Tiffany Sexy Band 84
geworden wäre.
„Wir haben seinen Smoking etwas nachgerüstet.“
Axelle strich über das ohnehin schon glatte Seidenrevers, und Ty strahlte sie an. Marlie fühlte einen Stich im Herzen. Möglicherweise war sie eifersüchtig auf Axelle, aber in Wirklichkeit war sie wohl einfach bereit für einen neuen Mann in ihrem Leben.
„Ihr seht beide unglaublich toll aus“, sagte sie, um ihnen zu zeigen, dass sie sie nicht beneidete. „Axelle, dein silbern glänzendes Kleid wird auf der Bühne zauberhaft zur Geltung kommen.“
„Danke, Marlie. Ich fand, dass Zinn gut zur Jahreszeit passt.“
Bitte, dann heißt es eben Zinn und nicht Silber. Wie auch immer. Marlie verkniff sich weitere Bemerkungen. Sie waren beide hinreißend und wussten es. Können sie nicht endlich gehen?
„Und danke, dass du heute Nachmittag noch so hart an der Website gearbeitet hast“, fügte Axelle hinzu. „Hoffentlich kommen viele Onlinegebote rein.“
„Ja, hoffentlich. Ich werde von hier aus alles überwachen, und Randy wird mit seinem Laptop direkt vor der Bühne sitzen. Wir haben vorhin einen Probedurchlauf gemacht.“ Das alles hatte sie zwar schon einmal erzählt, aber Axelle konnte die Details nicht oft genug hören. „Alles funktioniert wie geschmiert. Also los jetzt.“ Sie machte eine scheuchende Handbewegung, und Ty warf ihr ein weiteres Lächeln zu.
Ihr stockte der Atem, und sie fragte sich, ob er sie absichtlich so sinnlich angelächelt hatte. Nach einem Moment Überlegung schüttelte sie den Kopf. Es musste ein Rest des Lächelns für Axelle gewesen sein. Ganz ruhig . Trotz der besten Vorsätze klopfte ihr Herz wie verrückt.
Bevor sie aus der Tür gingen, legte Ty seiner Freundin in einer fürsorglichen Geste ihre Stola um die Schultern. Keine schlechte Idee, dachte Marlie, denn bei Axelles Kleid schien man das gesamte Rückenteil vergessen zu haben. So stellte sich die Frage, ob Ty es überhaupt bis zur Auktion schaffen würde, ohne ihr das Ding vom Leib zu reißen.
Sie seufzte, denn sie war schon den ganzen Tag unruhig. Am Nachmittag hatte Axelle ihr im Veranstaltungssaal mehrere Männer vorgestellt, die alle sehr nett waren. Ich will keinen Netten. Ich will Ty.
Ach was, ich will einfach einen Mann, berichtigte sie sich in Gedanken.
Sie versuchte, sich einen geeigneten Kandidaten vorzustellen, doch sofort kam ihr Ty vor Augen. Raus aus meiner Fantasie! Leider gab es in ihrem Kopf keine anderen Männer. Im Geiste ging sie die zehn durch, die sich für die Auktion zur Verfügung gestellt hatten. Sie hatten sehr anziehend auf sie gewirkt, als sie sich mit Ty darüber unterhalten hatte, aber jetzt sprang sie nicht einmal mehr auf ihren Lieblingskandidaten Mr Glockengeläut an.
Was ist nur mit mir los, fragte sie sich. Damals, als ihre Mütter vorgeschlagen hatten, dass Ty bei ihr einziehen soll, hatte sie nur Erleichterung empfunden. Sie war sicher gewesen, dass es mit ihm nie irgendwelchen Gefühlsstress geben würde, doch jetzt war der Stress da. Und das war schlecht, denn Ty war vergeben. Das wiederum war gut, denn ein solches Kleid, wie Axelle es an diesem Abend trug, stünde ihr niemals. Axelle war groß und mehr als schlank, genau sein Typ. Sie dagegen war durchschnittlich groß und kurvig, das genaue Gegenteil.
Obwohl Marlie nicht eifersüchtig auf Axelle war, glaubte sie manchmal, es sein zu müssen. Beste Freundinnen würden sie nie werden, aber das mussten sie auch nicht. Axelle war ihre Kundin. Sie hatte ihr gegenüber stets professionelle Freundlichkeit an den Tag gelegt.
In den vergangenen Jahren hatte Marlie kaum auf ihr Erscheinungsbild geachtet. An diesem Nachmittag verbrachte sie jedoch mehr als nur einen Moment damit, ihr Haar zu bändigen. Das war ein klares Zeichen, sie war bereit, wieder auszugehen. Sie dachte an Tys Wir-sehen-uns-später-Lächeln und erschauerte. Genau so wollte sie von einem Mann angesehen werden. Und je eher sie einen fand, umso schneller würde sie sich von der Hoffnung verabschieden, dass Ty dieser Mann war.
Ty hatte mehr Spaß an der Auktion, als er erwartet hatte. Der Stoff des Kleids, das Axelle trug, floss wie flüssiges Silber an ihrem Körper herab. Er hatte sie beobachtet, während sie vor der Auktion durch den Saal geschwebt war und alle begrüßt hatte. Die männlichen Gäste hatten sich mehrmals nach ihr umgedreht, wenn sie ihnen ihren entblößten Rücken zuwandte, um sich der nächsten Gruppe zu widmen. Sie war wie ein schillerndes Accessoire, das den Mann
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