Tiffany Sexy Band 81: Heißer Flirt mit dem besten Freund / Vernasche nie den Boss! / Der Mann vom Strand - eine Sünde wert / Im Bett mit dem sexy Ex? / (German Edition)
als sie mit dem Gedanken gespielt hatte, irgendwo im Ausland zu leben. Normale Dinge mit normalen Leuten zu tun, die sich nichts anderes als simple Freundschaft erhofften. Wenn sie und Anita zusammen mit den anderen vom Personal die täglichen Pausen verbrachten, erhaschte sie einen Einblick in dieses Leben. Nach der anfänglichen Reserviertheit hatten die Kollegen sich inzwischen an sie gewöhnt und unterhielten sich völlig unbefangen. Sie lachten und tauschten Geheimnisse und Gedanken aus, wie es Rachel schon seit Jahren nicht mehr gewohnt war.
Denn wenn sie sich in der Vergangenheit so unbeschwert mit sogenannten Freundinnen unterhalten hatte, waren ihre Worte – oft verdreht und falsch wiedergegeben – in der folgenden Woche in dicken Lettern in der Boulevardpresse zu lesen gewesen. Entgegen ihrer extrovertierten Art hatte sie gelernt, nichts mehr von sich preiszugeben. Doch sie sehnte sich danach, so offen reden zu können, wie die Kollegen es taten.
„Also, als Zimmermädchen gewinne ich wohl keinen Blumentopf“, meinte sie. „Aber ich muss zugeben, dass die Arbeit irgendwie beruhigend wirkt.“
Anita bezog die Kopfkissen. „Genauso empfinde ich das auch. Mir gefällt, dass ich in den leeren Zimmern völlig ungestört meine Arbeit tun kann. Das hilft mir beim Nachdenken und fördert meine kreative Ader.“
„Deine kreative Ader?“
„In meiner Freizeit schreibe ich Bücher.“
„Wirklich?“
„Ja. Gemeinsam mit meiner Tochter Kelsey versuche ich, Literatur für junge Erwachsene zu veröffentlichen. Wir schreiben gerade einen neuen Roman, haben bislang aber noch keinen Verlag gefunden. Jedenfalls denke ich mir Geschichten aus und plane Szenen, während ich die Zimmer putze.“ Anita zog einen kleinen Spiralblock aus der Kitteltasche. „Ich mache mir Notizen, um die guten Ideen nicht zu vergessen. Und fast jeden Abend nach dem Essen arbeiten Kelsey und ich an dem Roman weiter.“ Achselzuckend steckte sie den Block wieder ein. „Vielleicht veröffentlichen wir nie etwas. Kelsey ist diejenige, die wirklich Talent hat. Wenigstens genieße ich es in der Zwischenzeit, viel Zeit mit meiner Tochter verbringen zu können.“
„Das finde total toll.“ Während der letzten Tage hatte Rachel Dutzende solcher Geschichten gehört. Mittlerweile hatte sie fast das Gefühl, die Leute zu kennen, und sie musste an den Zwischenfall denken, der sie hierhergeführt hatte.
Sie hatte ein langes Wochenende in einem Resort in San Diego verbracht, als ihr Agent sie angerufen hatte, um ihr die inzwischen x-te schlechte Nachricht mitzuteilen. Das Gespräch hatte in einem furchtbaren Streit geendet, und ihr Agent hatte einfach aufgelegt. Sie war so wütend gewesen, dass sie ihr Handy durch das Zimmer geschleudert hatte, ohne das Zimmermädchen zu bemerken, das gerade aus dem Bad kam. Das Handy traf die Frau an der Schläfe. Sie erlitt eine Schnittwunde und – laut Bericht der Ärzte – eine leichte Gehirnerschütterung.
Es war nur ein Unfall gewesen. Aber Rachels anschließendes Verhalten hatte sie vor Gericht gebracht. Statt sich sofort zu entschuldigen und die Verletzung zu versorgen, hatte Rachel die Frau beschimpft und sie beschuldigt, sich ins Zimmer geschlichen und das Telefonat belauscht zu haben.
Rachel stellte sich vor, dass Anita so etwas passierte, und schämte sich noch mehr als vorher. Sie hatte sich schrecklich verhalten. Zum ersten Mal verstand sie wirklich, warum der Richter sie so hart bestraft hatte.
„Erledigt“, meinte Anita, nachdem sie das Bett frisch bezogen hatten, und deutete auf die Holzmöbel. „Warum staubst du nicht ab, während ich das Bad putze?“
„Wie wäre es, wenn ich das Bad putze und du Staub wischst?“
Anita winkte ab. „Keine Sorge. Das macht mir nichts aus.“
„Ich will keine Sonderbehandlung. Wirklich nicht.“
„Rachel, der Gast hat ausgecheckt. Wir müssen das ganze Bad schrubben. Du übernimmst das nächste Bad, das nur ein bisschen auf Vordermann zu bringen ist.“
„Ich meine es ernst. Du hast mir ja schon gezeigt, was ich tun muss.“ Energiegeladen holte sie den Handwagen aus dem Flur und streifte Gummihandschuhe über.
„Du hast einen ziemlichen Dickkopf.“ Anita reichte ihr die Putzmittel, die sie brauchte.
Damit marschierte Rachel ins Bad, in Gedanken bei dem Tag, als sie hier angekommen war. Sie war am Boden zerstört gewesen und hatte gehofft, dass sie ihrem Aufenthalt trotz allem etwas Positives abgewinnen könnte. Damals hatte sie an
Weitere Kostenlose Bücher