Tiffany Hot & Sexy Band 34
Mädchen auftraten, die über ihr Alter logen. Ein Teil ihres Charismas entstand durch die Freiheit, die sie durch das Tanzen erworben hatte. Dieser Wunsch, alle Fesseln zu lösen, die ihr Sprachfehler – und auch ihre Mutter – ihr angelegt hatten – war so intensiv, dass ihr Ausdruck beim Tanz einzigartig war.
Er hörte, wie einige Männer pfiffen und johlten. Er wäre am liebsten sofort auf die Bühne gerannt, hätte sie über die Schulter geworfen und sie aus dem Club gebracht. Seine Geduld war am Ende. Alles, was er wollte, war mit Courtney weit weg von diesem Club zu sein. Nach unerträglichen weiteren zehn Minuten begann die Musik leiser zu werden, und Courtney glitt grazil von der Stange mit einem Spagat auf den Boden. Silbernes Konfetti rieselte auf sie hinab.
Trey wusste, ihm blieb nicht mehr viel Zeit, um einen Fluchtplan zu entwickeln.
Ich überlegte krampfhaft, wie ich meinem unvermeidlichen Ende doch noch entkommen könnte, als das Publikum in tosenden Applaus ausbrach. Ich verbeugte mich nicht mehr, sondern verließ mit unsicheren Schritten die Bühne und ging dann die Bühnentreppe hinunter.
„Natalie!“, rief eine mir vertraute Stimme zu. „Warte auf uns.“
Das war Star. Ich kannte ihre Stimme nur zu gut. Ich schätzte die Entfernung von hier bis zu der Treppe, die mich in die Sicherheit der Garderobe bringen würde, und kam zu dem traurigen Entschluss, dass ich keine Chance hatte. Meine Kolleginnen hätten mich schnell eingeholt.
Ich drehte mich langsam herum.
„Hallo, Natalie“, grüßte mich ein Chor von Frauen. Plötzlich kamen alle auf mich zu, und zwischen den lächelnden Gesichtern tauchte auf einmal Trey auf.
Ich war ruiniert, und Trey würde Zeuge meines Untergangs sein. Ich wünschte mir mehr als alles andere, dass er meinen tiefen Fall nicht mit ansehen müsste. Star hatte mich als Erste erreicht und umfasste meine Schultern.
War sie nahe genug, um mich zu erkennen?
„H…hallo“, murmelte ich und griff zu meiner Maske, um ihren Sitz zu überprüfen. „D…danke, dass …“
„Ms Night.“ Trey trat vor und legte beschützend einen Arm um mich. „Mein Wagen wartet draußen. Wir müssen noch einiges besprechen.“
Verwirrt nickte ich stumm und hoffte verzweifelt, dass ein Wunder geschehen und er eine Rettung aus dieser so ausweglos erscheinenden Situation finden würde.
„Sie müssen etwas besprechen?“ Fawn, die sich mittlerweile neben Trey gestellt hatte, runzelte die Stirn. „Wir werden unserer Freundin jetzt einen Drink ausgeben. Kommen Sie doch mit. Sie sind herzlich eingeladen.“
„Es tut mir leid.“ Trey war ganz Geschäftsmann und schüttelte den Kopf. „Ms Night gehört zu meinen neuen Klienten. Da wir beide viel zu tun hatten, haben wir diesen Abend gewählt, um die Einzelheiten des Vertrages zu besprechen.“
Er zog sich bereits mit mir zurück. Einer der Bodyguards, der den Auflauf der Frauen beobachtet hatte, kam ihm zu Hilfe und hielt Fawn und die anderen in Schach.
„Man wird Ihren Wagen sofort vorfahren“, versicherte der Mann ihm und gab kurz Anweisungen in sein Walkie-Talkie.
Ich konnte es kaum glauben, würde es uns tatsächlich gelingen, meinen Kolleginnen zu entkommen? Fawn schaute uns zwar grimmig hinterher, aber bislang machte sie keine Anstalten, Trey und mir hinterherzulaufen.
„Meine Ta…sche ist noch in der Gar…derobe“, flüsterte ich Trey nervös zu, während ich zwischen Trey und dem Mann vom Sicherheitsdienst durch die Menge nach draußen lief.
„Könnten Sie sich noch um ihre Tasche kümmern“, bat Trey den Bodyguard, der sofort erneut Anweisungen in sein Walkie-Talkie gab.
Der Abstand zwischen mir und meinen Kolleginnen wurde immer größer. Wunderbarerweise rannte Fawn nicht hinter mir her und versuchte nicht, mir die Maske herunterzureißen. Vielleicht würde ich diese Katastrophe überleben, ohne erkannt zu werden, ohne meinen Job zu verlieren.
Am Ausgang angekommen, hielt mir ein weiterer Bodyguard meine Tasche entgegen. „Eine Tänzerin hat gesagt, das hier wäre Ihre.“
Trey bedankte sich und steckte beiden Sicherheitsmännern ein großzügiges Trinkgeld zu.
Nachdem man uns die Tür geöffnet hatte, trat ich erleichtert ins Freie. Die warme, feuchte Nacht umfing mich wie eine Umarmung. Mit jedem Schritt, den wir uns vom Lärm und der hämmernden Musik entfernten, ging es mir besser. Ein Angestellter des Clubs mit weißer Weste, wahrscheinlich der Einparker, lief auf Trey zu.
„Entschuldigen
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