Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)

dir.”
    “Geh!”, stieß Jack heiser aus. “Jetzt!”
    Melinda ging.
    Während er ihrem davon fahrenden Wagen lauschte, gab Jack sich ein Versprechen. Sie würden das, was sie an diesem Wochenende begonnen hatten, beenden. Und zwar bald.

9. KAPITEL
    Nach Melindas hastigem Aufbruch packte Jack eine Ladung Wäsche in die Waschmaschine und belud dann den Geschirrspüler. Während er das tat, überlegte er, was er an diesem Wochenende gelernt hatte.
    Er wollte mit Melinda zusammenleben. Nicht nur für sechs Monate. Und nicht als ihr Hausmann.
    Er wollte für Melinda sorgen, sie beschützen und ihr helfen. Er wollte alles in seiner Macht Stehende tun, um ihr das Leben zu erleichtern. Und als Gegenleistung erwartete er Zuneigung, nicht Dankbarkeit.
    Himmel! War das etwa Liebe?
    Es fühlte sich ganz so an.
    Der Gedanke verblüffte ihn. Liebe war das Letzte, was er als Ergebnis dieser verrückten Abmachung erwartet hatte.
    Jack schaute auf die Uhr. Hm, er hatte noch ungefähr zwanzig Minuten, bevor die Jungs auftauchen würden. Er sollte besser dafür sorgen, dass der Kaffee fertig und die Aufgaben aufgelistet waren.
    Inzwischen waren ihm die Haushaltspflichten zur zweiten Natur geworden, und als er den Geschirrspüler anstellte, überlegte er, wie er Melinda davon überzeugen konnte, dass sie einen Ehemann und keinen Haushälter brauchte und dass er der beste Kandidat für den Job war.
    ‘Was macht ein Ehemann in diesem Jahrtausend überhaupt?’, fragte Jack sich. Er hatte mit seiner Frau die Rollen getauscht und damit seinen Beitrag geleistet zur Verbesserung des Verhältnisses zwischen den Geschlechtern. Aber vielleicht könnten auch ein paar traditionelle männliche Attribute – wie zum Beispiel ein vernünftiges Einkommen – in einer Ehe nichts schaden?
    Er könnte sich schon für den Prüfungstermin im Juli anmelden, statt bis zum November zu warten. War er bereit? Sein Magen krampfte sich zusammen. Zum Glück kamen die alten Herren und lenkten Jack so weit von seiner Prüfungsangst ab, dass er die Zettel mit ihren Aufgaben verteilen konnte.
    Seit der alte Bob Sherrys Ventilator repariert hatte, gab sie Jacks Telefonnummer weiter und empfahl ihn als Handwerkerzentrale. Man brauchte kein Genie zu sein, um Adressen und Probleme aufzuschreiben und den entsprechenden Rentner mit den benötigten Fähigkeiten zu den Leuten zu schicken, die seine Hilfe benötigten. Und die Senioren freuten sich über das zusätzliche Geld.
    Sie hatten auch angeboten, ihm etwas von ihrem Lohn abzugeben, aber bisher hatte er für seine Vermittlung lediglich Auskünfte über ihre finanzielle Situation haben wollen, um sie als Fallstudien für seine Prüfung zu benutzen.
    Nachdem er die Rentner zu ihren Jobs losgeschickt hatte, stopfte Jack die Wäsche in den Trockner, überlegte sich, was es zum Abendessen geben sollte, und machte sich dann daran, seine Anmeldung zur Prüfung im Juli auszufüllen.
    Nur für den Fall, dass seine Frau einen altmodischen, Brötchen verdienenden Mann haben wollte.
    Während Melinda eine Ader abklemmte und dann zurücktrat, freute sie sich noch immer über die Gelegenheit, an einer solchen Transplantation teilzunehmen, auch wenn sie dabei mehr zu den Statisten gehörte. Doch gleichzeitig konnte sie nicht umhin, über die verpasste Gelegenheit heute Morgen zu fluchen.
    Ihr Hunger hatte sich in Jacks Augen widergespiegelt. Ein paar Minuten später wären sie nicht mehr ansprechbar gewesen. Dann hätte die Natur ihren Lauf genommen.
    Jetzt musste einer von ihnen wieder den ersten Schritt machen. Aber wer?
    Dabei war es eigentlich egal. Sie waren beide erwachsen, beide willig und beide ohne anderweitige Bindungen. Sie besaßen sogar eine Heiratsurkunde, welche die Aktivitäten, die ihnen vorschwebten, rechtfertigte.
    Sie würde selbst aktiv werden. Jacks Gefühle waren ihr zwar ein großes Rätsel, aber sie wusste, was sie wollte: eine wunderbare Erinnerung an eine Vereinigung mit ihrem Ehemann.
    Wenn sie dazu kommen sollten, bevor er aus ihrem Leben verschwand.
    Denn das würde er. Ein Mann wie Jack Halloran hatte Besseres zu tun, als mit einer Ärztin verheiratet zu bleiben, die fast nie Zeit hatte und sich so wenig zur Ehefrau eignete wie sie.
    Es muss heute geschehen, dachte sie. Wenn die Operation vorbei war, würde sie nach Hause fahren und ihren Ehemann verführen. Wenn Jack zustimmte, dass sie ihre No-Sex-Klausel revidierten, würden sie sich heute Nacht ausführlich miteinander beschäftigen. Hören,