TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
gelassen.“
„Er hat es auch bei mir versucht. Aber es ist ihm nicht gelungen“, log sie. „Selbst vor Jahren muss dieses Lokal schon ein Vermögen gekostet haben. Lord Sin kann doch unmöglich mit zwei Striptease-Auftritten in der Woche genügend Geld verdient haben, um so etwas zu erbauen, oder?“
Ryan schluckte die Erwiderung, dass er es nicht nur gekonnt, sondern auch getan hatte, hinunter. Und dass er zudem noch ein Hotel und zwei Restaurants besaß. „Sin sieht sich nicht als Stripper. Und ich hörte, dass er mehrere sehr einträgliche Klubs besitzen soll.“
„Wo ich herkomme, treten Stripper in Fernfahrer-Raststätten auf. Warum macht er ein solches Geheimnis aus seinem Leben, wenn er nichts zu verbergen hat?“
„Er wird schon seine Gründe haben“, sagte Ryan. „Vielleicht war Tanzen die einzige Möglichkeit für ihn, um zu bekommen, was er wollte. Was würden Sie tun, um zu erreichen, was Sie wollen?“
Sie runzelte die Stirn. „Wie soll ich diese Frage verstehen?“
„Haben Sie sich je etwas so sehr gewünscht, dass Sie alles tun würden, um es zu erlangen?“
Sunny nickte. „Die Wahrheit. Aber ich habe auch schon alles verloren ihretwegen. Mit dieser Story will ich es zurückgewinnen.“
„Aber Sie bekommen sie nicht ohne meine Hilfe.“
Sunny wirkte selbstsicher und idealistisch. Ryan konnte sich nicht vorstellen, dass sie je Ablehnung erfahren hatte. Nicht so wie seine Mutter. Der Schmerz darüber hatte sie umgebracht und ihn zum Erfolg getrieben. Jetzt hatte er endlich erreicht, was er sich vorgenommen hatte. In zwei Wochen würde sich sein Traum erfüllen und die Kinderstation im Krankenhaus, die den Namen seiner Mutter trug, offiziell eröffnet werden. Dann konnte er sich endlich ausruhen und sein Leben als erfolgreicher Geschäftsmann genießen. Und der einzige Weg, dies abzusichern, war, dafür zu sorgen, dass Sunny Clary ihm nicht in die Quere kam.
Er lehnte sich an die Wand und bedachte sie mit einem anzüglichen Lächeln. „Sie sagten, Sie wollten ein Interview mit Sin. Was wären Sie bereit zu tun, um ihn zu finden?“
Sie zögerte nicht lange. „Alles – sofern es nicht illegal ist oder unmoralisch.“
Ryan bezweifelte keine Sekunde lang, dass sie es ernst meinte. Aber er war sicher, dass sie unter „alles“ etwas anderes verstand als er. Trotz der Gefahr, die sie darstellte, interessierte sie ihn mehr als irgendeine andere Frau. Sie hatte die Art, wie er sein Geld verdient hatte, herabgesetzt und stellte seinen Erfolg in Zweifel. Aber das Schlimmste waren ihre herausfordernden Worte gewesen: „Was ist? Trauen Sie es sich nicht zu, eine richtige Frau zu verführen?“ Das nagte immer noch an ihm. Lord Sin mochte zwar in der Tat nicht in der Lage sein, sie zu verführen, aber Ryan Malone war es. „Angenommen, ich könnte ein Interview mit Sin arrangieren?“
„Nennen Sie mir Ihren Preis.“
Bevor er richtig überlegt hatte, sagte er: „Das sind Sie. Ich werde alles tun, um Sin für Sie zu finden, wenn ich Sie dafür haben kann.“
„Haben?“ Ihre Stimme zitterte. „Definieren Sie das bitte genauer.“
„Nun, ich meinte keine Heirat. Und was Moral betrifft … Ich bin nicht einmal sicher, ob es so etwas überhaupt noch gibt. Aber ich bin ja auch nur ein verliebter Geschäftsmann und kein Philosoph. Woher soll ich das also wissen?“
Sunny hüstelte. Zuerst ihre Faszination für diesen Stripper, und nun Ryan Malone, der ihr das Gefühl gab, bei vierzig Grad Hitze in der Sonne zu sitzen. „Ich glaube, jetzt möchte ich doch Champagner.“
Er sah, wie unentschlossen sie war und dass sie einen Ausweg suchte. Aber er würde ihr keinen bieten. Jetzt, wo er sich entschieden hatte, fand er es nur gut und richtig, Sunny Clary zu verführen. Lord Sin für immer zu begraben, rechtfertigte das Risiko, mit ihr ins Bett zu gehen. Er verdiente es, wenigstens eine all jener Frauen zu besitzen, die Lord Sin im Laufe der Jahre in seinen Bann gezogen hatte. Er würde sie so sehr mit Ryan Malone beschäftigen, dass sie Sin vergessen würde. „Warten Sie hier, Miss Clary. Ich bin sofort zurück.“
Aber er konnte sich die Mühe sparen, da gerade ein Kellner mit einem Tablett vorbeikam. Ohne den Blick von Sunny abzuwenden, nahm er sich zwei Sektkelche. „Ich bekomme Sie und versuche dafür, Lord Sin zu einem Interview zu überreden. Sind Sie damit einverstanden?“
„Wie kommen Sie darauf, dass Sie das schaffen könnten?“, fragte sie, zu ihrem eigenen Entsetzen
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