Tiffany Sexy Band 79
Füßen.“
„Männer?“
„Ja“, sagte Eve trocken. „Männer, Hunderte.“
„Ich schätze, ich weiß, warum“, murmelte Matt. „Sie erkennen, wozu ich zu blöd gewesen bin – nämlich, was für eine tolle Frau du bist.“
„Oh, bitte. Sag mir einfach, wie viel Geld du willst. Da drin warten eine Flasche Wein und ein Stück Käsetorte auf mich.“
„Ich – ich bin nicht wegen Geld hier.“
„Letztes Mal, als du hier warst, hast du ganz anders geklungen.“
„Ich bin nur gekommen, um … ich meine, ich habe gehofft, dass – ich wollte dir sagen, dass, falls es eine Möglichkeit gibt, das Vergangene wiedergutzumachen – es noch einmal zu versuchen – ich meine, ich würde das gerne tun.“
Eve traute ihren Ohren nicht. „Nein, es gibt keine Möglichkeit. Wieso stellst du überhaupt diese Frage?“
„Ich wollte nur sicher sein“, sagte Matt. „Ich werde nämlich – nun, ich schätze, ich werde wohl wieder heiraten.“
„Also wirklich“, sagte Eve. „Das ist mir zu blöd. Ich will, dass du gehst.“
„Aber es stimmt“, sagte Matt. „Das Mädchen, mit dem ich in letzter Zeit ausgegangen bin, ist schwanger. Sie sagt, das Baby ist von mir. Als sie es mir sagte, bin ich ausgeflippt. Ich meine, das muss man ja erst mal verarbeiten … und die Kosten …“, er schwieg einen Moment, bevor er weiterredete, „na ja, jetzt, wo das mit uns definitiv zu Ende ist, werde ich sie wohl heiraten.“
„Du meinst, sie ist quasi zweite Wahl für dich?“ Eve ließ sich wieder auf dem Barhocker nieder. Ihre Wut war verraucht. Sie redete auf Matt ein, dem Mädchen keine falschen Hoffnungen zu machen. Als er sagte, er habe sich immer gewünscht, ein besserer Vater zu werden als sein Vater, ermutigte sie ihn, dieses Kind anzunehmen. Er müsse die Frau ja nicht heiraten. Er würde bestimmt der beste Vater der Welt werden. Menschen könnten sich ändern.
Als Matt gegangen war, holte sie aus dem Weinregal hinter dem Tresen eine Flasche von dem besten Cabernet, öffnete sie und füllte ein Glas. Dann setzte sie sich wieder an die Bar und nahm einen Schluck. Warum hatte sie Matt so zugeredet? Glaubte sie wirklich, dass ein Mann sich ändern konnte?
Vielleicht waren ihr Arbeit und Karriere deshalb wo wichtig. Weil sie niemals von einem Mann abhängig sein wollte. Wenn sie jemals einen Mann lieben sollte, ihm ganz und gar vertrauen sollte, dann nur, wenn dieser akzeptieren konnte, dass sie ihre Unabhängigkeit brauchte.
War Charlie so ein Mann? „Wahrscheinlich“, dachte Eve laut. Er mochte sie genau so, wie sie war.
Er war anders als vor fünf Jahren, das musste sie zugeben. Auch sie war anders. Aber war sie bereit zu riskieren, dass er ihr noch einmal das Herz brach?
Irgendwie lag es wohl in ihrer Natur, dass es ihr schwerfiel, jemandem zu vertrauen. Sie wollte Charlie lieben oder wenigstens glauben, dass es möglich wäre. Andererseits, je mehr Zeit sie mit ihm verbrachte, desto schwerer würde es ihr am Ende fallen, ihn gehen zu lassen. Sie empfand jetzt schon mehr für ihn als jemals für irgendeinen anderen Mann.
„Alles in Ordnung?“
Eve zuckte zusammen, als sie Lilys Stimme hörte. „Ja.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Mir geht es gut.“
„Was hat er von dir gewollt?“
„Er wollte mir sagen, dass er Vater wird.“
„Matt?“
„Ja.“ Eve seufzte. „Und ich habe ihm alles Gute gewünscht.“ Sie stand auf. „Ich muss los. Kannst du heute für mich abschließen?“
„Klar. Hör mal, wollen wir nicht zusammen gehen? Wir könnten irgendwo etwas trinken, ein bisschen Spaß haben?“
„Ich habe noch etwas vor“, entschuldigte sich Eve. „Vielleicht ein andermal.“ Sie umarmte Lily ungeschickt.
„Was ist?“, fragte Lily besorgt, weil Eve so ernst war.
„Ich glaube, ich bin vielleicht verliebt. Ich bin nicht sicher. Ich muss mir überlegen, was ich wirklich will.“ Sie nahm die geöffnete Weinflasche und ging zum Ausgang.
8. KAPITEL
Die Nacht war ganz ruhig. In der Ferne hörte man ein Auto hupen, dann war es wieder still. Charlie saß auf seiner Veranda, ein Bier in der Hand, und hatte die Füße aufs Geländer gelegt.
Er hatte diese Stille immer geliebt – die Stille des Waldes, die Stille eines einsamen Berggipfels oder eines abgelegenen Strands. Kein menschliches Geräusch bis auf seine eigenen Atemzüge.
Aber das hatte sich geändert. Jetzt sehnte er sich nach Eves Stimme. Er wollte ihr Lachen hören, ihre Schritte vor der Tür. Er liebte es, wie
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