TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
würde es ihr etwas Zeit verschaffen. „Nun“, sagte sie, „ich habe ein Projekt, das auf Ihrer Linie liegen könnte. Ihr Ruf als ernst zu nehmender Reporter ist dahin. Und meiner augenblicklich auch. Ich bin bereit, in einer Angelegenheit mit Ihnen zusammenzuarbeiten, die uns beide weiterbringen könnte. Aber falls Sie mich hintergehen, wird mein Chef Sie ruinieren.“
„Was brauchen Sie?“
„Haben Sie schon einmal von Lord Sin gehört?“
„Dem Stripper? Klar. Den kennt doch jeder.“
„Sie helfen mir herauszufinden, wer er wirklich ist. Dafür werde ich Sie in der Reportage als Co-Autor erwähnen, und Sie geben mir die Fotos und die Negative.“
„Und ich kann mich darauf verlassen, dass Sie Ihren Teil einhalten?“
„Das werde ich“, versprach sie.
„Also gut. Was soll ich tun?“
Sunny erklärte ihm, was sie sich dachte, und Hinton versprach, sich bei ihr zu melden, sobald der erste Teil seines Auftrages erledigt war.
Der nächste Anrufer war ihr Vater, der ihr sagte, dass Lottie für sieben Uhr einen Tisch im Restaurant eines alten Freundes reserviert hatte.
„Wann wirst du wieder zu Hause sein?“, fragte Sunny wie eine besorgte Mutter.
Sie hörte ihn mit Lottie reden, bevor er antwortete. „Nun ja, sie sagt, es sei ein weiter Weg zum Restaurant, weshalb es etwas später werden könnte. Bist du sicher, dass es dich nicht stört?“
In gewisser Weise schon, aber da sie abends sowieso über eine Vernissage zu berichten hatte, beruhigte sie ihren Vater und wünschte ihm und Lottie einen schönen Abend.
Ryans Erscheinen bei der Vernissage wunderte Sunny nicht. Aber dass kurz darauf der Strom ausfiel und der Galeriebesitzer seine Gäste bat, am nächsten Tag zurückzukommen, fand sie doch recht ungewöhnlich. „Nun“, sagte Walt, „das war es dann wohl für heute Abend. Ich muss in zwanzig Minuten bei einem Basketballspiel sein. Glaubst du, Malone könnte dich zum Sender zurückfahren?“
„Aber gern“, erklang Ryans Stimme hinter ihnen.
Und so saß Sunny nun in seiner schwarzen Limousine statt im Dienstwagen des Senders. „Verstehst du etwas von Elektrik?“, erkundigte sie sich misstrauisch.
„Nicht genug, um so etwas zu arrangieren, aber ich hätte es getan, wenn ich es könnte. Wann kommt dein Dad nach Hause?“
„Ich weiß nicht. Lottie ist mit ihm zu einem Restaurant gefahren, das einem alten Freund von ihr gehört.“
Ryan lachte und faltete wie zum Gebet die Hände. „Danke, Lottie.“
„Was ist so komisch?“, fragte Sunny.
„Er hat dir wohl nicht gesagt, dass das Restaurant in Chattanooga ist?“ „Chattanooga, Tennessee? Nein. Er hat nur gesagt, es könne spät werden.“
„Nun, Chattanooga liegt anderthalb Stunden weiter nördlich von Atlanta, aber wie ich Lottie kenne, hat sie ihm das sicher nicht verraten. Ich glaube, dass es sogar sehr spät werden wird. Was hältst du davon, wenn wir die Reste von gestern Abend essen?“
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass Lottie so etwas tun würde. Oder dass mein Vater das mitmacht. Er ist über sechzig und Pfarrer.“
„Er ist ein Mann, Darling. Auch Pfarrer können sich verlieben.“
Sunny seufzte. „Das ist unmöglich. Er hat Lottie erst zweimal gesehen. Das ist keine Liebe, sondern höchstens Lust.“
Ryan bog in das Parkgeschoss unter seinem Gebäude ein. „Nun, ich kann nicht für deinen Vater sprechen, aber Lottie habe ich noch nie so erlebt. Sie ist bereit, ihr geliebtes Haus gegen ein Pfarrhaus am Ufer eines Flusses einzutauschen.“
Das verschlug Sunny die Sprache. Lottie als Pfarrersfrau?
Der Wagen hielt, und Ryan stieg aus und öffnete die Tür für Sunny. „Komm, Darling, lass uns den Kühlschrank plündern.“
Sie waren schon im Aufzug, als Sunny merkte, was sie tat.
„Warte. Was sollen wir hier?“
„Etwas essen“, sagte Ryan grinsend.
Die Lifttür öffnete sich zur Eingangshalle des Penthouse.
„Aber ich habe keinen Hunger. Können wir nicht einfach reden?“
„Reden? Ja. Ich bin sicher, dass wir etwas zu reden finden werden“, sagte er und zog Sunny in seine Wohnung und in seine Arme. „Später.“
„Ryan …“ Sie vergaß, was sie hatte sagen wollen. Sie hatte gewusst, dass es geschehen würde. Sie war sich jetzt im Klaren darüber, dass sie ihn begehrte und ihn haben musste, auch wenn sie dafür einen hohen Preis zahlen musste. Sie berührte sein Gesicht, sein Haar und zog ihn an sich, um ihn zu küssen. „Es hat keine Zukunft“, murmelte sie. „Wir beide wissen
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