Tiffany Sexy Band 83
meine Kundin sind?“
„Ich will Sie nicht dazu überreden, etwas Ungesetzliches zu tun. Es sei denn, man wird in Irland eingesperrt, wenn man Beschläge, Scharniere und Tore anfertigt.“
„Da haben Sie meine Beschläge noch nicht gesehen“, antwortete er grinsend. „Sie sind geradezu unanständig sexy.“
Diese Anzüglichkeiten mussten sofort ein Ende haben. „Mr Quinn, ich …“
„Oh mein Gott, können wir nicht mit dem ‚Mr Quinn‘ aufhören? Niemand redet mich mit Mister an. Und es klingt bei Ihnen so aufgesetzt.“
„Wollen Sie diesen Job?“, fragte sie ihn – inzwischen völlig genervt und frustriert. „Ich habe langsam das Gefühl, Sie setzen alles daran, dass ich kehrtmache und zu meinem Wagen zurückgehe.“
Er fuhr sich mit der Hand durch die strubbligen Haare. „Machen Sie das bloß nicht. Ich habe doch nur Spaß gemacht“, versuchte er sie zu besänftigen. „Und Sie haben recht, ich bin wirklich nicht ganz sicher, ob ich so einen Job annehmen will. Die Arbeit eines anderen zu kopieren, spricht mein künstlerisches Empfinden überhaupt nicht an.“
„Aber Sie wären Teil eines wirklich großartigen Projektes. Die Anlage wird in ihrer ganzen ursprünglichen Pracht und Herrlichkeit wiederhergestellt werden.“
„Warum? Damit irgendein reicher Amerikaner dort leben und vorgeben kann, er sei ein Lord aus dem 19. Jahrhundert, der auf alle Ortsansässigen herabschaut? Da mache ich doch gerne mit. Und wo wir gerade dabei sind, wollen Sie mir nicht auch noch vielleicht ein glühendes Eisen in die Augen stechen?“
Fassungslos starrte Jordan ihn an. Kellan hatte den Eindruck vermittelt, dass sein Bruder den Job wirklich brauchte. Aber es war ganz klar, dass es für Danny Quinn mehr bedurfte als ein großzügiges Honorar, damit er einen Auftrag übernahm. Er brauchte Inspiration.
„Also, wer hat das Ganze gekauft?“, wollte er wissen. „Jeder in der Grafschaft hat darüber spekuliert. Wer auch immer – er muss Geld wie Heu haben.“
„Ich bin wirklich nicht dazu berechtigt …“
„Wenn Sie erwarten, dass ich den Job übernehme, will ich wissen, für wen ich arbeite.“
„Sie würden für mich arbeiten“, erklärte sie.
„Und für wen arbeiten Sie wohl?“ Er wies auf die Scheunentür. „Nach Ihnen.“
Gerade wollte sie ihm auf seine sarkastische Frage Kontra geben. Doch als sich ihre Augen auf die Dunkelheit in der Scheune eingestellt hatten, verschlug es ihr die Sprache. An jedem Balken, in allen Ecken und Winkeln hingen, standen und lagen wunderschöne Objekte aus Eisen – in Formen geschmiedet, die sie nie für möglich gehalten hätte. Sie sah Tore, Gitter, Balustraden und eine prächtige Sonnenuhr, die sie auf der Stelle für den Garten von Castle Cnoc haben wollte.
Und es gab nicht nur architektonische Elemente zu bewundern. Eine ganze Wand war für eine erstaunliche Kollektion kleiner Tiere reserviert: Igel, Kaninchen und Eichhörnchen aus Gusseisen. Auf einem schiefen Regalbrett entdeckte Jordan eine Sammlung kleiner Schnitzereien.
„Haben Sie die gemacht?“, erkundigte sie sich mit einem Blick über die Schulter.
„Ja, als Kind. Die Tiere aus Gusseisen sind für die Touristen, weil sie gut in den Koffer passen und ein nettes Andenken sind. Sie glauben nicht, wie viele Aufträge ich alleine für diese verdammten Igel bekomme.“
„Die sind niedlich“, sagte Jordan lächelnd.
Er griff nach einem Igel und überreichte ihn ihr. „Dann nehmen Sie einen mit. Als Türstopper oder Briefbeschwerer sind sie prima. Aber höllisch, wenn Sie im Dunklen drauftreten.“
„Vielen Dank!“
Einen Moment lang starrte er sie an. „Sie haben ein bezauberndes Lächeln“, stellte er fest.
Sie wandte sich schnell ab und durchquerte den Raum bis zum Schmiedefeuer. In der massiven Feuerstelle aus Stein war rot glühende Kohle aufgehäuft. Die Decke war rußverschmiert, und an den Wänden drum herum waren Werkzeuge aufgereiht. In der Mitte stand ein ramponierter Amboss.
„Wirklich erstaunlich“, murmelte sie, als sie ein Tor betrachtete, das gegen einen Pfosten gelehnt war. Der dekorative Eisenbeschlag war so kompliziert, so kunstvoll, dass sie sofort wusste: Hier war kein Handwerker, sondern ein echter Künstler am Werk. Sie wies auf eine Rosette, die danebenstand. „Wofür ist die?“
„Das ist nur ein Versuch. Die beiden, die ich fertiggestellt habe, wurden in die Steinmauer eines französischen Gartens eingelassen.“
„Ich will Sie!“, platzte sie
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