Tiffany Sexy Band 84
die Faust in den Spiegel gerammt und bereits zwei Nächte hintereinander von Rose geträumt hätte, wenn es in seinem Leben nach der Entlassung bergauf gegangen wäre, dann hätte er seinen Stolz vermutlich leichter vergessen können. So aber sah die Sache anders aus.
Was sollte er tun? Er merkte schon, wie er schwach wurde. Doch dafür würde sie einen Preis zahlen müssen. Er lehnte sich auf der Couch zurück, trank einen weiteren Schluck und sagte: „Zieh dich aus.“
Rose stutzte. Ihr war anscheinend nicht klar, dass er erst seinen Stolz überwinden musste. „Wie bitte?“
„Zeig mir, was du zu bieten hast. Du willst Sex? Dann zieh dich aus.“ Er schlug die Beine übereinander und wartete ab, wie weit sie gehen würde.
Im nächsten Moment machte sie auf dem Absatz kehrt und marschierte zur Tür. Anscheinend besaß sie deutlich mehr Stolz als er. Ihre Hand lag schon auf der Türklinke, als sie innehielt und sich umdrehte. Dann kam sie langsam zurück.
Ihr Gesicht war halb hinter ihren Haaren verborgen. Ian hielt den Atem an. Er wollte nicht erregt werden. Ihm ging es um Demütigung und Rache, dabei sollte sein Körper keine Reaktion zeigen.
Ihre kleine Handtasche fiel zu Boden, dann zog sie den Mantel aus und legte ihn über die Sessellehne. Langsam streifte sie die Schuhe ab und stellte sie neben den Sessel.
Sie öffnete den Rückenverschluss ihres Kleides, das quälend langsam von ihren Schultern glitt. Warum konnte sie nicht wie eine Schlampe aussehen? Gütiger Himmel. Unter dem Kleid trug sie einen weißen Satin-BH, in dem sich ihre Brüste wölbten.
Bevor Ian dem Ganzen ein Ende machen konnte, weil er sich mies fühlte, strich sie sich die Haare aus dem Gesicht, sodass er ihre Augen sah. Und darin entdeckte er: nichts. Das alles bedeutete ihr nichts.
Ian trank noch einen Schluck, doch der Alkohol half nicht mehr. Ein Gefühl der Leere breitete sich in ihm aus. Das schicke Kleid fiel zu Boden, sodass sie nur noch in glänzenden weißen Strümpfen, weißer Spitze und diesen Stripperinnen-Handschuhen vor ihm stand. Ian ballte die verletzte Hand zur Faust und spürte sofort den Schmerz. Das erinnerte ihn daran, dass sie die Frau war, die ihm die Botschaft auf den Badezimmerspiegel geschrieben und ihm seinen Stolz geraubt hatte. Schuldgefühle waren also fehl am Platze.
Trotzdem blieb er nicht kalt, als sie die weißen Handschuhe auszog und zu Boden fallen ließ.
Als Nächstes hakte sie ihren BH auf, und er registrierte zu seiner Erleichterung, dass ihre Hände dabei zitterten. Der äußerst knappe Slip folgte, sodass sie nur noch in Strümpfen und Pumps vor ihm stand.
Das war nicht fair. Sie hatte das Gesicht eines Engels, aber dieser Körper … er wusste noch genau, wie sich ihre Brüste anfühlten, die aufgerichteten Spitzen, die sich an seiner Brust rieben. Sie hatten nur eine Nacht zusammen verbracht, doch er war sich nicht sicher, ob er sie jemals würde vergessen können. Er ballte erneut die Faust, und diesmal war ihm der Schmerz willkommen. All diese makellosen Rundungen, diese langen Beine und dazwischen der winzige Streifen goldener Härchen.
Sein Glied zuckte, aber das kannte auch keinen Stolz, keine Moral, kein Gewissen. Beneidenswert. Schweigend wartete er darauf, dass sie etwas tat oder sagte. Dass sie versuchte, ihn zu verführen. Oder herumschrie. Aber sie tat nichts. Rose stand einfach nur da, als wüsste sie auch nicht genau, was sie als Nächstes tun sollte.
„Dreh dich um“, forderte er sie auf. „Und bück dich.“ In ihren Augen flackerte Wut auf.
Endlich entspannte Ian sich ein wenig.
Es sah aus, als wollte sie gehorchen, aber dann änderte sich ihre Haltung. Hastig schnappte sie sich ihren Mantel und warf ihn sich um die Schultern, bevor sie die übrigen Sachen zusammensuchte.
„Danke“, sagte sie leise und sehr würdevoll für jemanden, der gerade gedemütigt worden ist. Diesmal meldeten sich seine Schuldgefühle stärker als je zuvor. Und wieder sagte er sich, dass es keinen Grund gab, sich mies zu fühlen.
„Warum dankst du mir?“
„Ich brauchte das. Manchmal ist der Preis zu hoch. Es war gut, dich als Mistkerl zu erleben. Jetzt sind wir quitt.“
Der Schmerz in seiner Hand pochte, sein Gewissen nagte an ihm. Er hatte sich noch nie so benommen. Nie. „Rose, warte.“
„Nein.“ Sie ging zur Tür.
„Verzeih mir.“
Sie blieb stehen, ohne sich umzudrehen.
„Du hast mich wirklich tief getroffen“, erklärte er. „Ich glaube nicht, dass du weißt,
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