TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
nicht mehr umklammerte, war der Drang zu fliehen vergangen. Er würde ihr nichts tun. Das Ganze war einfach ein Missverständnis.
Mit einer Hand strich er ihr beruhigend über das Rückgrat und sie atmete tief ein, während sie unbewusst genüsslich den Rücken krümmte. Dev lächelte verhalten. Er schob die Hand in ihr Haar und zog ihren Kopf herunter zu einem kurzen Kuss. Ihre Lippen berührten sich, dann noch einmal, er rieb seinen Mund sanft an ihrem hin und her.
Besänftigt von Devs behutsamen Berührungen und dem sanften Schaukeln des Wasserbetts entspannte sich Gabriella und schloss die Augen. Gleich würde sie aufstehen – nur noch eine Minute. Sein Mund war so warm, eine süße verbotene Frucht. Er schmeckte nach Whiskey und Würze. Die letzten Reste von Widerstand schmolzen dahin, sie gab dem sanften Saugen und Ziehen nach. Sie vergaß ihre Aufgabe, Devs Leben zu ändern, und überließ sich bedenkenlos dem heißen Drängen seiner Lippen. Ihr Verstand war von Gefühlen benebelt, nichts anderes existierte mehr als dieser Mann.
Sie schob die Hände in sein dichtes dunkles Haar. Dicht an ihren Lippen murmelte Dev zärtliche Worte und zog sie näher an sich, indem er die Arme um sie schlang. Er vertiefte den Kuss, teilte ihre Lippen und erkundete das Innere ihres Mundes mit seiner begehrlichen Zunge.
Er grub die Finger in die weiche Rundung ihres Pos, und sie zitterte heftiger. Überall, wo er sie berührte, schien er ihre Haut zu versengen. Seine harten Schenkel bewegten sich unter ihr und das sehnsüchtige Pochen breitete sich wieder in ihrem Unterkörper aus. Sie war wie im Fieber, ließ sich tiefer und tiefer in den dunklen Strudel der Lust ziehen, den er mit seinen erfahrenen Händen und seinen lockenden Lippen schuf. Und sie fiel hinab … hinab … hinab …
Plötzlich brach er den Kuss ab, sein Griff lockerte sich. Verwirrt blickte Gabriella in sein Gesicht.
Mit geschlossenen Augen und einem kleinen Lächeln lag Dev unter ihr. Doch erst als sie ein leises Schnarchen vernahm, verflüchtigte sich der Nebel der Sinne, der ihre Vernunft eingehüllt hatte. Sie begriff, was geschehen war.
Devlin Hunt war eingeschlafen.
Am nächsten Morgen wurde Dev von einem ungewohnten Geräusch geweckt. Er schreckte hoch. Das Wasserbett schaukelte. Mit der Hand fuhr er sich an die Stirn und unterdrückte ein Stöhnen.
Dieser verdammte Whiskey. Sein Kopf war kurz vorm Platzen. So einen Kater hatte er nicht mehr gehabt seit … Teufel, so einen Kater hatte er überhaupt noch nie gehabt! Das dämliche Bett war auch nicht gerade eine Erleichterung. Er kam sich vor wie auf stürmischer See, kurz davor, über Bord zu gehen. Als er zurücksinken wollte, vernahm er von nebenan ein Klirren. Er erstarrte, drängte den Kopfschmerz in den Hintergrund und horchte. Da war das Klirren wieder.
Dev setzte einen Fuß auf den Boden und stieg vorsichtig aus dem Bett. Der Raum drehte sich um ihn. Verbissen hielt er dagegen und tapste zur Tür. Jetzt war nichts mehr zu hören, aber er war sicher, dass der Eindringling noch in der Wohnung war. Er sah um die Ecke und erblickte seine Golftasche, die an der Wand lehnte. Dev zog einen Golfschläger heraus und betrat lautlos den Wohnraum.
Im Licht des frühen Morgens erkannte er, dass sein teures Audiosystem und der Fernseher unangetastet waren. Er spähte um die Ecke in die Küche. Die Kühlschranktür stand offen. Ein gemeiner Dieb raubte seinen Kühlschrank aus!
Mit erhobenem Golfschläger betrat Dev die Küche. „Keine Bewegung“, brüllte er und schrak fast vor dem Klang seiner eigenen Stimme zurück.
Eine Frau, eine sehr hübsche Frau mit zerzausten rotgoldenen Locken kam hinter der geöffneten Kühlschranktür hervor. Dev erblickte ein Paar bekümmerte blaue Augen sowie zwei dicke Backen, gefüllt mit – von dem Glas in ihrer Hand zu schließen – seinen Maraschino-Kirschen.
Er verkniff sich einen Fluch, sank auf einen Stuhl und schloss die Augen. „Teufel auch, dich hatte ich vollkommen vergessen.“
Jetzt allerdings stoben ihm seltsame Szenen durchs Gehirn. Eine Bar. Tätowierte Männer. Ein niesender Gorilla? Dev schüttelte den Kopf und versuchte, sich zu sammeln. Ja, er erinnerte sich, wie er sie aus dem zwielichtigen Lokal bugsiert hatte, als die Rauferei begann, und mit ihr nach Hause gefahren war …
Nach Hause gefahren! Himmel, er hatte sie seinen Wagen fahren lassen!
Er ächzte und krallte die Hände in seine Haare. Was in aller Welt war in ihn gefahren? Er
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