Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
Tess?”
Jack runzelte die Stirn. “Wie immer”, gab er grimmig zu. “Sie geht zur Arbeit, aber das ist es auch. Sie will nicht einmal bei mir vorbeikommen, um mit mir einen Videofilm anzuschauen.”
Sherry zog eine Grimasse. “Vielleicht deshalb, weil du das letzte Mal, als sie aus dem Grund zu dir gekommen ist, einen Typen eingeladen hattest?”
“Bailey ist ein richtig netter Kerl”, verteidigte Jack sich. War er eigentlich der Einzige, den es bekümmerte, dass seine Schwester sich in ihrem Schneckenhaus zurückzog? “Ich versuche nur, ihr zu helfen.”
“Offenbar will Tess deine Hilfe nicht”, meinte Sherry geduldig. “Aber hier kommt jemand, der sie braucht.”
Dieser Jemand trug eine wuchtige Brille im Stil des Sängers Elvis Costello, und hatte schulterlanges dunkles Haar, das locker zusammengebunden war.
Normale Größe, ungefähr sein Alter.
Ihre Figur war nicht recht auszumachen – ein weißer Arztkittel hing über etwas, was dunkel und sackartig aussah. Aber ihre Figur war ohnehin egal.
Jack stand auf, als die Frau näher kam.
“Melinda, darf ich Ihnen …”, begann Sherry.
“Jack Halloran”, unterbrach er sie. Schluss den Förmlichkeiten. Konnte sie denn nicht sehen, dass die Frau am Ende ihrer Kräfte war?
Man brauchte nicht Hercule Poirot zu sein, um die bleierne Müdigkeit in ihren zusammengesunkenen Schultern und an den Ringen unter ihren Augen zu erkennen.
“Jack, Dr. Melinda Burke”, ergänzte Sherry.
“Freut mich, Sie kennenzulernen”, sagte die Frau.
“Ebenso”, entgegnete er ungeduldig, doch sie blieb regungslos stehen. “Verflixt, setzen Sie sich, bevor Sie umfallen!”, schlug er vor. Okay, vielleicht brüllte er es auch, aber nur, weil sie schwankte. Ja, sie brauchte wirklich jemanden, der sich um sie kümmerte.
Sherry lachte leise.
Es dauerte noch einige Sekunden, doch dann schlüpfte Dr. Burke in die Bank.
Ihr Haar glänzte wie ein Riegel Zartbitterschokolade, als sie es über die Schulter zurückwarf. Jack verspürte den Wunsch, es zu berühren.
“Okay, wo wollen wir anfangen?”, fragte Sherry, nachdem Jack sich neben sie gesetzt hatte. “Wie wäre es, wenn wir uns als Erstes darauf einigen, uns zu duzen?” Als die anderen beiden nickten, fuhr sie fort: “Dann zu den Fragen. Melinda, möchtest du anfangen?”
Melinda hob abrupt den Kopf; die plötzliche Bewegung ließ ihre Brille auf die Nase rutschen.
Und Jack verlor sich in ihren wunderschönen jadefarbenen Augen, die mehr als nur Erschöpfung verrieten. In den grünen Tiefen erkannte er einen Hauch von Verzweiflung und Trauer, so ähnlich wie manchmal auch bei seiner Schwester. Er rieb sich über das Kinn. Er mochte es vielleicht nicht schaffen, seine Schwester dazu zu bringen, ihr gesellschaftliches Leben wieder aufzunehmen, aber wenn er konnte, würde er dieser Ärztin helfen, ihre Ausbildung zu beenden.
“Nun”, sagte Sherry lachend, “wie ich sehe, hat Jack sich bereits entschieden. Bleibst nur noch du, Melinda. Willst du diesen Mann als deinen Hausmann nehmen? Um ihn zu ernähren und zu beschützen, während er Staub wischt und Wäsche wäscht?”
“Gegen Kost, Logis und Krankenversicherung”, ergänzte Jack.
Melinda nickte. “Sherry hat mir Ihre … pardon, deine Bedingungen genannt. Als Ehemann wärst du bei mir mitversichert.”
“Das ist in Ordnung”, meinte Jack.
Melinda wusste, sie sollte sich die Zeit nehmen, den Mann gründlich zu befragen und seine Referenzen zu prüfen, aber das war doch der Grund, warum sie diese absurde Idee überhaupt in Erwägung zog: Sie hatte keine Zeit für normale Aktivitäten! Sie brauchte einen Hausmann. Und wenn er dann auch noch so aussah wie Jack Halloran …
Der Typ war ein Prachtexemplar! Groß, schlank, breite Schultern, Waschbrettbauch, schmale Hüften. Ein gutes Kinn, ein fein geschnittener Mund. Dichtes Haar mit einem perfekten Schnitt, braun mit goldenen Strähnen. Himmel, selbst der Wirbel über seiner linken Augenbraue, der eine Haarsträhne nach oben stehen ließ, sah sexy aus. Und dann diese tiefblauen Augen!
Melinda stellte sich vor, wie sie in diese wunderbar sinnlichen Augen schaute, während sie deren Besitzer kühl mitteilte, dass er den Boden in der Küche wischen oder die Wäsche waschen sollte.
Je länger sie darüber nachdachte, desto absurder erschien ihr das Ganze.
“Eine Putzfrau, das ist es, was ich brauche. Keinen Hausmann.” Melinda fummelte an ihrer Handtasche herum, während die beiden anderen wie
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