TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
schlenderte herein und gab sich betont lässig. „Devlin, mein Junge, was höre ich da – du willst uns verlassen?“ Er setzte sich auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch, schlug die Beine übereinander und legte locker einen Arm auf sein Knie. „Ich bin sicher, wir können dieses kleine Problem aus der Welt schaffen.“
„Das glaube ich nicht.“
Putman runzelte die Stirn. „Wenn es um Cecilia geht …“
„Nein. Wirklich nicht.“ Dev packte ein weiteres Buch in den Karton und klappte den Deckel zu. „Cecilia und ich passen nicht zusammen, aber das ist nicht der einzige Grund für meine Kündigung. Ich gehöre nicht hierher.“
Putman hüstelte. „Wenn du mehr Geld möchtest …“
„Geld ist nicht das Thema. Mir ist nur klar geworden, dass ich andere Vorstellungen von Rechtsausübung habe.“
„Das sind doch nur geringe Nuancen.“
„Für mich sind sie keineswegs gering.“ Er sah Putman gerade in die Augen und sagte offen heraus: „Ich habe keine Lust mehr, Leute zu vertreten, die so reich sind, dass sie meinen, sie könnten sich alles erlauben und ungeschoren davonkommen. Ich will nicht Teilhaber einer Kanzlei werden, die einen Mandanten nur nach seinem Geldwert betrachtet.“
Eine dunkelrote Färbung machte sich unter Putmans gepflegter Sonnenbräune breit. „Na ja, Diplomatie war nie deine Stärke“, bemerkte er eisig.
„Wirklich nicht“, bestätigte Dev.
Langsam sagte Putman: „Ich hatte gedacht, deine hervorragenden Leistungen würden deine Schwächen wettmachen, aber Cecilia hatte mich schon gewarnt, dass du ein Weichling bist. Sie hat mir von deinem Hang zu diesem Mädchen berichtet, aber ich dachte, du hättest mehr von deinem Vater mitbekommen. Lowell Hunt hätte nie eine Frau über seine Karriere gestellt. Als er damals merkte, dass deine Mutter ihn zu sehr ablenkte, zu viel Zeit neben seiner Arbeit beanspruchte, hat er sich von ihr getrennt.“
„Zu seinem eigenen Nachteil. Sie hätte ihn glücklich machen können.“
Putman sah Dev von oben bis unten an, seine Verachtung war unverkennbar. „Versuch doch nicht, dich hinter irgendwelchen schwammigen Idealen zu verstecken. Tatsache ist, dass du gehst, weil du hinter einer Frau her bist, einer miesen kleinen …“
„Halt dich zurück.“ Devs kalte Stimme schnitt Putmans Satz ab. „Wenn du nicht riskieren willst, dass ich dir deine Worte in die Kehle zurückstopfe.“
Das Gesicht seines Gegenübers lief noch dunkler an, seine blassgrauen Augen wurden eng vor Wut. Dev hielt dem Blick stand, der andere sah verunsichert beiseite und blieb an der einsamen Akte auf dem Schreibtisch hängen. Mit sichtlicher Anstrengung setzte er seine joviale Maske wieder auf, zusammen mit einem gewinnenden Lächeln, das jedoch seine Augen nicht erreichte. „Wir wollen nicht streiten. Geschehen ist geschehen.“ Er rückte seine Krawatte zurecht. „Ich muss zugeben, du hast deine Karten klug gespielt. Außerordentlich klug, muss ich sagen.“
„Wovon sprichst du?“
Putman zog die Augenbrauen hoch. „Na, vom Adamson-Fall natürlich.“
„Was ist damit?“
Putman lächelte. „Aber du weißt doch sicher, dass Helen Adamson vorhin angerufen hat und erklärte, dass sie Herbert Smith ehelichen wird. Sobald die Heirat über die Bühne ist, bist du auf der sicheren Seite. Du brauchst nie wieder zu arbeiten.“
Devs Gesicht wurde schier zu Stein. „Ich habe keine Zeit für solche Späße. Das ist doch alles Unsinn. Helen Adamsons Heirat geht mich überhaupt nichts an.“
„Oh, da liegst du aber gründlich falsch, mein Junge. Ganz gründlich. Wer, meinst du, hat Smith zu seinem Wohlstand verholfen?“
Als Dev stumm blieb, wurde Putmans Lächeln breiter. „Seine Nichte natürlich. Gabriella Smith.“
15. KAPITEL
Gaby lief den Gehweg zu Devs Büro entlang. Sie fühlte sich so unbeschwert, als könnte sie fliegen. Es war ein schöner Tag, und sie kam sich auch schön vor. Sie strich über den Rock ihres neuen Kleids, genoss das Gefühl von zarter Seide und die frischen Farben. Frühlingsgrün. Himmelblau. Weiches Goldbraun. Die Farben des Lebens.
Dev würde überrascht sein. Er kannte sie nur in Weiß.
Sie stieg die breite Eingangstreppe zum Putman-Gebäude empor und legte verzückt den Kopf in den Nacken, als eine warme Brise ihre Wangen umfächelte. Der sanfte Windstoß lichtete den Smog, und die untergehende Sonne tauchte die Fensterscheiben des Hochhauses in einen warmen goldenen Glanz.
Gaby ging durch die Eingangshalle zu den
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