TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
heim und sprich mit Lotties Freund. Du kannst mich ja später im Sender anrufen.“
Sie ließ sich noch einmal von Ryan küssen, umarmte ihn und schaute ihm nach, als er mit besorgter Miene abfuhr.
Später, in ihrer Redaktion, sagte sie sich, dass es dumm gewesen wäre, mehr als eine flüchtige Affäre von ihm zu erwarten.
Das hatte sie von Anfang an gewusst. Vorher war es unwichtig gewesen, doch jetzt war alles anders. Er hatte ihr gesagt, es sei anders mit ihr und dass sie ihm vertrauen müsse. Aber das war schwer. Sie hatte sich verliebt in Ryan und wusste nicht, ob sie darüber hinwegkommen würde, wenn er sie verließ.
Ihr Telefon klingelte.
„WTRU. Sunny Clary.“
„Sie können Ihre Story schreiben, Sunny. Ich glaube, ich habe etwas.“
Es war Edward Hinton. „Was? Erzählen Sie!“
„Ich habe ein Highschool-Jahresbuch mit einem Foto. Eine der ehemaligen Tänzerinnen des Theaters hatte es. Ich glaube, sie war ein bisschen verliebt in unseren Jungen. Sie hat es all die Jahre aufbewahrt. Sie werden begeistert sein, wenn Sie es sehen.“
Ihr Herz begann zu rasen. „Bringen Sie es vorbei.“
„Nein. Wir treffen uns zum Lunch.“ Hinton klang sehr selbstgefällig. „Sie bezahlen.“
„Wo?“
„Um zwölf in Aggie’s Diner . Es liegt ganz in der Nähe.“
Der nächste Anruf kam von Ryan.„Lottie und dein Vater haben im Chattanooga Choo Choo übernachtet.“ Es folgte eine lange Pause. „Getrennte Zimmer, Sunny. Sie sind vor etwa einer Stunde aufgebrochen. Gegen Mittag werden sie wohl hier sein. Ich habe dir ja gesagt, dass nichts passiert ist.“
„Ich weiß. Danke, Ryan.“
„Soll ich dich abholen und dich und deinen Dad zum Lunch einladen?“
„Nein. Ich habe einen Termin.“
„Etwas Wichtiges?“
Sie hätte ihm von Hinton erzählen sollen. Es wäre klüger gewesen, aber hier ging es um ihre Arbeit, und irgendetwas hielt sie davon ab. „Nein. Routine.“
Sie legte auf, nahm ihre Tasche und verließ die Redaktion.
Edward Hinton saß in einer Nische. Als sie eintrat, nickte er ihr zu. „Setzen Sie sich. Was möchten Sie bestellen?“
„Bringen Sie mir Eistee“, sagte sie zu der Kellnerin, um sie so schnell wie möglich loszuwerden, und wandte sich an Edward. „Zeigen Sie mir, was Sie gefunden haben.“
Er schob ihr das Jahrbuch der North Atlanta Highschool zu. „Sie wissen, dass ich auch selbst darüber schreiben könnte“, sagte er.
„Ich weiß. Aber das werden Sie nicht tun. Wir haben eine Abmachung, Edward. Vermasseln Sie es nicht.“
Er nickte. „Sie glauben, Ted wird es bringen?“
Sie nickte und hoffte, dass sie recht behalten würde.
Edward schlug das Buch auf und zeigte auf ein Foto. „Das ist Lord Sin.“
Das Foto zeigte einen Jungen mit dunkelblondem Haar und klassisch schönen Zügen. Der Name Jackson Lewis Ivy stand unter dem Bild. Er kam Sunny irgendwie bekannt vor, aber sie erkannte das Gesicht nicht.
Edward grinste. „Sagt Ihnen der Name Jackson Lewis nichts? Reiche alteingesessene Familie. Politiker. Er hat nie geheiratet, aber ein Kind gezeugt, und es gab einen ziemlichen Skandal, als die Frau gegen ihn klagte. Das Mädchen war Praktikantin in Jacksons Washingtoner Büro. Sie studierte Jura und hatte große Pläne, bis sie an Jackson geriet. Er weigerte sich, das Kind als seines anzuerkennen. Das war vor dem DNA-Test. Sie prozessierte gegen ihn und verlor, aber laut meiner Informantin war Jackson der Vater des Jungen, und die Familie konnte die junge Frau nicht daran hindern, ihren Sohn nach seinem Vater zu benennen.“
„Woher kommt das Ivy?“
„Offenbar war Ivy ihr Familienname.“
„Wo ist der Vater?“
„Tot. Er kam bei einem Autounfall ums Leben, als der kleine Jack erst drei war. Ich weiß nicht, wieso er in einem von Hos Klubs anfing, als er erst knapp sechzehn war. Aber die Tänzerinnen kümmerte sich um ihn, und irgendwann begann er sich Lord Sin zu nennen, und Jack Ivy hörte auf zu existieren.“
Sunny runzelte die Stirn. „Wieso ist das Jahrbuch dann erst jetzt aus der Versenkung aufgetaucht? Ich weiß nicht … Es erscheint mir fast ein bisschen verdächtig, dass Sie mir nicht nur ein Gesicht, sondern zudem noch einen Namen bringen.“
„Ich bin eben ein sehr guter Reporter“, sagte Edward. „Reicht Ihnen das für eine Story? Die alte Dame, von der ich das bekam, wollte keinem Interview zustimmen. Sie sagte, ich solle mit der Managerin dieses geheimnisvollen Tänzers sprechen, einer Frau namens …“
„Lottie
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