Tiffany Sexy Band 84
schüttelte energisch den Kopf.
„Nein, das verträgt sich nicht mit dem Wein. Wir nehmen ungesalzene Cracker.“
Marlie vernahm einen letzten verführerischen Dufthauch von Rosmarin und Knoblauch, als der Kellner mit dem Brot wieder verschwand. „Der Wein muss es jetzt aber wirklich draufhaben, das Brot war noch warm.“
Jason goss sich einen winzigen Schluck ein. „Ich finde es sehr erfrischend, dass du Brot isst.“ Er steckte seine Nase ins Glas.
„Wie könnte man zu warmem knusprigem Kräuterbrot Nein sagen?“ Sie beobachtete den sich zurückziehenden Kellner, denn sie wollte Jason nicht ansehen. „Bei ungesalzenen Crackern verstehe ich das schon eher.“
Jason nahm einen Schluck Wein und behielt ihn eine Weile im Mund, bevor er ihn hinunterschluckte.
„Bei diesem verspielten Tropfen vergisst du das Brot sofort.“
Er füllte ihr Glas. Dankbar nahm sie einen großen Schluck.
„Nein!“, protestierte Jason.
Vor Schreck landete etwas Wein auf Marlies Hand.
„Den darfst du nicht so runterkippen!“, rief Jason, und in verschwörerischem Ton fügte er hinzu: „Du musst deine Zunge damit umspülen, sodass alle deine Geschmackssensoren angesprochen werden. So schmeckst du den Abgang, den sich viele Leute verderben, weil sie schon den nächsten Schluck trinken.“
Marlie starrte auf das halb volle Glas ihres trockenen Weißweins. Einen Abgang wollte sie wirklich gern erleben, aber nicht den des Weins. Pflichtbewusst kostete sie, wie Jason es ihr gezeigt hatte. Es schmeckte trotzdem säuerlich. Sie gab dem Date noch dreißig Minuten. Sollte Jason so bleiben wie bisher, würde sie ihn abschreiben.
„Und du bist also Feuerwehrmann.“
„Ja, da hast du Glück. Solltest du in Flammen aufgehen, weil du so heiß bist, kann ich dich löschen.“
Marlie lachte und er stimmte ein, und plötzlich gefiel ihr der Abend richtig gut. Anfangs hatte sie Jason für einen arroganten Kontrollfreak gehalten, doch allmählich entspannte sie sich und erkannte, wie viel sorgfältige Planung er in die Auswahl von Gerichten und Wein gesteckt hatte.
„Ich muss mir von den Jungs auf der Wache eine Menge wegen meines Hobbys anhören“, erzählte er.
Dabei lächelte er so charmant, dass es Marlie gar nichts ausmachte, als er ihr einen Vortrag über Rebsorten und die Beschaffenheit von Böden hielt. Und dann war da die Art, wie er sie ansah. Interessiert. Konzentriert. Angetan.
Schon immer hatte sie von einem Mann so angesehen werden wollen. Sie fühlte sich geschmeichelt und beobachtete, dass Jason all ihren Bewegungen mit seinen Blicken folgte wie eine Katze, kurz bevor sie zum Sprung ansetzt. Doch sosehr sie sich auch amüsierte, sie wollte nicht Jasons Beute sein.
Sie hatte keine Gelegenheit, sich weiter mit diesem Gedanken zu beschäftigen, denn in diesem Augenblick wurde das Licht gedämpft. Eine Parade von zwei Köchen, Kellnern und dem Sommelier erschien. Marlie starrte auf die bräunliche, mit Rosmarinzweigen dekorierte Pyramide, die auf ihrem Tisch abgestellt worden war. „Ein Tannenbaum?“, riet sie, da scheinbar das gesamte Restaurant eine Reaktion von ihr erwartete.
„Ja!“
Jason grinste, die Köche strahlten, die anderen Gäste applaudierten, und Blitzlichter erhellten den Raum. Ein blendender Lichtstrahl ließ Marlie in dem Moment blinzeln, in dem eine Frau sagte: „Mein Name ist Alicia Hartson. Ich bin hier bei Marlie Waters, die zum ersten von zehn Dates gerade einen essbaren Tannenbaum serviert bekommen hat. Marlie, was hältst du von deinem Abendessen?“
„Es sieht … beeindruckend aus.“ Das Mikrofon war nur Millimeter von ihrem Gesicht entfernt. „Er wirkt so echt, wirklich unglaublich.“
„Neben mir stehen die beiden Köche, die dieses Wunderwerk kreiert haben.“ Alicia wandte sich ihnen zu.
„Das sind gebackene Kartoffeln. Als Äste haben wir Rosmarin verwendet“, verkündete einer stolz.
Der Baum war wirklich hübsch. Cranberrys waren wie Weihnachtsbaumkugeln an den Rosmarinzweigen befestigt, dazwischen hingen kleine Kringel aus Orangen- und Zitronenschale. Und dann war da natürlich noch der Vogel auf der Spitze.
„Sehen Sie sich nur den Vogel an.“ Alicia machte dem Kameramann ein Zeichen. „Sind Kopf und Schwanz ebenfalls essbar?“
„Selbstverständlich“, entgegnete einer der Köche. „Wir haben dafür Süßkartoffeln, Karotten und Rote-Beete-Saft verwendet.“
Alicia wandte sich an Jason, während die Kellner zwei Teller füllten. „Jason, das ist ja
Weitere Kostenlose Bücher