Sie es mich wissen“, ertönte Collins’ Stimme. „Ich bin sicher, Ihre Kleidung wäre kein Problem.“
Tessa hatte eine spontane Idee.
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