Tiffany hot & sexy Band: Königliche Lust / Stromausfall mit heißen Folgen / Maskierte Leidenschaft / (German Edition)
pervertiert, der es darauf abgesehen hat, dich gegen deinen Willen festzuhalten und zu vergewaltigen – und dabei setzt er besondere Verführungsrituale ein, die er sich in diesem Buch angelesen hat.“
Das Wort „vergewaltigen“ verursachte bei Claire eine Gänsehaut. Es gehörte nicht in dieses Zimmer, nicht in diesen Augenblick.
„Von Vergewaltigung war nie die Rede“, murmelte sie.
Als Cop hatte sie hauptsächlich mit leichtem Diebstahl, Schießereien unter Gangs und häuslicher Gewalt zu tun gehabt. Nur einmal musste sie einen Mordfall bearbeiten – und das war das Ende ihrer Karriere gewesen. Auch als Privatdetektivin hatte sie nie mit großartigen Fällen zu tun gehabt. Geschweige denn mit krankhaften Tätern und ihren perversen Fantasien.
Sie war außerhalb ihres Fahrwassers.
Michael zum Glück nicht.
„Dieser Kerl hat relativ harmlos angefangen, wenn man Entführung und gewaltsames Verabreichen von Drogen als harmlos betrachten will. Aber er wird immer abartiger. Er benutzt meine Familiengeschichte für seine krankhaften Fantasien. Und ich werde ihm das Handwerk legen.“
Claire ließ Michaels Hand los, um noch ein Mal in dem Buch zu blättern. „Dann ist das hier also was? Sein Drehbuch?“
„Sieht so aus. Murrieta wurde 1853 von einem Kavallerieoffizier gefangen genommen und enthauptet. Angeblich wurde sein Kopf unter Glas zur Schau gestellt.“
„Das ist ja ekelhaft“, sagte sie.
„Aber sicher eine ziemlich wirksame Abschreckung“, mutmaßte Michael. „Der Kopf wird wahrscheinlich jedoch von einem anderen gewesen sein. Denn anderen Aufzeichnungen zufolge hat Joaquin Murrieta nach dem Tod seiner Frau im Jahr 1853 seine Maske an den Nagel gehängt und sich ganz auf sein Talent als Liebhaber konzentriert.“
Michael rückte ein paar Zentimeter von ihr weg, wofür sie dankbar war. Seine Nähe machte es ihr schwer, sich auf die Geschichte zu konzentrieren.
„Für seine unautorisierte Biografie hat der Autor sämtliche Frauen, die Joaquin angeblich verführt haben soll, befragt“, fuhr er fort. „Unser Unbekannter hat irgendwie ein Exemplar davon in die Finger bekommen und verwendet es als Gebrauchsanweisung, um Frauen zu terrorisieren. Frauen wie dich.“
„Aber wieso mich?“
Michael blätterte weiter bis zu einer Reihe von Tintenzeichnungen, alles Porträts von Frauen; manche spanischer Herkunft wie Murrieta selbst, andere hellhäutig, manche mit asiatischen Zügen. Er blätterte weiter bis zum Porträt einer sehr gepflegt gekleideten Frau mit mokkafarbenem Teint – etwas dunkler als Claires – und faszinierend hellen Augen.
Claire las die Bildunterschrift.
Paulette Girard, die als Schauspielerin in New York City zu einiger Berühmtheit gelangte, reiste mit ihrem Ehemann nach Kalifornien und wurde während dieser Fahrt zur Witwe. Die nun mittellose Frau hatte drei Kinder. Joaquin Murrieta war nur allzu gern bereit, sie in ihrer Einsamkeit zu trösten.
Claire bekam plötzlich ein flaues Gefühl im Magen. Paulettes Geschichte, die mit ihrer Geburt hier in New Orleans als Tochter eines Franzosen und einer Creolin begonnen hatte, kam ihr irgendwie bekannt vor. Sie legte sich aufs Bett, schloss die Augen. Nur am Rande bekam sie mit, dass Michael im Bad verschwand. Wieder vertiefte sie sich in die Lektüre. Paulettes Schönheit und Eigensinn waren weithin bekannt und schuld daran, dass sie ihre Heimatstadt verlassen musste. Sie hatte den Ehemann, den ihr Vater für sie ausgesucht hatte, nicht akzeptiert.
Die kaum Achtzehnjährige verließ den Süden, dessen glorreiche Zeit damals noch nicht zu Ende war, ohne einen Blick zurück.
Claire blätterte zurück zu dem Foto von Paulette. Sah sie dieser Frau ähnlich? Eigentlich nicht. Vielleicht ein wenig um die Augen, aber sie selbst sah doch hoffentlich nicht so … nach leichtem Mädchen aus. Diese Frau war doch wohl nicht ihre Urururururgroßmutter?
Oder?
Claire erinnerte sich vage, dass ihr Vater erzählt hatte, die Lécuyers hätten seit Generationen eine ganze Reihe von Künstlern, Entertainern und Schauspielern hervorgebracht. Und sie glaubte sich zu erinnern, dass der Nachname ihres Urgroßvaters Girard lautete. Paulette Girard. Ihre Vorfahrin. Eine Geliebte Joaquin Murrietas.
Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken. Deshalb also hatte El Bandido sie als Opfer ausgesucht.
9. KAPITEL
Michael ging ins Badezimmer und zog seine Sachen aus. Wie er erwartet hatte, war Claire sofort von dem Buch fasziniert
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