Tiffany Sexy Band 83
acht!“
„Beweis es doch!“, forderte Riley ihn heraus. „Beweise, dass du das geschnitzt hast.“
„Ich muss nichts tun, was ihr mir sagt. Ihr seid nicht Dad. Verpisst euch, alle beide!“
„Vielleicht hat er es doch gemacht“, überlegte Kellan. „Er ist ein cleverer kleiner Scheißer. Immerhin hat er diesen Ort hier gefunden.“
„Ich hab’s gemacht. Und ich werd’s euch zeigen.“ Der Kleine ließ seinen Rucksack in den Sand fallen und zerrte die Schnitzereien heraus, die er in den letzten Monaten angefertigt hatte. Seine Sammlung änderte sich ständig. Manche Stücke behielt er, manche gab er seinen Schulfreunden, einige warf er einfach ins Meer, wenn sie ihm nicht gut genug erschienen.
Riley und Kellan beobachteten ihn misstrauisch, ohne ein Wort zu sagen. Aber als die Sammlung von Tieren, Insekten und Fabelwesen, die er hervorzog, immer mehr anwuchs, kamen sie näher.
„Schau dir den mal an“, murmelte Kellan und griff nach einem Käfer, auf den Danny besonders stolz war. Er war aus einem handtellergroßen Stück Treibholz geschnitzt. „Wie machst du das?“
„Zuerst muss ich ein gutes Stück Holz finden“, erklärte Danny. „Das gucke ich mir eine Weile an, bis ich sehe, was ich schnitzen will. Dann mache ich einfach alles weg, was kein Käfer ist. Mein Lehrer sagt, dass die großen Bildhauer so arbeiten.“
„Guck doch mal!“ Riley griff nach einem Dinosaurier. „Der hat ja sogar Stacheln auf dem Schwanz.“
Sie setzten sich rechts und links neben ihn und untersuchten jedes seiner Werke. Ihre Kommentare zeigten Ehrfurcht und Respekt vor seinem Talent. Zum ersten Mal in seinem Leben nahmen seine Brüder ihn ernst. Normalerweise ignorierten sie ihn einfach und kümmerten sich nicht um ihn. Aber jetzt gab es etwas, das er konnte und sie nicht. Das war mehr wert als Gold.
„Möchtet ihr eins davon?“, fragte Danny.
Seine Brüder sahen sich an. „Können wir wirklich eins haben?“
„Klar. Sucht euch was aus.“
„Kannst du was für mich schnitzen?“, wollte Kellan wissen.
Danny nickte. „Klar doch. Wenn du ein Bild davon hast, kein Problem.“ Aus seinem Rucksack kramte er ein Foto hervor, das er aus einem Magazin herausgerissen hatte. „Den Troll hier will ich Ma zum Geburtstag schnitzen, den kann sie in den Garten stellen. Aber ich muss erst mal ein Stück Holz finden, das groß genug ist.“
„Dabei helfen wir dir. Irgendwo hier findet sich sicher was.“
Er und seine Brüder suchten lange den Strand ab. Dabei kletterten sie zwischen den Felsen herum und sprachen über die Schnitzereien. Es war der schönste Tag in seinem Leben. Irgendwie wusste er, dass sich mit diesem Tag alles geändert hatte, dass er von nun an für Kellan und Riley wichtig war. Aus dem Duo war ein Trio geworden.
„Ich kann euch noch was zeigen“, bot Danny an. „Es ist ein Geheimnis, und ihr dürft es Dad oder Ma nicht erzählen, sonst kriegen wir alle drei Prügel. Ihr dürft es auch niemand anders sagen, auch nicht euren Freunden. Das ist nur für die Quinn-Brüder.“
„Wir schwören“, erklärte Kellan.
„Ihr müsst einen Bluteid schwören“, verlangte Danny. Er öffnete sein Taschenmesser und schnitt sich, ohne mit der Wimper zu zucken, in den Zeigefinger. Dann gab er das Messer an Riley weiter. „Schwört den Bluteid, oder ich verrate euch nichts.“
Ziemlich widerwillig schnitten sich auch Kellan und Riley in die Finger und ließen das Blut auf die Handflächen tropfen. Dann fassten die drei einander an den Händen und vermischten ihr Blut.
Riley grinste Kellan an. „Was für ein tapferer kleiner Scheißkerl!“
„So, nun zeig uns dein Geheimnis“, befahl Kellan, noch während er seine Hand wegzog.
„Es ist eine Höhle“, verriet Danny, „in den Klippen. Sie ist sehr tief, und ich bin noch nie ganz reingegangen, weil bei Flut das Wasser reinkommt. Aber ich glaube, dass sie vielleicht von Schmugglern benutzt worden ist.“ Aus seiner Jackentasche holte er eine kleine Taschenlampe hervor und schaltete sie ein. „In einer Stunde kommt die Flut, wir müssen uns beeilen.“
„Bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist?“, fragte Riley. „Das könnte gefährlich werden.“
Danny warf ihm einen abschätzigen Blick zu. „Wenn du Angst hast, kannst du ja am Strand bleiben.“
Während sie durch den Sand zu der Felszunge marschierten, grinste Danny stolz. Er war zwar erst acht, aber er fühlte sich wie ein richtiger Mann. Vielleicht sogar mutig genug, um Evelyn
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