Tiffany Hot & Sexy Band 34
brachten ganz einfach seine Gene mit sich und sein Beruf erforderte den durch und durch trainierten Körper.
Er musste niemandem etwas beweisen. Nein, Rang und Geld zählten für ihn wirklich nicht. Nichts davon brachte die Befriedigung, Teil eines Teams zu sein. Zumindest bis vergangenen Herbst. Bis zu dem Zeitpunkt, als Hawkings unter seinem Kommando einen Granatsplitter abbekommen hatte.
„Ich wette, da gibt es so einige, die dich gern die Karriereleiter noch weiter hoch steigen sehen würden“, sagte Seth und starrte dabei in seine Kaffeetasse, als wäre dort etwas höchst Faszinierendes zu sehen
Cade sah seinen Onkel an und setzte sich, als er erkannte, worum es hier wirklich ging. „Ich lebe mein Leben ganz sicher nicht für einen alten Mann.“
„Ich sage auch nicht, dass du das solltest. Aber ich wette mit dir, dass er dir dann für eine ganze Weile nicht mehr im Nacken sitzen würde.“
„Du meinst wohl, dass er dir dann nicht mehr im Nacken sitzt.“
Sein Vater, Robert Sullivan, hatte vor fünfunddreißig Jahren Seths kleine Schwester Laura geheiratet und pro Jahr etwa zwölf Worte mit seinem Schwager gewechselt. Weniger, seit sie an Krebs gestorben war. Dennoch fand Robert in all den Jahren immer irgendwie einen Weg, Seth klarzumachen, was das Beste für seinen einzigen Sohn wäre.
„Ich will Ihnen ja nicht auf die Füße treten, Captain“, sagte Cade grinsend und stand auf. „Aber was mein Vater tut, ist mir herzlich egal. Ich lasse mich von niemandem ausspielen, nicht mal von meinem Alten.“
Für Robert Sullivan war Cade ein Mittel zum Zweck. Ein nützliches Instrument. Er hatte damit gerechnet, dass sein einziges Kind in seine Fußstapfen treten würde, dass er alle Finten der Finanzwelt studieren würde und sein Unternehmen, wenn seine Zeit gekommen wäre, übernehmen würde.
Cade war an nichts davon je interessiert gewesen, nicht mal als Kind. Und so hatte er seine Pläne nie mit seinem Vater geteilt. Er hatte sich an seinem achtzehnten Geburtstag gemeldet, drei Monate vor seinem Highschool-Abschluss. Und weil ihm der Wert einer klug durchdachten Strategie längst bewusst war, hatte er seinem Vater bis zum Tag seines Abschlusses nichts davon erzählt. Und direkt nach dem folgenden Riesenkrach war er abgehauen und hatte seine Grundausbildung begonnen.
Es war ihm nicht allein darum gegangen, dass er nicht irgendeinen sinnlosen Wirtschaftsabschluss machen wollte, den sein Vater ihm finanziert hätte. Er konnte es einfach nicht erwarten, endlich bei der Navy anzufangen.
Und schon damals, wie noch heute, waren ihm Rang und Namen völlig egal gewesen.
Er wollte einfach ein SEAL werden.
Er war dafür geboren worden.
Nun musste er nur noch einen Weg finden, sich daran zu erinnern, und diese verdammte … Wie nannte Blakes Verlobte, Alexia, es noch gleich? „Reise durchs Tal der Trauer“ beenden. Es war bescheuert, seine Wut über den Verlust seines Freundes so zu nennen. Und ganz bestimmt war es nichts, worüber er sprechen wollte. Nicht mit Blake und nicht mit Alexia. Und ganz bestimmt nicht mit seinem Onkel.
Bevor ihm eine Ausrede einfiel, mit der er sich hätte davonstehlen können, klingelte sein Handy.
„Wenn man vom Teufel spricht“, murmelte er, als er die Nummer erkannte.
„Dein Vater?“
„Fast. Großmutter.“
Der einzige Grund, warum Cade seiner Familie und all den Dramen, die sie mit sich brachte, nicht längst den Rücken gekehrt hatte, war seine Großmutter. Er würde alles dafür tun, um Catherine Sullivan glücklich zu sehen – selbst wenn das bedeutete, an Feiertagen gute Miene zum bösen Spiel zu machen.
Mit diesem Gedanken warf er Borden einen entschuldigenden Blick zu und nahm den Anruf an. Fünf Minuten später wünschte er, er hätte es nicht getan.
„Robert hat einen Herzinfarkt gehabt“, murmelte er.
„Wie geht es ihm?“, fragte Borden mit besorgtem Blick.
„Er liegt auf der Intensivstation. Sie wissen nicht, ob er es schaffen wird.“
Borden runzelte die Stirn und kam hinter seinem Schreibtisch hervor. „Und wie geht es dir?“
Cade zuckte mit den Schultern. Er konnte es nicht sagen. Er fühlte sich benommen. Sollte es ihn nicht trotz ihres unsagbar schlechten Verhältnisses tief berühren, dass sein Vater vielleicht starb?
„Brauchst du etwas?“
Cade schüttelte den Kopf. „Ich muss meinen Kommandierenden Offizier finden und Urlaub beantragen. Großmutter braucht mich.“
Bordens Seufzer drückte ziemlich genau aus, was Cade sein
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