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Maltby anzusprechen …
1. KAPITEL
„Das ist also Ballykirk“, murmelte Jordan Kennally und blickte auf das idyllische Dorf, das sie unten an der Küste erspäht hatte.
Seit fast sechzehn Monaten war sie in Irland als Projektmanagerin bei der Sanierung von Castle Cnoc tätig. Inzwischen hatte sie viel von der Landschaft gesehen. Trotzdem staunte sie immer wieder, dass die Landschaft tatsächlich so malerisch war wie auf einer Ansichtskarte. Irland war einfach traumhaft schön.
Nach einem flüchtigen Blick auf die Uhr am Armaturenbrett überschlug sie, wie viel Zeit sie brauchen würde, um Danny Quinn zu finden, mit ihm die geschäftlichen Dinge zu besprechen und wieder zum Schloss zurückzukehren. Normalerweise pflegte sie nicht durch die Gegend zu fahren, um nach Mitarbeitern zu suchen. Aber es hieß, Danny Quinn sei der Beste seines Fachs. Und Jordan wollte den Besten.
Vorsichtig lenkte sie den Wagen die kurvenreiche Straße nach Ballykirk hinunter und folgte dabei der Karte, die Kellan Quinn für sie gezeichnet hatte. An der Küste von Cork gab es zahlreiche Orte wie diesen: eine Ansammlung farbenfroher Häuser, eingebettet in eine atemberaubende Landschaft.
Dass ihr Vater ihr Castle Cnoc zugeteilt hatte, war für sie Strafe und Belohnung zugleich. Es war ihr erstes Projekt als Managerin. Sie allein war verantwortlich für den Fünf-Millionen-Dollar-Auftrag eines reichen Klienten ihres Vaters. Gleichzeitig war es auch ein Mittel, sie fest an Kencor zu binden.
Ihren Weg hoch auf der Karriereleiter des Familienimperiums hatte sie sich hart erkämpft. Sie hatte schwer dafür geschuftet, um ihren Platz in der Immobilienfirma zu finden. Aber mit vier ebenso ehrgeizigen und talentierten älteren Brüdern auf der Karriereleiter über ihr, war es für sie schon schwierig, überhaupt zur Kenntnis genommen zu werden.
Sie hatte geradezu um eigene Projekte gebettelt, doch man hatte sie immer nur die zweite Geige spielen lassen. Normalerweise als Innenarchitektin bei den Projekten ihrer Brüder. Doch jetzt war sie alleine nach Irland geschickt worden, um die Instandsetzungsarbeiten an einem ehemals prachtvollen Herrenhaus und einem Kastell zu beaufsichtigen, weil niemand anders abkömmlich war. Alle anderen waren viel zu beschäftigt mit ihren Hotels, Einkaufszentren und Bürotürmen.
Whistler Cottage . Keine Straße, keine Nummer, nur der Name. Das blaue Cottage auf dem Hügel, hinter der Bäckerei, las Jordan auf der Karte. Die Bäckerei war leicht zu finden. Dort stellte Jordan ihren Wagen ab.
Schmiede gab es überall in Irland – angefangen von einfachen Amateuren bis hin zu äußerst fähigen Handwerkern. Aber Danny Quinn war als bester Kunstschmied im ganzen Land bekannt. Ein wahrer Künstler, den sie für ihr Projekt anwerben wollte.
Sein Bruder Kellan hatte bei der Sanierung von Castle Cnoc als Architekt gearbeitet, und Jordan war davon ausgegangen, dass Danny sich ebenfalls auf einen so gut dotierten Job in der Nähe seines Wohnorts stürzen würde. Aber er hatte auf keinen ihrer Anrufe reagiert. Wenn sie im Zeitplan bleiben wollte, brauchte sie jetzt eine klare Zu- oder Absage von ihm.
Der Druck, den Auftrag rechtzeitig und innerhalb des Budgets fertigzustellen, war immens. Wenn sie es schaffte, würde ihr Vater sie nicht länger ignorieren können. Das Hotel in SoHo wäre der nächste logische Schritt, danach entsprechend größere Projekte. In den Augen der anderen würde sie nicht länger lediglich die „Dekorateurin“ sein.
Jordan fluchte leise. Alle betrachteten sie als kleines Mädchen, das nur mit Stoffmustern herumspielte und außerstande war, den größtenteils männlichen Handwerkern auf den Baustellen Druck zu machen. Sie fluchte vielleicht nicht, bekam keine Wutanfälle und beschimpfte auch die Arbeiter nicht, das hieß jedoch nicht, dass sie ihren Job nicht erledigte. Ihr Auftreten war ruhig, gelassen und selbstbewusst. Schon ihre Großmutter hatte immer gesagt, dass Zuckerbrot erfolgreicher ist als die Peitsche.
So war sie auch bei Danny Quinn immer freundlich gewesen, hatte nur höfliche Nachrichten hinterlassen. Vielleicht war es an der Zeit, sich etwas energischer zu geben. Wenn er den Job nicht übernehmen wollte, sollte er es klipp und klar sagen. Dann würde sie sich einen anderen suchen. Das Problem war nur, dass sie keinen anderen wollte. Kellan hatte ihr eine Mappe mit den Arbeiten seines Bruders gezeigt. Und das hatte sie davon überzeugt, dass Danny ihr die authentischen
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