Tiffany Lieben & Lachen Band 0003
veränderte, wollte sie auch Bens Büro umgestalten. Das hatte man nun davon, wenn die Exfrau Innenarchitektin war und genügend Geld hatte, sich alle Schwächen zu erlauben. Im Grunde war ja nichts dagegen zu sagen, wenn das Büro mal umgestaltet wurde, außer wenn das dann nicht zu Ende geführt wurde. Und das war leider schon häufiger der Fall gewesen. Sie hatte angefangen, die Wände, das Mobiliar oder auch die Garderobe zu ändern, natürlich in einem hinreißenden neuen Stil, und dann hatte sie sich unsterblich in irgendeinen neuen Mann verliebt und Bens Büro blieb unfertig zurück.
“Die Lampe bleibt”, sagte Ben warnend.
Es ärgerte ihn immer noch, dass sie seinen Namen behalten hatte. Man würde doch denken, dass eine Frau, die nach ihrer ersten Scheidung wieder verheiratet und wieder geschieden war, den Namen des zweiten Mannes annehmen würde. Oder ihren Mädchennamen oder irgendeinen Namen, aber nicht den des ersten Mannes, mit dem sie dazu nur äußerst kurz verheiratet gewesen war.
“Schon gut, die Lampe bleibt”, sagte sie und sah ihn aus ihren mit schwarzem Kholstift umrandeten Augen vorwurfsvoll an. “In so einem Ton hast du früher nie mit mir gesprochen.”
Er hatte sich selbst über seinen harschen Ton gewundert. Aber ein Blick in Merediths Augen sagte ihm, dass er vorsichtig sein musste. Dies hier war offensichtlich eine Frau, der man das Herz gebrochen hatte und die sich erst einmal wieder fangen musste. “Entschuldige. Ich habe meine morgendliche Dosis Koffein noch nicht gehabt.”
Sie zog überrascht die Augenbrauen hoch. “Darling, manchmal sagst du wirklich die merkwürdigsten Dinge.”
“Das ist typisch für Anwälte.” Ja, es war offensichtlich. Sie hatte eine Trennung hinter sich. Nie nannte sie Ben Darling, wenn sie liiert war.
“Gefällt dir meine Frisur?”, fragte sie und wies mit ihren orange geschmückten Tentakeln auf ihren Kopf.
Irgendwann musste diese Frage kommen, das wusste er. Er bemühte sich, nicht die Stirn zu runzeln, während er die hochgetürmte Lockenpracht betrachtete, aus der etwas Spießartiges hervorragte. “Was ist das denn? Ein Mikadospiel?”
“Aber Darling, Essstäbchen natürlich!”
“Es sieht so …. ungewöhnlich aus.” Dadurch, dass einige Haarsträhnen weit vom Kopf abstanden, wirkte die Frisur wie ein in Unordnung geratenes Vogelnest. Aber er war vernünftig genug, diesen Gedanken für sich zu behalten.
Ob sie sich nun gerade in einer asiatischen Phase befand oder von Vögeln inspirieren ließ, Tatsache war, dass sie deprimiert wirkte und dunkle Schatten unter den Augen hatte. Trotz ihrer turbulenten, unerfreulichen Scheidung damals und ihrer nervigen Angewohnheit, immer wieder bei ihm Schutz zu suchen, wenn in ihrem Leben etwas schiefgegangen war, hatte er nicht das Herz, sie zu verletzen.
“Nein, wirklich, deine Frisur sieht … gut aus”, sagte er und nahm sich vor, heute Mittag nicht beim Chinesen zu essen.
“Gut …?” Ihre grünen Augen funkelten, als wollte sie sagen: “Das ist alles, was dir einfällt? Gut?”
“Hübsch und … äh, braun”, fügte er lahm hinzu.
Ihr Blick wurde düster, doch bevor sie etwas sagen konnte, war eine zweite hohe weibliche Stimme zu hören.
“Meredith!” Heather, die sommers wie winters Hängerkleidchen trug, legte seiner Exfrau die schlanken braunen Arme um die Schultern. Dann trat sie einen halben Schritt zurück und sah Meredith von oben bis unten an. “Donnerwetter, du siehst ja absolut cool aus. Und deine Frisur! Dieser legere Look ist ja voll in heutzutage!”
Meredith lächelte geschmeichelt. Es war offensichtlich, dass Heathers Begeisterung ihr ausgesprochen gut tat, sehr viel besser als Bens karger Kommentar. Sie griff spielerisch nach einem der Essstäbchen und schob es etwas tiefer in ihre Lockenpracht. “Vielen Dank. Ja, ich hatte das Gefühl, ich müsste mal etwas Neues ausprobieren.”
Heather sah sie mit ihren blauen Augen mitfühlend an. “Ist es vorbei mit Dexter?”
Merediths orangefarbene Lippen zitterten. Sie seufzte laut und warf sich dann in Heathers Arme. Heather warf Ben von der Seite her einen giftigen Blick zu. “Hast du denn gar nichts dazu zu sagen?”
“Doch. Du bist spät dran.”
Heather rollte mit den Augen. “Doch nicht zu mir, zu Meredith.”
“Ihre Frisur sieht gut aus. Aber es ist fast neun Uhr und du bist spät dran.”
Heather stieß irgendetwas hervor, was er nicht verstehen konnte, und strich Meredith weiterhin beruhigend
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