TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
anders sein.“
Sunny berichtete Ted ausführlich über das Gespräch mit Lottie und zeigte ihm Sins Foto in dem Highschool-Jahrbuch. „Ich wünschte nur, ich könnte überprüfen, ob es stimmt, dass Jack in Frankreich ein Restaurant und eine Villa hat.“
„Nun …“ Ted überlegte kurz. „Ich kenne jemanden, der uns helfen könnte. Ich habe Freunde bei ausländischen Presseagenturen. Ich werde es von ihnen überprüfen lassen.“
Dies waren die Kontakte, die Sunny erst noch entwickeln musste, aber das würde später kommen. Für den Moment war sie beruhigt. „Danke, Ted. Dann sehen wir uns später.“
„Sunny.“ Seine Stimme ließ sie an der Tür noch einmal innehalten. „Das war gute Arbeit. Und morgen reden wir über Ihren nächsten Auftrag. Ich werde sehen, ob wir etwas Interessantes für Sie haben.“
„Gut.“ Sie nickte. „Übrigens habe ich Edward Hinton versprochen, ihn als Co-Autor der Reportage zu erwähnen. Ohne ihn hätte ich nie so viel herausbekommen.“
„Was?“ Teds Brüllen folgte ihr bis in die Redaktion. „Wer hat Ihnen erlaubt, so etwas zu versprechen, Sunny?“
Aber sie ging weiter. Sie hatte es geschafft. Ted würde ihr endlich Storys überlassen, mit denen sie sich einen Ruf als seriöse Journalistin schaffen konnte. Alles klappte wie geplant. Plötzlich hatte sie es eilig, heimzukommen, für den Fall, dass Ryan angerufen hatte.
Auf dem Anrufbeantworter war eine Nachricht, dass er geschäftlich in South Georgia war und sich erst morgen wieder melden würde. „Die feierliche Eröffnung der Kinderstation im Doctor’s Hospital findet am Mittwochnachmittag statt. Ich hoffe, dass sie dich hinschicken.“
Sunny dachte an Teds Versprechen und stöhnte. „Höchstwahrscheinlich“, sagte sie zu dem Anrufbeantworter. „Schließlich bin ich ja die Gute-Nachrichten-Fee. Aber das wird sich bald ändern.“
Es war sehr still in ihrer Wohnung über der Garage. Als es wenig später klingelte, öffnete sie rasch, weil sie hoffte, es sei vielleicht doch noch Ryan. Aber es war ein Bote mit einem Paket für sie. Neugierig riss Sunny das Papier ab und sah, dass zwei große Foto-Puzzles in der Schachtel lagen – und eine Karte. „Bis wir sie persönlich sehen, werden wir uns hiermit begnügen müssen. Ryan.“
Die Fotos zeigten die Seufzerbrücke in Venedig und ein Straßencafé in Paris. „O Ryan“, flüsterte sie. „Was mache ich nur mit dir?“ Und nach kurzer Überlegung fügte sie hinzu: „Und was soll ich erst tun, wenn du meiner überdrüssig wirst?“
Um sich von diesem bedrückenden Gedanken abzulenken, beschloss sie, sich den letzten Teil des Videos von Lord Sin anzusehen.
Diesmal stoppte sie es, um prüfend sein Gesicht zu mustern. Obwohl es maskiert war, konnte sie seine Augen klar erkennen und sein langes blondes Haar. Es war das Haar, das Zweifel in ihr weckte. Warum sollte ein Mann, der so bemüht war, seine wahre Identität zu verbergen, eine derart auffallende Frisur tragen? Das ergab doch keinen Sinn. Und dennoch war es so. Das Bild in dem Jahrbuch bestätigte, dass er sein Haar schon immer so getragen hatte.
Während das Band weiterlief, lauschte sie auf seine leise Stimme, die wie ein intimes Flüstern war. „Du bist die Frau, die ich so sehnsuchtsvoll erwartet habe. Du hast mich dein wildes Herzklopfen spüren lassen. Du bist ein Teil von mir geworden. Zusammen werden wir die Welt bereisen und über ihre Wunder staunen.“
Als das Band endete, klingelte das Telefon.
„Hallo, Liebling“, sagte Ryans tiefe Stimme. „Vermisst du mich?“
Sunnys Herz begann zu rasen. „Ich dachte im ersten Augenblick, du wärst Lord Sin.“
Schweigen. „Klinge ich wie er?“, fragte Ryan dann.
„Ich hatte mir nur gerade sein Video angesehen. Ich verstehe diesen Mann nicht. Seine blauen Augen und sein blondes Haar sind ungewöhnlich. Aber seine Stimme … Er hat immer nur geflüstert. Das kann er unmöglich ohne Mikrofon getan haben. Und das verändert seine wahre Stimme.“
„Du klingst ein bisschen atemlos. Ich wünschte, ich wäre bei dir.“
„Ja, ich auch.“ Sie lehnte sich zurück und lächelte. „Und was würdest du dann tun?“
Als er es ihr gesagt hatte, stöhnte Sunny, und eine Vision von ihren nackten, eng umschlungenen Körpern auf seinen weißen Seidenlaken erstand vor ihr.
„Hast du mein Geschenk bekommen?“, fragte er.
„Ja. Danke. Ich wollte schon immer gerne reisen. Warst du schon einmal in Venedig?“
„Nicht mit dir“, sagte er.
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